Alte Notebooks aufrüsten

Am Beispiel eines alten Toshiba Satellite Pro SP4280, welcher wahrscheinlich aus dem Jahre 2000 oder 2001 stammt, möchte ich zeigen, wie sich solche alten Geräte noch sinnvoll verwenden lassen, wenn man sie mit wenig Geld aufrüstet.

Ausgangssituation: Der geschenkte Toshiba Satellite Pro SP4280 kam mit einer praktischen Tasche daher und hatte als Betriebssystem Windows 98 und ein eingebautes Internet-Modem, welches man zu der damaligen Zeit mit dem analogen Telefonanschluss verbindete, denn damals waren DSL- und Flatrate noch nicht vorhanden oder so gut wie unbekannt. In diesem Zustand hat das Notebook also kaum einen praktischen Nutzen. Da es kein Windows 98SE hatte, waren keine Treiber für WLAN-Karten zu finden.


Das aufgerüstete Toshiba Satellite Pro 4200 mit Windows 2000 und der auf der linkens Seite eingesteckten WLAN-PCMCIA-Karte ist über WLAN mit dem Internet verbunden und somit wieder alltagstauglich geworden. Als Maus dient eine moderne, optische PS2-Maus, die rückwärtig angeschlossen werden kann. Leider konnte der Arbeitsspeicher nicht mehr erweitert werden. was eine deutliche Geschwindigkeitsverbesserung gebracht hätte.


Mit der genauen Typenbezeichnung, welche sich auf der Unterseite befindet, geht die Suche nach den technischen Daten und vor allen Dingen den Treibern los.

Zielsetzung: Das Notebook muss drahtlos über WLAN ins Internet gelangen können. Außerdem soll das Notebook teil eines PC-Netzwerkes werden, um Dateien von einem zum anderen PC übertragen zu können.

Lösung: Auf der linken Seite besitzt das Notebook einen Schlitz für den Cardbus, um dort eine PCMCIA-Karte einstecken zu können. Solche Karten gibt es auch als PCMCIA-WLAN-Karten bei Ebay oder vielen Elektronikversendern. Ich besorgte mir eine solche und wollte sie installieren. Leider musste ich feststellen, dass meine PCMCIA-Karte nicht von Windows 98 unterstützt wird. Deshalb war ich gezwungen ein moderneres Betriebssystem zu installieren.

Neue Treiber für Windows 2000: Bedauerlicherweise fand ich keine Soundkarten- und Graphikkarten-Treiber für XP, sondern nur Windows 2000, welches schließlich zum Einsatz kam. Die Treiber für Sound und Grafik für den Toshiba SP4280 für Windows 2000 gibt es hier zusammengefasst in einer Zip-Datei. Weitere Treiber für Toshiba-Notebooks findet man zum Beispiel unter http://at.computers.toshiba-europe.com. Dort hatte ich meine Treiber gefunden, die aber dort jetzt nicht mehr auffindbar sind. In der Regel sollte man immer versuchen die Treiber direkt von den Herstellerseiten herunterzuladen. Viele Seiten, welche versprechen automatisch die Treiber abzudaten, führen leider oft Böses im Schilde, indem sie einen Virus ins eigene Betriebsystem setzen. Die Treiber sichert man für die Zukunft auf eine CD, falls sie nicht mehr im Internet auffindbar sein sollten. Auf diese CD können noch weitere Unterlagen und Programme gesichert werden, damit man alles griffbereit hat.

Arbeitsspeicher aufrüsten: Leider gab es keine Möglichkeit dieSpeicherkapazität zu erweitern, was die Geschwindigkeit verbessert hätte. Übrigens kann es bei neuen Arbeitsspeichern passieren, dass diese nicht richtig erkannt werden, obwohl es sich um die vorgeschriebenen Typen handelt. Deshalb sollte man mit einem Umtausch rechnen und die Quittung aufbewahren. Bedauerlicherweise gibt es bei den Speicherbausteinen herstellerabhängige Unterschiede. Wikipedia liefert Auskünfte darüber, welches Betriebsystem welchen Speicherbedarf benötigt.


