Smartphone HOMTOM HT50 getestet

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Android-Smartphone HOMTOM HT50 getestet

Das HOMTOM HT50 ist ein kostengünstiges Smartphone aus China mit einer Bildschirm-Diagonale von 5,5-Zoll und es ist mit Android 7.0 als Betriebssystem ausgestattet. Ich habe es seit einigen Wochen getestet.

Vorab sei festgestellt, dass ein Leben ohne Smartphone durchdaus denkbar ist. Allerdings fällt mir dies mit meiner neuen Anschaffung aus China zunehmend schwerer. Ich kann mit meinem neuen Smartphone dank Google Now sogar sprechen und es antwortet mir manchmal mit einer gestreng klingenden weiblichen Stimme. Mit seinem Preis von rund 100 Euro ist das Multifunktions-Alleskönner-Telefon vergleichsweise kostengünstig. Dennoch ist es mit 3 GB RAM und 32 GB ROM großzügig ausgerüstet. Entscheidend für den Kauf waren bei mir der Quadcore-Prozessor für die Schnelligkeit, die 3 GB RAM für genügend Platz für viele Apps und die 5,5-Zoll-Bildschirmdiagonale, mit der ich gut lesen kann. Alle Apps laufen bei mir schön flüssig.

Beschaffung und Lieferumfang: Gekauft habe ich das Gerät über Ebay bei einem chinesischen Händler, der aus Deutschland verschickt, was innerhalb der Europäischen Union die Zollabwicklung erspart. Mit Ebay-Händlern, die Smartphones direkt aus China oder Hongkong verschicken, hatte ich negative Erfahrungen. Die Smartphones kamen nie an. Wohlgemerkt hatte ich mit Elektronikbauteilen, die ich direkt aus China bestellte, niemals Probleme.

Mitgeliefert werden ein Ladegerät als Steckernetzteil und das USB-Verbindungskabel dazu. Ohrhörer für die üblichen 3,5mm-Stereo-Klinke waren nicht dabei. Der Akku lässt sich leider nicht wechseln.


Das HOMTOM HT50 wiegt etwa 200 g und liegt gut in der Hand, um stundenlang bequem in Webseiten und Online-Zeitungen zu versinken. Damit steht einem ein vielfältiges Informationsangebot zur Verfügung. Das Lesen ist wirklich viel bequemer als von einem Laptob oder Desktop-PC. Auf dem Foto ist Wikipedia über Schweden aufgerufen und bietet Informationen über aussterbende schwedische Sitten und Gebräuche.

Technische Daten des HOMTOM HT50:
https://technische-daten.techbone.de/homtom/ht50 

Kameras: Wie üblich bei dieser Preisklasse lässt die Bildqualtität der Kameras auf der Vorder- und Rückseite etwas zu wünschen übrig. Für gelegentliche Schnappschüsse, um etwas zu dokumentieren ist die Bildqualität mehr als ausreichend. Für Urlaubsfotos bietet sie allerdings nach meinem Geschmack keinen ungetrübten Sehgenuss. Die Bildqualität ist brauchbar für persönliche Erinnerungsfotos.


Innenaufnahme bei Gegenlicht mit dem HOMTOM HT50. Die Anzahl sämtlicher Katzenbilder auf Smartphones muss weltweit gegen unendlich tendieren.


Außenaufnahme mit dem HOMTOM HT50. Viel Farbe gibt der schwedische Winter an einem trüben Tag im März leider nicht her. 


Über 5 Stunden Flug für eine 4200 km lange Reise Richtung Süden ermöglichte einen Kameratest unter besseren Lichtverhältnissen, wie sie für Urlaubsfotos typisch sind. Die Bildqualität überraschte mich positiv. Originalgröße mit 1600 x 1200 Pixel per Mausklick auf das Bild aufrufbar.


Bergsee an einem sonnigen Tag auf Gran Canaria im März. Grün erscheint zu dunkel und der Himmel zu blass. Helle Flächen sind manchmal überstrahlt. Trotzdem nicht schlecht für den Preis des Smartphones. Original per Mausklick auf das Bild aufrufbar.

