22.7.2020
Mit dem DLNA-Server Serviio lassen sich Mediendateien, die sich auf der Festplatte eines Windows- oder Linux-Rechners befinden, auf einem Fernseher wiedergeben.
In meinem Fall wollte ich Video-Dateien im MP4-Format, die sich auf der Festplatte meines Notebooks befinden, auf dem Fernseher im Wohnzimmer streamen. Der Fernseher ist wie die meisten modernen Flachbild-TV-Geräte DLNA-fähig, was aus der Bedienungsanleitung hervorgeht. Getestet habe ich Serviio auf Windows 7 und Windows 10 mit Flachbild-Fernsehern der Marke Sony und Panasonic. Die Verbindung zum Router wurde entweder mit Hilfe von Wlan oder mit Netzwerkkabeln aufgebaut. In allen Fällen funktionierte die Anordnung einwandfrei. Die technischen Möglichkeiten von Serviio sind unter https://serviio.org/ zu erfahren. Es lassen sich auch Audio- und Bilddateien unter Einsatz der DNLA-Technik auf dem Fernseher abspielen.
Auf meinem Notebook mit Windows 10 muss ein DLNA-Server aktiviert sein. Nur dann ist das Abspielen der Videos auf dem Fernseher möglich. Windows 10 und Windows 7 haben bereits einen eingebauten DLNA-Server. Ich entschied mich jedoch für die kostenlose Version von Serviio, da diese Software einfacher zu bedienen ist.
Der Fernseher und das Notebook befinden sich im gleichen Netzwerk. Dies ist eine Voraussetzung. Die beiden Geräte müssen also mit dem gleichen Router verbunden sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies mit Wlan oder mit einem Netzwerkkabel geschieht. Ein Netzwerkkabel liefert stabilere Verbindungen, da Wlan gestört werden könnte.
Serviio laden wir uns von https://serviio.org/download herunter und installieren das Programm anschließend. Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf die Version 2.1 für Windows. Die Konfiguration erfolgt in der Konsole von Serviio:
Nach 14 Tagen laufen die Eigenschaften dieser Vollversion ab und es sind nur noch die Funktionen der kostenlosen Funktion möglich, die jedoch völlig ausreichend sind, um Vidoes auf dem Fernseher zu betrachten. Nach dem Ablauf der Probezeit besteht kein Handlungsbedarf.
Wir sollten den Fernseher, der sich wie bereits erwähnt im gleichen lokalem Netzwerk befinden muss, bereits eingeschaltet haben, damit Serviio ihn als Client erkennt:
Wenn die Voreinstellung nicht verändert wurde, läuft der DLNA-Server immer im Hintergrund und startet mit Windows automatisch. Die In der Konsole lässt er sich ein- und ausschalten. Serviio benötigt etwa 150 MByte Arbeitsspeicher und belastet im Ruhezustand oder im Betrieb die CPU nicht oder unmerklich. Nur bei der Suche der Metadaten ist eine Aktivität des Rechners festzustellen.
Unter „Bibliothek“ legen wir denjenigen oder diejenigen Ordner fest, in welchem sich die Videos befinden, die wir auf dem Fernseher betrachten möchten. Über ein Menü können wir die Ordner auf der lokalenFestplatte C: auswählen.
Aber selbst der Zugriff auf meine USB-Festplatte, die mit dem Router über USB verbunden ist, gelang. Dazu musste ich in meinem Fall den Pfad „\\USB\USB_Storage\Filme“ eingeben. Diese Pfadangabe erhalten wir mit Hilfe des Windows-Explorers. Jetzt lassen sich auch die Inhalte meiner USB-Festplatte mit VLC auf meinem Smartphone betrachten.
Anschließend konfigurieren wir die Einstellungen für die Metadaten, die sich Serviio aus dem Internet für jede Datei holt. Dabei orientiert sich Serviio am Dateinamen, um den entsprechenden Titel des Films zu erkennen. Diese Funktion ist für Spielfilme interessant und sie lässt sich deaktivieren, wenn man nicht will, dass im Internet nach passenden Metadaten gesucht wird, die Aufschluss über die eigenen Sehgewohnheiten geben könnten.
