Eine bebilderte Zeitreise durch die Technik der UKW-Tuner

Beim Aufräumen und Ausschlachten sind mir einige UKW-Tuner aus verschiedenen Jahrzehnten in die Hände gefallen.

Einige Exemplare konnte ich reparieren. Bei den modernen Exemplaren besteht kaum eine Chance die Anschlussbelegung herauszufinden. Nachfolgend eine kleine bebilderte Zeitreise.

Bei den alten Tunern sind die Oszillatorkreise temperaturkompensiert. Ein Austauschen der Kondensatoren, die übrigens fast nie defekt sind, führt zu einem Weglaufen der Frequenz.

UKW-Tuner aus der Röhrenzeit, etwa 1950:


UKW-Tuner aus den 50er-Jahren mit einer ECC85. Er funktioniert nach einem Neuabgleich sehr gut.


Für ein spielfreies Verdrehen des Drehkondensators besteht ein Zahrad aus zwei mit Federn verspannten Teilen. Kriechöl hilft gegen Verharzungen des Untersetzungsgetriebes.


Mit Hilfe eines UKW-Radios aus den 70er- oder 60er-Jahren konnte der Test erfolgen. Dazu ist der UKW-Tuner mit dem FM-ZF-Eingang des Kofferradios verbunden.


Der alte Tuner ist bereits mit einer Leiterplatte versehen, auf der die UKW-Spulen aufgedruckt sind. Oben ist die Oszillatorspule.

UKW-Tuner mit Germanium-Transistoren aus einem Kofferradio, 60er-Jahre:


Dieser UKW-Tuner ist mit Germanium-Transistoren aufgebaut. Die Platine sitzt auf einem Drehko für UKW und AM. Die Metallabschirmung fehlt.


Der Drehko des UKW-Tuners.


Die Leiterplatte. Am der Spule rechts unten ist ein Draht abgerissen.


Nach dem Anlöten des Spulendrahtes funktionierte der Tuner wieder.


Seitenansicht.


Hier ist der gerissene Draht besser zu sehen. Die Diode im Glasgehäuse ist für die AFC zuständig.


Ein Keramiktrimmer. Sie haben manchmal Kontaktstörungen. Leichtes Drehen un etwas HF-Reinigungsspray beseitigt diesen Fehler.


Vorne eine Drossel von 15 µH in der Zuleitung zur Betriebsspannung. Das schlanke, grüne Bauteil dahinter ist ein Selenstabilisator. Sind sie defekt können sie duch Z-Dioden oder durch Serienschaltungen von Si-Dioden ersetze werden. Diese Selenstabis haben eins Spannung von ein paar Volt und halten nur wenige mA aus.


Da braungelbe Ding ist ein Kondensator. Der linke Anschluss ist mit dem kalten Ende zu verbinden, da er außen anliegt und so zur Abschirmung beitragen kann. Links vorne ist eine Kohleschichtwiderstand mit Widerstandsfarbcode.


In den Metallbechern befinden sich Germaniumtransistoren. Hinten ist eine mit Silberdraht bewickelte Oszillatorspule. Ganz vorne ist ein kleiner Scheibenkondensator mit 3,9 pF.


Ein alter HF-Germaniumtransistor AF125.

UKW-Teile aus dem 70er-Jahren mit Silizium-Transistoren:


UKW-Teil eines alten Taschensupers, wahrscheinlich 70er-Jahre. Es kam reichlich Wachs zum Fixieren zum Einsatz.


Ein anderer UKW-Tuner, wahrscheinlich 70er-Jahre, aus einem Taschensuper.

UKW-Tuner mit Kapazitätsdioden-Abstimmung aus einem besseren Koffferradio der 70er-Jahre:


UKW-Teil aus einem besseren Kofferradio der 70er-Jahre. Die Abstimmung erfolgt mit Kapazitätsdioden.


Der geöffnete Tuner. Es kommt ein klarer, sauberer Aufbau zum Vorschein.

UKW-Teil eines modernen Autoradios:


Empfangsteil für LMK und UKW eines modernen Autoradios. Der LA1787 übernimmt fast sämtliche Funktionen.


Die eine Bestücksseite. Der Tuner hat 20 Anschlüsse. Ohne Datenblatt besteht kaum eine Chance die Anschlussbelegung herauszufinden. Es ging aber doch. Mehr...


Die andere Seite ist mit SMD-Bautelen übersäht. Hier hört der Bastelspaß auf und der Reparaturfrust fängt an. Unterlagen sind leider nicht aufzugreiben.


In dem recht neuen Autoradio entdeckte ich diesen nachträglich eingelöteten Widerstand. Wurde beim Layouten dieser Widerstand etwa vergessen oder hat sich die Notwendigkeit des Widerstands erst während der Serienproduktion herausgestellt?