Die Bildgröße und andere Bildparameter lassen sich bei der Kamera einstellen. Die Aufnahmen erfolgten mit den werksseitigen Einstellungen. Auf einem Flachbildfernseher waren die Bilder in noch akzeptabler Qualität zu betrachten.

Gehäuse öffnen: Das Gehäuse ist nicht so einfach zu öffnen, um die SIM-Karte einzusetzen. An der rechten unteren Ecke befindet sich ein Nut, mit der theoretisch mit den Fingern die Plastikschale der Rückseite zu entfernen ist. Mir ist dies nicht gelungen. Als Werkzeug mit Hebelwirkung musste ich ein Kunststoff-Lineal in der Nut ansetzen. Dann klappte es. Keine Schraubzieher oder andere scharfen Gegenstände aus Metall dafür einsetzen. Sie erzeugen Kratzer.


Entfernen der rückseitigen Gehäuse-Schale mit Hilfe eines Lineals als Hebel in der Nut. Mehr im Text oberhalb dieses Bildes.

Folgende Apps aus dem  Google Play Store habe ich zusätzlich installiert: Die meisten Dienste und Apps von Google wie z.B. Google Maps waren bereits vorinstalliert. Nur durch sinnvolle Apps erhält ein Smartphone seine funkionale Vielfalt. Deshalb möchte ich einige davon nachfolgend vorstellen.

Opera Mini als Browser, weil er schnell ist und seine Bedienung einfach ist. Auf seiner Startseite lassen sich Icons der Lieblings-Webseiten anlegen. Dadurch spare ich mir die Apps der Medienanbieter, was Platz im RAM einspart. Das Bild auf der linken Seite zeigt Opera Mini beim Betrachten Volkers Elektronikbastelseite.

VLC von Videolan für das Abspielen von Filmen und Musik. VLC gewährt leichten Zugang auf Mediendateien im lokalen Netzwerk. Selbst erstellte M3U-Dateien und die darin enthaltenen Streaming-Adressen erkennt VLC ebenfalls, um Web-Radio hören zu können. Dies erspart das Installieren von Apps der Streaming-Anbieter. Der Ton lässt sich über Bluetooth auf einen Bluetooth-Audio-Receiver übertragen. Ist dieser mit einer Stereoanlage verbunden, erhält der Hörer den gewohnten Klanggenuss.

GBoard von Google, damit die Tastatur das Mikrofonsymbol erhält. Klickt man es an, ist eine Spracheingabe möglich, die  ohne Training sehr zuverlässig arbeitet, um zum Beispiel E-Mails zu verfassen. Ich bin begeistert. Über den Datenschutz lässt sich streiten, den Google zeichnet alles auf seinen Server auf.

CSipSimple für das Telefonieren über VoIP. Getestet habe ich es mit dem VOIP Anbieter Sipgate. Die Einrichtung war einfach. Das Telefonieren geht so sauber wie von einem Festnetztelefon. Gespräche innerhalb von Sipgate sind kostenlos. Neulich war ich hier in Schweden im Wartehzimmer eines Krankenhauses, das kostenloses Wlan anbietet. Darüber konnte ich kostenlose mit einem Freund nach Deutschland telefonieren, der ebenfalls einen Sipgate-Anschluss besitzt. CSipSimple erlaubt die Verwaltung mehrere VoIP-Nummern unterschiedlicher VoIP-Provider. Ruft man den Anzurufenden über das Adress-Register des Handis auf, muss man nur die Nummer auswählen. Ein Anruf über WLan aus einem Hotel auf Gran Canaria in das schwedische Festnetz funktionierte eiwandfrei und ersparte im Vergleich zu einer Mobilfunkverbindung eine Menge Kosten.

Der PDF-Reader Acrobat von Adobe war meine Entscheidung, da sich mit ihm auch PDF-Dateien von Hunderten von Seiten dank der seitlichen Scroll-Funktion schnelll durchblättern lassen. Foxit konnte dies leider nicht.