Das herausragende Stück der PCMCIA-Karte stört beim Transport und es besteht die Gefahr, dass sie bei einem Stoß versehentlich gewaltsam in das Notebook-Gehäuse gedrückt wird, was zu Beschädigungen führen kann. Deshalb sollte man die PCMCIA-Karte vor dem Transport herausnehmen.


Schlitz für eine PCMCIA-Karte.

WLAN mit PCMCIA-Karte oder USB? Alternativ hätte man statt der WLAN-PCMCIA-Karte einen WLAN-USB-Stick verwenden können, doch die USB-Variante würde die Prozessor-Leistung mehr belasten als PCMCIA. PCMCIA-Karten gibt es übrigens auch mit einem LAN-Anschluss für das Netzwerkkabel oder für einen drahtlosen Internetzugang über UMTS.


PCMCIA-Karte für WLAN.

Linux als Betriebsystem: Für ältere Rechner wären insbesondere Ubuntu Netbook oder Linux Mint eine reizvolle Alternative. Leider ist das Einrichten aller notwendigen Treiber manchmal nicht so einfach und man ist gezwungen sich durch die einschlägigen Ubuntu- und Linux-Foren geduldig durchzuschlagen. Ubuntu wird eines meiner nächsen Projekte sein.

Inzwischen ist zusätzlich zu Windows 2000 das Betriebssystem Lubuntu 10.04 installiert (Anleitung und Bericht hier). Ich bin damit sehr zufrieden. Vor allen Dingen läuft der Sound unter Lubuntu einwandfrei.

Testen der Hardware: Regelmäßige Abstürze oder ein Totalausfall können vielfache Ursachen haben. Es kann an der Soft- ode Hardware liegen. Bei einem Fall ließ sich das Betriebssystem nicht mehr starten. Als Ursache wurde erst eine defekte Festplatte vermutet. Tatsächlich war es aber der Arbeitsspeicher. Dies konnte nur mit einem bootfähigen Testprogramm herausgefunden werden. Wenn sich das Betriebssystem überhaupt nicht mehr starten lässt, benötigt man eine Hardware-Test-CD, die sich vom CD-Lauwerk booten lässt. Unter http://www.ultimatebootcd.com/ gibt die völlig kostenlose Ultimate Boot-CD, welche eine Vielzahl von Diagnose-Programmen enthält. Unter http://www.computerbild.de … Ultimate-Boot-CD … .html kann man sich die CD als 300 MByte große ISO-Datei herunterladen. Man achte beim Brennen der CD darauf, dass das Brennprogramm eine Image-CD herstellt. Nur dann kann die CD selbständig booten.

Ergebnis der ganzen Mühe: Etwas Geduld muss man mitbringen, bis Windows 2000 hochgefahren ist, dafür kann man dann im Internet mit dem Internet Explorer recht flott surfen. Für Firefox ist das Notebook leider doch etwas lahm. Falls eine Speicherweiterung bei Notebooks möglich ist, sollte man eine Aufrüstung bis zu 2 GByte auf jeden Fall versuchen, weil dies eine deutliche Geschwindigkeitssteigerung liefert. Leider ist der Rechner auch bei der Sound-Wiedergabe überfordert, was sich durch gelegentliche Klick-Geräusche bemerkbar macht. Für Skype und VoIP mit dem Softphone XLite reicht die Tonqualität jedoch völlig aus.
Weiterverwendung eines alten Notebooks Thinkpad 390E 2626: Dieses Notebook Thinkpad 390E 2626 aus dem Jahre 1999 war mit wenigen Gebrauchsspuren noch in einen sehr guten Zustand. Der Akku und die Stütz-Batterie waren allerdings leer. Letzteres führte zu einer fehlerhaften Anzeige der Uhrzeit. Leider hatte das Notebook ( http://www.thinkwiki.org/wiki/Category:390E ) nur einen 300MHz-Prozessor und nur 64 MB RAM als Arbeitsspeicher. Dummerweise war auch nur Windows98 installiert. Treiber für WLAN gibt es erst ab Windows98SE.

