Der deutsche Wärmepumpen-Wahnsinn aus meiner schwedischen Sichtweise

6. April 2023 (zuletzt überarbeitet am 23. April 2023)

Unsere persönliche Geschichte, die bei dieser Gelegenheit auch eine Abrechnung ist. Einen Ausflug in die Klimaproblematik konnte ich nicht vermeiden, da alles mit allem zusammenhängt. Auch ist eine staatlich verordnete Energiewende eher zum Scheitern verurteilt. Ich bitte um Nachsicht, weil der Artikel etwas unübersichtlich geworden ist, da mir fast jeden Tag Ergänzungen einfallen. Wir betreiben seit 2015 in unserem schwedischen Einfamilienhaus eine Erdwärmepumpe. Wir können also aus Erfahrung sprechen, denn alles hat seine Vor- und Nachteile und setzt die richtigen Rahmenbedingungen voraus. Was allerdings der deutsche Gesetzgeber hinsichtlich einer erzwungenen Umrüstung von Heizungsanlagen bei gleichzeitiger Abschaltung von Kernkraftwerken vorhat, wird den finanziellen Ruin vieler Hausbesitzer bedeuten. Dazu erzähle ich am besten unsere persönliche Heizungsgeschichte mit einigen Randbemerkungen, um die wichtigsten Zusammenhänge aus technischer, psychologischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu verstehen.

Eine weitere Absicht dieser Seite ist es zu zeigen, dass die Zusammenhänge zwischen Klima, Energieversorgung, Lebensstil und CO2-Konzentration hochkomplex sind und keineswegs so einfach, wie sie manchmal in den Medien oberflächlich dargestellt werden. Selbstverständlich kann einiges, was hier steht, schon wieder überholt sein oder ist wieder Gegenstand einer wissenschaftlichen Diskussion, zum Beispiel wie die Partialdruckdifferenz des CO2 zwischen den Ozeanen und der Atmosphäre die zukünftige Entwicklung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre beeinflussen kann.  Durch sachliche Diskussionen frei von Indoktrination zeichnet sich jedoch gute Wissenschaft aus. Wohl jeder kennt den Ausspruch von Immanuel Kant „Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, womit sich der Beginn der Aufklärung in einem Satz umreißen lässt. Leider hat die Sache einen Haken: Es reicht nicht, diesen Satz einfach nachzusprechen. Und Aufklärung erfordert nicht nur Mut. Sie ist manchmal auch anstrengend. Es kostet viel Zeit sich in ein Thema einzuarbeiten. Zeit ist bekanntlich knapp. Manchmal muss man den Mut mitbringen seine Ansichten zu ändern. Wer sich rechthaberisch in einer Ideologie verfängt, wiegt sich in einer falschen Sicherheit eines Überlegenheitsgefühl ohne Grundlage und kommt schwer aus dieser Falle wieder heraus. Das Denken anderen zu überlassen, kann zudem ein erhebliches Risikos darstellen, wie ein Blick in die Geschichtsbücher regelmäßig zeigt.

Auf den Punkt gebracht: Erdwärme ist bei sehr günstigen Strompreisen unter etwa 15 bis 20 Cent/kWh auch für gut gedämmte ältere Einfamilienhäuser in Nordeuropa mit Zentralheizungskörpern sinnvoll. Allerdings muss die geologische Beschaffenheit für die Bohrung geeignet sein und die Bebauung muss locker sein. Die Grundstücksgrößen für ein Einfamilienhaus sollten mindestens 1000 qm betragen, denn Erdwärme benötigt einen großen unterirdischen Erdkörper. Überschlägig hat unsere Erdwärmeanlage einen COP von 3 bis 4, was relativ niedrig ist, weil wir die bereits vorhandenen Heizkörper statt einer  Fußbodenheizung verwenden. Dadurch sind die Vorlauftemperaturen je nach Außentemperatur um die 30 bis 50 Grad, was hoch ist und die Effizienz der Wärmepumpenanlage verschlechtert. Die Anlage macht also aus einer kWh Strom 3 bis 4 kWh Wärmeenergie. An kalten Wintertagen ab -10 °C wird der COP so schlecht, dass wir fast ausschließlich mit dem Kaminofen heizen.

