Walnussöl für die Pflege von Holzoberflächen

Überarbeitet am 14.11.2023

Walnussöl aus dem Lebensmittelladen schmeckt nicht nur gut. Es eignet sich auch für die Pflege von Holzoberflächen. Ich habe es an ein paar Radiogehäusen aus Holz ausprobiert.

Laut der Anleitung unter http://de.wikipedia.org/wiki/Walnuss%C3%B6l habe ich ein paar Holzgehäuse mit Walnussöl behandelt. Die Ergebnisse sehen vielversprechend aus. Sie glänzen einfach besser. Ein Bakelitgehäuse bekam auch eine hauchdünne Schicht Walnussöl. Die Oberfläche glänzt jetzt wunderbar. Allerdings ist der Effekt bei glatten Oberflächen eher gering. Ideal sind matte Holzflächen. Das Holz glänzt nach der Behandlung mehr. Die Maserung kommt besser zum Vorschein. Insgesamt wird das Holz dunkler. Kratzer werden auch dunkler und fallen dadurch oft weniger auf.


Zum Einsatz für die Holzpflege kommt gewöhnliches Walnussöl aus dem Supermarkt. Die Marke ist völlig egal.


Teakholz-Gehäuse nach der Behandlung und Reinigung mit dem Holzpflegemittel Baolin ( Luxor Tapto 4694 ).


Dasselbe Gehäuse nach einer mehrwöchigen Behandlung mit Walnussöl. Unterschiede fallen kaum auf und sind eher durch den Lichteinfall zu erklären. Aber das Holz fühlt sich glatter an und ist besser vor Schmutz geschützt.

Walnussöl ist unkompliziert zu verarbeiten. Das Öl einfach mit Klopapier auf der glatten Oberfläche verreiben. Nach zwei bis drei Stunden nachreiben und nach 24 Stunden müsste das Öl hart geworden sein. Der Vorgang kann über mehere Tage oder Wochen verteilt wiederholt werden bis sich der gewünschte Glanz einstellt. Dort, wo Risse im Lack sind, erscheinen diese Stellen dunkler. Vor dem ersten Einölen werden verdreckte Oberflächen mit Spüli und Wasser gründlich gereinigt und dann sofort trocken gewischt. Bakelitgehäuse werden vorher vorsichtig mit Autolackreiniger auf Hochglanz poliert. Wenn sich kein Hochglanz einstellt, ist die oberste Schicht des Bakelits zerstört. Einen Tisch würde ich übrigens nicht mit Walnussöl behandeln, da sich die Oberfläche noch nach Wochen etwas fettig anfühlen kann. Abgesehen davon ist das ausgehärte Walnussöl nicht besonders abriebfest.

Gelangt das Walnussöl auf Glas, kann es mit Glasreiniger oder ein bisschen eigener Spucke einfach entfernt werden. Geruchsprobleme wegen des Öls konnte ich nicht feststellen.


Bei diesem Radio war der Effekt nach mehreren Wochen deutlicher zu erkennen. Nach einer Grundreinigung des Holzes mit einem mit Glasreiniger angefeuchteten Lappen wurde das Holz über mehrere Wochen alle paar Tage mit Walnussöl behandelt. Im Laufe der Zeit stellte sich ein Glanz ein.

Leinöl ginge auch an Stelle von Walnussöl. Es bräuchte dann aber mehrere Wochen für das Aushärten. Deshalb werden dem Leinöl Sikkative beigemischt. Früher waren das bleihaltige Salze, wodurch das Leinöl innerhalb weniger Stunden aushärtet. Leinöl mit Sikkativen nennt man Leinölfirnis ( http://de.wikipedia.org/wiki/Lein%C3%B6lfirnis ). Walnussöl braucht nicht unbedingt Sikkative, da es innerhalb von 24 Stunden bereits aushärten kann. Es geht also das Walnussöl aus dem Lebensmittelregal. Leinöl und Walnussöl härten durch die Vernetzung ihrer Moleküle bei Kontakt mit Sauerstoff aus. Es ist also kein Trocknungsvorgang durch eine Verdunstung von Lösungsmitteln. Sonnenblumenöl geht zum Beispiel nicht, da es nicht aushärtet. Die meisten Öle härten nicht aus.

Das Walnussöl konnte ich in meiner schwedischen Heimat leider nirgends auftreiben. In Süddeutschland scheint aber jeder Supermarkt Walnussöl zu führen. Ich griff einfach zum billigsten Angebot.

Unter http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum … gehaeuse-mit-walnussoel-bearbeiten-5_196.html gibt es eine Diskussion zu diesem Thema. Die Seite http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzOelen hat sich dem Ölen von Holzoberflächen gewidmet.

Nachteil: Die Oberflächen sehen nach der Behandlung schöner aus. Allerdings fühlen sie sich nach Jahren immer noch leicht fettig an. Bei einem Radio kann das egal sein, da sein Holzflächen in der Regel nicht berührt werden.










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