Ein paar Links zum Thinkpad 390E 2626:

Als erstes überlegte ich mir eine Linux-Distribution wie Lubuntu aufzuspielen. Die erste Hürde war es zu schaffen, dass der Rechner von der CD-ROM bootete. Eine Einstellung dafür war im Bios nicht vorgesehen. Also habe ich mir das Programm Smart Boot Manager als EXE-Datei für Windows heruntergeladen. Dieses kleine Programm musste ich auf eine wiederbeschreibbare CD-Brennen (Diskette ginge auch), um sie auf die erste Partition der Festplatte des Notebooks zu kopieren. Dort habe ich sie unter Windows ausgeführt. Es öffnet sich ein Fenster mit Anweisungen, die ich befolgt hatte. Danach installierte sich das Programm in den Bootsektor der Festplatte. Die Folge war, dass beim Booten des Notebooks immer ein Fenster erscheint, in dem man angeben kann, von welchem Speichermedium gebootet werden soll.

Dann konnte ich diverse Linux-Distributionen von Live-CDs ausprobieren. Allerdings waren sie alle zu langsam oder sie konnten nicht das, was ich wollte. Ich entschloss mich dann einfach Windows 2000 XP zu installieren, wobei das alte Windows98 erhalten blieb. Dazu startete ich das alte Windows98 und legte dann die Installations-CD mit Windows 2000 XP ein. Sicherlich hätte man auch das alte Windows98 komplett löschen können. Erfreulich war, dass nach nach der Installation von Windows 2000 XP keine zusätzlichen Treiber für die Grafik und die Soundkarte nötig war. Grafik und Sound funktionierten perfekten mit den von Windows mitgelieferten Treibern, die auch automatisch installiert wurden.


Ein USB-WLAN-Stick ermöglicht ebenfalls den Zugang zu WLAN-Netzen und damit den Zugang zum Internet. Wie bei den WLAN-PCMCIA-Karten, besteht das Problem, dass es meistens keine passenden Treiber für Windows98 gibt.

Auf Windows 2000 konnte dann ein Treiber für ein USB-WLAN-Stick erfolgreich installiert werden, so dass ein Zugang zum Internet und zum lokalen Windows-Netzwerk aufgebaut werden konnte. Damit konnten Dateien von meinem Desktop-Rechner zum Notebook kopiert werden. Vorher ging das ja nur über wiederbeschreibbare CDs.

Das Surfen im Internet war allerdings eine Qual. Selbst der als besonders schnell gerühmte Opera-Browser war viel zu langsam und überfoderte das Notebook. Auf Windows2000 lässt sich nur der Internet-Explorer 6.0 installieren, welcher allerdings bei komplizierten Web-Seiten versagte. Meistens war der Seitenaufbau fehlerhaft und unvollständig. Ein vernünftiges Arbeiten im Web war damit nicht möglich.

Für das nach heutigen Verhältnissen viel zu schwache Notebook ließe sich noch das RAM erweitern und wenn man Glück hat gelingt das Übertakten des Prozessors auf fast 500 MHz. Eine PCMCIA-WLAN-Karte würde zudem weniger Rechenleistung als ein USB-WLAN-Stick benötigen. Doch so viel Zeit wollte ich nicht für bescheidene Erfolge investieren angesichts des vergleichsweise geringen Preises für moderne Notebooks. Wegwerfen wollte ich das gute Stück doch nicht.


Probebetrieb des 13 Jahre alten Thinkpad 390E als Musikquelle zum Streamen von Webradio-Stationen und für das Abspielen von MP3-Dateien. Als Software kommt VLC 1.0 zum Einsatz.