Eine entsprechende Infrastruktur geeigneter Fachbetriebe muss vorhanden sein, um günstige Preise anbieten zu können. Da es in unserer Gegend keine Fernwärme gibt, haben fast alle Nachbarhäuser in den letzten 15 Jahren inzwischen auf Erdwärme umgestellt, was der schwedischen Standardlösung entspricht, wenn keine Fernwärme vorhanden ist. Der nächste Reparaturbetrieb für unsere Heizung ist 15 Autominuten entfernt, obwohl wir auf dem Land wohnen. Unsere Anlage läuft seit fast 8 Jahren wartungs- und fehlerfrei. Die Technik ist ausgereift. Der Brunnenbohrer hat sogar seinen Betrieb im selben Ort. Jeder kennt hier um ein paar Ecken jeden.

Für Luftwärmepumpen, die in Deutschland überwiegend in Frage kommen, sind die Rahmenbedingungen wesentlich anspruchsvoller, da ihr Wirkungsgrad gegenüber Erdwärme besonders bei tiefen Außentemperaturen viel ungünstiger ist. Laut dem sehr lesenswerten Beitrag Das Wärmepumpendesaster – Von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt  haben insbesondere Luftwärmepumpen sogar eine schlechtere CO2-Bilanz als Erdgas und Ölheizungen, wenn diese Wärmepumpen mit dem deutschen Strommix betrieben werden. Diese CO2-Bilanz wird sich nach dem Abschalten der letzten drei deutschen Kernkraftwerke noch verschlechtern. Abgesehen davon sind Wärmepumpen für die meisten Altbauten nicht geeignet, weil ohne zusätzliche Dämmung die erreichbaren Vorlauftemperaturen zu gering sind. Luftwärmepumpen für den Anschluss an einer Fußbodenheizung erreichen höchstens eine Vorlauftemperatur von 35 °C. Das ist zu wenig für Heizkörper an der Wand und einer mittelmäßigen Wärmedämmung. Man hat dann eine Menge  Geld ausgegeben und friert im Winter. Eine zusätzliche Dämmung von Altbauten einschließlich des nachträglichen Einbaus einer Fußbodenheizung ist extrem teuer und selten finanzierbar. Wer über 60 ist, bekommt keinen Kredit mehr bei der Bank und wer ein älteres Haus besitzt, kann dieses Haus nicht ausreichend beleihen. Der Verlust des Eigenheims ist die Folge. Dies kommt einer Enteignung gleich, wobei einem noch der gewohnte Lebensmittelpunkt, für den man ein Leben lang gearbeitet hat, im  Alter entzogen wird. Schlimmer kann es eigentlich nicht kommen. Noch rätselhafter ist für mich das gleichgültige Verhalten der deutschen Bevölkerung, die nicht gegen eine fanatische und von der Wirklichkeit abgehobenen Politikerkaste protestiert.

Da es für die Einführung von Wärmepumpen auf sehr günstige und stabile Strompreise für die nächsten Jahrzehnte ankommt, weil es sich um langfristige Investitionen handelt, sind diese Heizungsarten nur in stabilen Gesellschaftsordnungen sinnvoll, die sich nicht durch gefährliche ideologische Halbwahrheiten beeinflussen lassen, indem sie zum Beispiel durch Dekadenz und Wohlstandsverwahrlosung ihre voll funktionsfähigen, zuverlässigen und bewährten Energiesysteme eigenhändig zerstören. Druck- oder Siedewasserreaktoren mit Containment sichern kostengünstig und zuverlässig die Energieversorgung und gehören laut https://ourworldindata.org/safest-sources-of-energy zu den sichersten, kostengünstigsten und umweltfreundlichsten Energiequellen. Sie sind Grundlage für Wohlstand und  Stabilität und ermöglichen nicht zuletzt den wirtschaftlichen Betrieb von Wärmepumpen. Moderne Kernkraftwerke haben bereits Millionen von Menschen das Leben gerettet, die ohne Kernkraftwerke an den Folgen der Luftverschmutzung verstorben wären, da für den  Ersatz von Kernkraft aus Kostengründen Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen müssen. Kohlekraftwerke fordern alleine schon durch den Abbau der Kohle viele Todesopfer durch Arbeitsplatzunfälle. Anders gesagt: Wer sichere Atomkraftwerke mutwillig abschaltet und im Gegenzug Kohlekraftwerke länger laufen lassen muss, nimmt Todesfälle billigend in kauf. Zu dieser Diskussion wird es kommen,  nicht zuletzt, weil jede Abschaltung von Kernkraft mehr CO2-Ausstoß mit sich führt.