Auf dem Fernseher lassen sich die Filme dank der Metadaten nach unterschiedlichen Suchkriterien (Anfangsbuchstaben, Erscheinungsjahr, Genre, Datum der Einspielung u.s.w.) automatisch ordnen. Da nicht alle Möglichkeiten für jeden interessant sein müssen, lassen sie sich ein- oder ausblenden:
Auf dem Fernseher könnte die Sortierung der Filme wie folgt aussehen, wenn sie nach dem Genre geordnet sind, was Serviio mit Hilfe der Metadaten automatisch erledigt:
Wie der Mediaserver Serviio auf den Fernsehern mit Hilfe der Fernbedienung zu erreichen ist, ist von Marke zu Marke zu verschieden. Auskünfte geben die Bedienungsanleitungen. Meistens wird der DLNA-Server als Mediaserver bezeichnet.
Serviio bietet noch viele weitere Möglichkeiten. Zum Beispiel lassen sich damit Audio-Dateien abspielen oder die Urlaubsfotos auf dem großen Fernseher betrachten. Mir ging es nur darum jene Filme, die sich auf dem Notebook befinden, auf dem Fernseher betrachten zu können. Dafür reicht die kostenlose Version von Serviio aus, die mich durch ihre einfache Bedienung überzeugte.
Untertitel für Spielfilme: Serviio ermöglicht es Spielfilmen Untertitel hinzuzufügen. Die Untertitel sind in verschiedenen Sprachen auf https://www.wondershare.com …untertitel-herunterladen.html erhältlich.
VLC Mediaplayer für Android: Auf Android erkennt der VLC-Mediaplayer unter „Lokales Netzwerk“ den Serviio Mediaserver. Dadurch lassen sich auf der Festplatte gespeicherte Filme komfortabel abspielen. Die Vorschaubilder sind eingeblendet und erleichtern die Suche nach den gewünschten Filmen auf dem Smartphone oder Tablett-PC, um sie im Bett oder auf dem Sofa zu betrachten.
Eine Anekdote am Rande: Meine Mutter geht auf die 90 zu und wohnt über 1200 km entfernt in einem anderen Land. Ich kann also leider nicht eben mal vorbeischauen, um ihren Rechner zu warten. Wegen der Ansteckungsgefahr mit Covid-19 wäre ein Besuch aus dem Hochrisikoland Schweden zudem ein zu hohes Risiko für die ältere Generation. Gerne wollte sie ein paar Filme von mir anschauen. Allerdings war nach ihrem Geschmack der Bildschirm ihres Notebooks zu klein.
Mit Hilfe des Fernwartungsprogramms AnyDesk konnte ich ihren Windows-Rechner einrichten. Um die relativ großen Video-Dateien von meinem Rechner auf ihren Rechner zu kopieren, hatte ich bei mir bereits einen FTP-Server mit FileZilla Server im Einsatz. Auf dem Rechner meiner Mutter installierte ich als FTP-Client FileZilla Client, den ich ebenfalls mit Hilfe von AnyDesk fernbedienen konnte, um die großen Dateien per FTP zu überspielen. Als E-Mail-Anhang wären sie viel zu groß gewesen. Anschließend installierte und konfigurierte ich auf ihrem Notebook wieder mit Hilfe von AnyDesk das Programm Serviio als DLNA-Server. Leider kann Serviio nicht direkt auf einen FTP-Server zugreifen, weshalb die Video-Dateien auf ihre Festplatte kopiert werden musste.
Zum Glück waren die beiden Fernseher meiner Mutter bereits über Wlan mit dem Router verbunden. Im Internet fand ich die Bedienungsanleitungen der Fernseher und ich konnte ihr somit erklären, wie sie mit Hilfe ihrer TV-Fernbedienung Serviio erreicht, um sich die Videos auf den Fernsehern betrachten zu können. Die gesamte Prozedur verlief erstaunlich problemlos und meine Mutter freute sich.
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