Auf der Suche nach einer sinnvollen Verwendung kam mir die Idee, das Notebook als „Musikbox“ für MP3s und als Webradio zu verwenden. Dazu installierte ich den Mediaplayer VLC von Videolan. Allerdings ließ sich die neueste Version nicht mehr auf Windows 2000 erfolgreich installieren. Zum Glück findet man noch die alten VLC-Versionen und ich wählte die Version 1.0 von VLC aus dem Jahre 2009 aus, die einwandfrei für Audio-Streaming und das abspielen von MP3s funktioniert. Das Notebook schloss ich dann an eine Stereoanlage an.
Thinkpad 390E 2626 aufrüsten: Folgendes habe ich noch unter http://www.wimsbios.com/forum/topic7639.html gefunden. Die wichtigsten Textpassagen habe ich zitiert und kommentiert:

512 MB RAM einbauen:And I also found that – quite contrary to information on IBM’s site – the 390E will take two sticks of PC-100 256MB memory for a total of 512MB, the same as the 390X!! In some forum I’ve seen a question about the maximum memory a 390E will take, and I can now say the answer is 512, not 256MB.“ (Man muss demnach also zwei RAM „256MB PC100 100Mhz 16 Chips 144PIN Sodimm Memory“ RAM-Riegel einsetzen, um auf 512 MB RAM zu können. Die RAMs werden übrigens von unten eingesetzt. Dazu ist eine fast quadratisch Klappe auf der Unterseite des 390E zu entfernen. Sie sitzt oben rechts, wenn man so auf den 390E schaut, dass die die Schrift auf der Unterseite richtig herum zu lesen.)

FSP von 66 auf 100 MHz hochtakten und schnelle CPUs einbauen:ES! Success! I guess I’ve answered my own question. Everything’s working now – FSB at 100MHz, basic P-II/300 CPU running at 450MHz, USB, floppy and serial port all functioning OK!

Thank you Sharedoc! It was your comment, that pin 14 served 2 functions, that made me think I should not have lifted it from the board. So I tried again to find the pulldown resistor, and this time I found it! (I’m sure I had probed the same points before but I must have failed to make proper contact – everything’s so darned small!) And I also found two open pads, one connected to pin 14 and the other to +3.3 volts! So I removed the 10K-ohm pulldown resistor and soldered a 10K-ohm resistor between these two pads – I tried to use the surface mount one I’d removed, but it was so small I gave up in favour of using a physically larger one.

End result – total success with the P-II/300. Now I’ll try again with the P-III/500 and the Celeron 466 to see if anything has changed that makes them work. But even if they don’t, 450MHz at 100MHZ FSB is a lot better than 300 at 66 FSB! Here’s an image identifying the existing pulldown resistor and pads, should anyone else with a ThinkPad 390E be tempted to try this mod: http://img127.imageshack.us/my.php?image=tp390e100fsbmodrm5.jpg. A 10K-ohm pullup resistor connected between the marked pads gives 100 MHz FSB, and everything works properly and seems stable.“ (Auf dem Bild des vorangegangen Links muss also der blau gekennzeichnete 10kOhm-Widerstand ausgelötet werden. Ein 10kOhm-Widerstand wird dann zwischen Pin14-Connection (rot gekennzeichnet) und +3.3 Volts-Connection (rosa gekennzeichnet) eingelötet. Der 300 MHz-Prozessor verhält sich wie ein 450 MHz-Prozessor und stürzt nicht ab, wenn man Glück hat. Eventuell können nun schnellere CPUs eingebaut werden.)

Einbau Mini-PCI-WLAN-Karte einbauen:Finally, I’ve decided to ditch the mini-PCI modem card and install a mini-PCI wireless network card (also salvaged from the dead Vaio). The card fits and Windows 2000 detects it just fine. I’ll need an appropriate driver but „so far so good“. Finally, some kind soul on eBay sold me a NOS battery for $10 that holds a four hour (!!!) charge. Yes, that’s right – four hours! I’ve tested it!“ (Eine WLAN Mini PCI-Karte scheint also eingebaut werden zu können. Und ein neuer Akku soll bis zu 4 Stunden halten.)

Dieser Beitrag wird unter http://elektronikbasteln.pl7.de/thinkpad-390e-2626-aufruesten.html fortgesetzt!