Das klingt bewusst hart, aber Hochtechnologie setzt eine entsprechend technisch und wirtschaftlich ausgebildete und verantwortungsvolle Bevölkerung voraus, die nicht auf ideologischen Schwachsinn hereinfällt. Mit Ignoranz vor naturwissenschaftlichen und volkswirtschaftlichen Zusammenhängen, Gendergedöns als Ablenkung von wirklich drängenden Problemen, Schwänzen der Schule und einem gewissen Verständnis für „Klimakleber“, erhebt man nur ein infantiles Gehabe auf peinliche Weise zu einer Tugend. Unwissen, Desinteresse und Ignoranz sind die Nährböden für Scharlatane, die in unterschiedlichen Gewändern daherkommen und meistens Angst zur Wahrung ihrer Macht verbreiten. Wer darüber hinwegsieht und verharmlost, macht sich zu Mittätern, für die alle und vor allen Dingen zukünftige Generationen einen hohen Preis zahlen müssen. Wenn sich jetzt jemand „gekränkt“ fühlt oder sich „empört“ oder sich persönlich angegriffen fühlt, dann soll er sich fragen, was ihm an Wissen und sachlichen Argumenten fehlt, um über den Dingen stehen zu können. Ich greife hier niemanden persönlich an. Ich stelle höchstens unangenehme Fragen und versuche Sachverhalte aufzuklären, um konstruktive Diskussionsgrundlagen zu schaffen. Wenn das schon ein Frevel sein soll, leben wir bereits in einer totalitären Gesellschaft. Und das wünsche ich niemandem auf der Welt.

Wissenschaft lebt von der Kontroverse und nicht von kritikloser Wissenschaftsgläubigkeit, auch nicht von irgendwelchen Umfragen unter Wissenschaftlern. Wer von einem „wissenschaftlichen Konsens“ oder „Einigkeit unter Wissenschaftlern“ redet, hat die Prinzipien der wissenschaftlichen Erkenntnis oft nicht verstanden oder drückt sich um eine Argumentation auf der Sachebene. Der Weg wissenschaftlicher Erkenntnis basiert auf Logik und Falsifikation, ist steinig und hart, wie ihn zum Beispiel der Wissenschaftsphilosoph Karl Popper ( https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Popper ) beschrieben und erarbeitet hat.

Unsere Geschichte: 2006 kauften wir uns ein voll unterkellertes Einfamilienhaus in typischer schwedischer Holzbauweise, gebaut 1970 / 1971. Diese Häuser sind standardmäßig und kostengünstig gebaut, eingeschossig und bieten im Erdgeschoss etwa 120 qm Wohnraum. Der Keller ist trocken und wie das Erdgeschoss mit Heizkörpern versehen. Die Deckenhöhe ist 2,4 Meter und die Fenster haben eine dreifache Verglasung.  Diese Holzbauweise kann man sich scherzhaft als eine Art Schuhschachtel mit guter Wärmedämmung vorstellen. Die Wände sind in Ständerbauweise erstellt und die etwa 25 cm dicken Außenwände sind mit Steinwolle oder Glaswolle  isoliert.  Die Decke aus Holz ist ebenfalls mit etwa 50 bis 60 cm Steinwolle isoliert. Dabei kommt es auf die genaue Dicke nicht an. Warum?

Typisches schwedisches und seriengefertigtes Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren in Holzbauweise. Zur Zeit der Aufnahme waren es -25 °C an einem ungewöhnlich kalten Wintertag, wie er alle paar Jahre auftreten kann. Übrigens: Hätte das Haus Solarpaneele auf dem Dach, wäre die Energieausbeute trotz strahlender Sonne gleich Null.