Box von box.com ermöglicht mir Zugriff auf den Cloud-Server von Box, um dort persönliche Dateien ablegen und aufrufen zu können. Bei Box hat mich die einfache Bedienung und ihre klare Oberfläche überzeugt.


VLC beim Aufrufen und Abspielen von Audio-Streams der Radiosender aus selbt zusammengestellen und editierten M3U-Dateien, welche auch mehrere Streaming-Adressen enthalten können. Die M3U-Dateien habe ich in den Ordner "Music" kopiert.

Skype ist nach wie vor mein Lieblingsprogramm für Chats und Video-Gespräche. Es funktioniert auf meinem Smartphone sehr zuverlässig. Bei Video-Chats kann die vordere oder hintere Kamera ausgewählt werden. In Kombination mit GBoard erspart die Spracheingabe das Eintippen der Chats.

Youtube war schon installiert und läuft problemlos und ruckelfrei. Mein Fernseher erkennt Youtube und lässt sich mit meinem Smartphone verbinden. Filme, die ich über die Youtube-App anzeigen lasse, kann ich mir auf dem Fernseher anschauen.

BlueMail dient als E-Mail-Programm, da es sehr komfortabel ist. Die Einrichtung des Mail-Accounts war sehr einfach, da die E-Mail-Acccounts einiger Anbieter zum Teil vorkonfiguriert sind. Nachtrag vom 8.3.2018. Laut https://www.kuketz-blog.de/ … passwort-versendet/ speichert BlueMail aus seinen Servern die Passwörter der E-Mail-Accounts. Dies würde ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Coyards ist eine App für die lokale Kriminalitätsbekämpfung in Schweden: Bandenkriminalität, Schießereien, Gruppenvergewaltigungen und Morde auf offener Straße gab es im Gegensatz zu anderen Gegenden bei uns noch nie und wird es hoffentlich auch nie geben. Einbrüche gab es vor ein paar Jahren. Sie stellten sich als Beziehungstaten durch Jugendliche mit Drogenproblemen heraus. Für Sicherheit sorgt eine Nachbarschaftshilfe, die über Coyards verdächtige Vorgänge, Personen und Fahrzeuge umgehend meldet und gegebenenfalls die Polizei informiert. Einbrecher lassen sich dadurch abhalten. Coyards ist nur eine der abschreckenden Maßnahmen.

SVTPlay ist eine App des schwedischen Staats-Fernsehens SVT. Die Video-Streams laufen selbst bei höchster Auflösung flüssig über Wlan. Die Bildqualität ist hervorragend.

Das Navigations- und Landkartenprogramm Google Maps war schon installiert: Die App funktioniert auch offline, wenn man sich vorher das Kartenmaterial heruntergeladen hat. Dies habe ich für die gesamte Insel Gran Canaria ausprobiert. Sowohl auf Wanderungen als auch bei Autofahrten war mit Hilfe des eingebauten GPS  der eigene Standort immer genau bekannt. Ein Fragen nach dem Weg gehört der Vergangenheit an. Trotzdem möchte ich zusätzlich auf eine normale Straßenkarte nicht verzichten, da sie einen besseren Überblick bietet. Die Satteliten-Ansicht funktioniert nur bei einer Internet-Verbindung.

War es das schon? Es ist unmöglich alle Funktionen in ein paar Wochen auszuprobieren und auch überhaupt nicht notwendig. Zum Beispiel habe ich das Öffnen der Zugangssperre mit dem Fingerabdruck noch nicht ausprobiert. Das, was für mich wichtig ist, funktioniert jedenfalls einwandfrei. Telefoniert habe ich damit noch nicht über das Mobilfunknetz. Aber das ist eigentlich Nebensache bei einem Smartphone. Für mich ist ein Smartphone in erster Linie ein kompaktes Gerät, um über Wlan Informationen aus dem Internet zu konsumieren. Die Taschenlampe in Form einer hell leuchtenden LED auf der Rückseite funktioniert übrigens sehr gut.