Exkurs Wärmedämmung und Logarithmus: Der Zusammenhang zwischen der Dicke der Wärmedämmung und der Einsparung der Energie ist nicht linear, sondern logarithmisch. Die Wärmedämmung eines Bauteils verringert den Wärmestrom durch das Bauteil, was wiederum den Energieverbrauch für Heizung oder Kühlung reduziert. Die Einsparungen hängen von der Wärmeleitfähigkeit des Materials und der Dicke der Dämmung ab. Die Wärmeleitfähigkeit eines Materials ist eine physikalische Eigenschaft, die angibt, wie ungehindert Wärme durch das Material fließen kann. Materialien mit niedriger Wärmeleitfähigkeit sind besser isolierend und erfordern somit eine geringere Dicke der Dämmung, um den gleichen Effekt zu erzielen.

Der Zusammenhang zwischen der Dicke der Dämmung und der Einsparung der Energie wird durch die Formel für den Wärmestrom durch eine Wärmedämmschicht beschrieben:

Q = (T1 – T2) / (R1 + R2)

wobei Q der Wärmestrom, T1 die Temperatur auf der warmen Seite des Bauteils, T2 die Temperatur auf der kalten Seite des Bauteils und R1 und R2 die Wärmewiderstände auf der warmen bzw. kalten Seite des Bauteils sind.

Der Wärmewiderstand R wird durch die Dicke der Wärmedämmschicht und die Wärmeleitfähigkeit des Materials bestimmt:

R = d / λ

wobei d die Dicke der Wärmedämmschicht und λ die Wärmeleitfähigkeit des Materials ist.

Die Formel zeigt, dass eine Erhöhung der Dicke der Wärmedämmung den Wärmewiderstand erhöht und damit den Wärmestrom reduziert. Allerdings nimmt die Einsparung der Energie logarithmisch zu, da jede zusätzliche Erhöhung der Dicke einen kleineren prozentualen Effekt auf den Wärmestrom hat als die vorherige Erhöhung.

Daher ist der Zusammenhang zwischen der Dicke der Wärmedämmung und der Einsparung der Energie logarithmisch und nicht linear.

Die obigen Überlegungen sind theoretisch. In der Praxis kommen noch andere Effekte hinzu. Zum Beispiel entsteht mit niedrigeren Außentemperaturen mehr Luftaustausch durch Undichtigkeiten. Dann kann sich das Haus durch die Sonneneinstrahlung aufheizen. Für das Wärmeempfinden spielt auch die Infrarotstrahlung ein Rolle.

Der logarithmische Zusammenhang bedeutet, dass jede zusätzliche Wärmedämmung immer unwirtschaftlicher wird. Haben wir eine gut isolierte Thermoskanne, dann ist der zusätzliche Effekt gering, wenn wir diese noch einmal mit 5 cm Bauschaum umhüllen. So ähnlich verhält es sich auch beim Überstreichen einer schwarzen Fläche mit weißer Farbe. Nach drei Farbschichten ist die Fläche schön weiß. Eine vierte Farbschicht liefert vielleicht noch eine minimale Verbesserung. Jede weitere Farbschicht ist vergeudetet, wenn es nur um die Farbdeckung geht.

Kohlenstoffdioxid als Wärmedämmung der Erde betrachtet: Und so ähnlich verhält es sich auch mit dem Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre. Leider ist die Atmosphäre viel komplizierter aufgebaut als eine Matte Isolationsmaterial aus Steinwolle. Ohne Kohlenstoffdioxid in der Luft wäre es etwa 33 °C kälter als jetzt. Die direkte Klimasensitivität von Kohlenstoffdioxid beträgt 1 bis 1,5 Grad  Celsius. Eine Verdoppelung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre führt theoretisch demnach zu einer Erwärmung von 1 bis 1,5 Grad.  Das bedeutet, dass eine Verdoppelung von derzeit ungefähr 400 ppm auf 800 ppm ungefähr ein Grad bis 1,5 Grad Klimaerwärmung bedeuten würde. Abgesehen davon, dass diese CO2-Konzentration höchst unwahrscheinlich sein wird, da sich so viel  Kohle, Erdgas, und Erdöl nicht fördern lässt, um dieses Ziel zu erreichen, wäre eine zusätzliche Erwärmung von 1,5 Grad sicherlich eine deutliche Klimaveränderung mit ernsthaften Folgen für bestimmte Regionen, aber keine weltweite Katastrophe. Wahrscheinlich hätte es sogar mehr Vorteile.  Mehr Wärme und mehr CO2 hätte durch die Kohlenstoffdioxiddüngung einen positiven Effekt auf viele Nutzpflanzen und würde bessere Ernten bei weniger Wasserverbrauch liefern. Das die Vegetation bereits um 15% zugenommen hat, beweisen Satellitenaufnahmen. In den vergangenen 10.000 Jahren seit der letzten Eiszeit war es schon ohne den Einfluss des Menschen zeitweise wärmer als heute und die Menschen erlebten dadurch Blütezeiten. Zum Beispiel konnten die Wikinger in Dänemark Weinbau betreiben. Heute ist das nicht möglich. Ich bin in Dänemark aufgewachsen und habe noch nie etwas von Wein aus Dänemark gehört.

Ein weiterer Aspekt macht das Erreichen des hypothetischen „800 ppm-Ziels“ trotz größter Anstrengungen der gesamten Menschheit nahezu unmöglich. Durch die Partialdruckdifferenz zwischen den Weltmeeren und der Atmosphäre verschwindet etwa die Hälfte des vom Menschen erzeugten CO2 in den Weltmeeren, in denen etwa 40 Mal mehr CO2 gelöst ist als in der Atmosphäre vorhanden ist. Deshalb ist auch nicht mit einer Versauerung der Weltmeere zu rechnen. Der PH-Wert bleibt immer noch basisch. Langfristig würde im Laufe von 100 Jahren aber der Meeresspiegel um einige 10 cm ansteigen, was man durch verbesserten Küstenschutz in den Griff bekommen würde. Das wird teuer, aber die Katastrophe bliebe aus. Käme es insgesamt zu mehr Stürmen durch die Klimaerwärmung?  Dagegen spricht, dass sich die Polregionen mehr erwärmen würden als die Gebiete um den Äquator. Die Temperaturdifferenz nimmt ab. Da Wind die Folge von Temperaturdifferenzen ist, ist mit weniger Stürmen zu rechnen. Jeder kennt die Herbststürme in Europa, weil es im Herbst im Norden viel kälter wird als in den südlichen Regionen, wodurch  die Temperaturdifferenz steigt. Die wichtigsten Aspekte habe ich jetzt in der Kürze plakativ erklärt, um die Grundproblematik  darstellen zu können. Die Wirklichkeit ist natürlich viel komplizierter und es ist mit regionalen Unterschieden zu rechnen, die für einige Gegenden erhebliche Nachteile bedeuten können, weil sich zum Beispiel die Verteilung der Niederschläge verändert.

Wie gesagt, ist mit diesem Worst-Case-Szenario nicht zu rechnen. Wie sich das Klima in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird, kann niemand vorhersagen. Am wahrscheinlichsten ist ein Temperaturanstieg von weiterhin 0,1 bis 0,2 Grad pro Jahrzehnt, wenn sich der bisherige Trend fortsetzt. Damit fällt sowohl eine Klimakrise als auch eine Klimakatastrophe aus. Vermutlich wird dieser Trend in den nächsten 10 oder 20 Jahren zum Stillstand kommen, da vieles dafür spricht, dass die Zunahme des Magnetfeldes der Sonne eine weitere Erwärmung verhindert. Eine kleine Eiszeit mit einem etwas kühleren Klima wie vor 200 oder 300 Jahren lässt sich nicht ausschließen. Klimaveränderungen gab es schon immer und wird es immer geben. In 30 Jahren wissen wir mehr.