Interview mit Prof. Manfred Spitzer im Deutschlandfunk vom 8.3.2018 zur Digitalisierung der Schulen: Machen Smartphones, Wlan, PCs und Notebooks an Schulen Sinn? Brauchen wir die digitale Aufrüstung für bessere Lernergebnisse schon ab der ersten Klasse oder gar im Kindergarten?

http://www.deutschlandfunk.de/digitales-klassenzimmer-wenn-kinder-nur-noch-wischen-haben.694.de.html?dram:article_id=412480.

Zitat aus der obigen Seite von Prof. Spitzer aus seinem Interview: "Und noch was: Es hat nicht mal damit was zu tun, wie gut sich ein Kind entwickelt. Denn ein Kind braucht bestimmte Dinge, ich sage mal, als Input. Es muss die Dinge anfassen, es muss mit den Dingen umgehen lernen. Und wenn heute die Kinder an die Schule kommen und können keinen Griffel mehr halten, weil sie sich nur noch mit Wischen über eine Glasoberfläche beschäftigt haben und ihre Hand damit weder motorisch, noch sensorisch in irgendeiner Weise vernünftig trainiert haben, dann haben die einen Nachteil, und zwar einen großen Nachteil. Wir ziehen uns eine Generation von Behinderten heran, ich sage es mal drastisch. Je mehr Fingerspiele sie im Kindergarten machen, desto besser sind sie mit 20 in Mathematik, weil die Zahlen über die Finger und deren komplexen Gebrauch ins Hirn kommen. Wenn sie nur wischen als Kindergartenkind, endet ihre Karriere als Putzfachkraft. Das sollte man einfach nicht machen."

Weiter sagt Prof. Spitzer: "Und noch eines: Es gibt eine große Studie aus dem Jahr 2015 der Pisa-Studienleiter, und die haben folgendes untersucht: Wieviel wurde in Schüler in über 60 Ländern der Welt in Digitalisierung investiert und wie haben sich die Pisa-Leistungen verändert? Und da kommt raus: Je mehr in Digitalisierung in irgendwelchen Ländern, zum Beispiel Australien ganz viel, Finnland ganz viel investiert wurde, desto schlechter wurden die Pisa-Leistungen im Beobachtungszeitraum. Die Australier haben 2008 Computer eingeführt und 2016 wieder weggeräumt, weil sie so schlecht geworden sind in der Pisa-Studie. Wir tun den Schülern keinen Gefallen, was ihre Gesundheit und ihre Bildung anbelangt, wenn wir Bildungseinrichtungen digitalisieren. Darüber müssen wir uns klar sein. Alles andere ist postfaktische Bildungspolitik."

Ab Herbst 2018 verbietet Frankreich aus den bereits gemachten Erfahrungen Smartphones an seinen Schulen. Und was macht Schweden? Ab Sommer 2018 soll bereits in der Vorschule "die digitale Kompetenz" bei Schülern gefördert werden (siehe Link zur schwedischen Schulbehörde). Genaue Vorstellungen existieren noch nicht, wie die Lehrer "digitale Kompetenz" den Kindern in der Vorschule beibringen sollen. Es wird von einer deutlicheren Grenzziehung zwischen Ausbildung und Unterricht geschwafelt. Ansonsten gibt es noch keine konkreten Pläne, wie die Lehrer den Unterricht gestalten sollen. Hauptsache irgendwie was mit Computer und "digital" und dazu sollen die Lehrer Vorschläge einbringen, obwohl sie ja selbst noch keine digitale Kompetenzen besitzen. Das wird nichts. Die Kinder als Versuchskaninchen werden auf Smartphones und Tablett-PCs tippen und viel Spaß dabei haben, wenn sich etwas buntes bewegt. Der Lerneffekt ist gleich Null, denn Schimpansen können das im Prinzip auch schon. Vergeudete Zeit und verschleudertes Geld. Ansonsten droht die Verblödung einer zukünftigen Generation. Einige wenige warnende Stimmen befürchten jetzt schon eine Bildungskatastrophe, die nicht nur viel Geld kostet sondern auch den Wirtschaftsstandort Schweden über Jahrzehnte nachteilig beeinflussen wird.