Allerdings werden Kritiker einräumen, dass die direkte Klimasensitivität nur eine theoretische Zahl unter Laborbedingungen ist. Ein Klimasystem ist komplex und mit vielen negativen und positiven Rückkopplungen versehen, zum Beispiel der positiven Rückkopplung durch den in der Luft gelösten Wasserdampf, der als Klimagas zur Erderwärmung beiträgt. Eine Erwärmung der Atmosphäre könnte die Wasserdampfkonzentration erhöhen und zu einer weiteren Temperaturerhöhung führen und das System schaukelt sich bis zur Katastrophe unumkehrbar auf. Die Behauptung, es käme deshalb unweigerlich zu Kipppunkten, die zu einer Klimakatastrophe führen, ist wissenschaftlich allerdings nicht mehr haltbar. Siehe den Link am Ende des Artikels und der Vortrag von Klaus-Eckart Puls weiter unten als  Youtube-Video. Demnach ist durch die Überlappung der Absorptionsbänder von Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid die Klimasensitivität sogar wesentlich niedriger als 1 Grad. Allerdings ist die Wasserdampfkonzentration starken zeitlichen und lokalen Schwankungen unterlegen. Ganz so einfach ist es also nicht. Aber im langjährigen Mittel betrachtet nehmen die Wasserdampfkonzentrationen sogar ab, was durch Millionen von Wetterballon-Messungen über Jahrzehnte weltweit und in unterschiedlichen Höhen erwiesen ist. Dies widerlegt die Wasserdampfverstärkung, ohne die es keine katastrophale Klimaerwärmung durch eine weitere Zunahme des CO2 in der Atmosphäre geben kann. Sämtliche Simulationen, die mit einer Wasserdampfverstärkung arbeiten, sind demnach falsch und laufen zu heiß. Die Klimakatastrophe ist somit abgesagt und es besteht keine Notwendigkeit eine Energiewende mit all ihren technischen und wirtschaftlichen Risiken mit aller Gewalt zu erzwingen, die letztendlich in einer Art Kriegswirtschaft gegen das CO2 endet, und zum Verlust von Freiheit, Wohlstand und Demokratie führen würde. Und das alles wegen zweifelhafter Klimasimulationen.

Ein Klimasystem besteht aus unübersichtlich vielen Regelkreisen mit positiven und negativen Rückkopplungen, so dass hinreichend genaue Simulationsergebnisse kaum zu erwarten sind. Eine kleine Änderung einer Eingangsgröße innerhalb der Messtoleranzen kann zu ganz anderen Ergebnissen führen. Zudem laufen bis jetzt fast alle Klimasimulationen viel zu heiß. Zum Beispiel ist der kühlende Effekt der Wolkenbildung und der kühlende Verdunstungseffekt über den Weltmeeren noch nicht richtig verstanden. Ebenso hat sich gezeigt, dass die Schwankungen des Magnetfeldes der Sonne ein wesentlich stärkeren Einfluss auf das Klima haben, als bisher angenommen. Die großen Systeme der Meeresströmungen haben ebenfalls einen erheblichen periodischen Einfluss auf das Klima. Diese Effekte durch schwankende Meeresströmungen unterschiedlicher Periodendauer überlagern sich, was Vorhersagen und Simulationen erschweren. Das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen.

Blättert man durch die Fachliteratur, stellt man fest, dass eine wissenschaftliche Basis für aussagefähige Klimasimulationen noch in den Anfängen steckt. Bei Rückkopplungseffekten können – wie bereits erklärt – kleine Toleranzen der Eingangsgrößen am Ende zu erheblichen Abweichungen führen. Klimasimulationen haben eher einen experimentellen Charakter, um Klimamodelle besser verstehen zu können. Sie liefern verschiedene Szenarien, die teilweise für politische Ziele missbraucht werden. Allerdings liefern sie keine aussagefähigen Prognosen für eine bevorstehende Klimakatastrophe. Schraubt man etwas an der Simulation herum, erhält man leicht das gewünschte Ergebnis, damit die Forschungsgelder auch für die Zukunft gesichert sind. Man weiß stillschweigend, welche Ergebnisse die Geldgeber hören möchten und welche keinesfalls. Je länger die Rechenzeit ist und je mehr Parameter eine Simulation verarbeiten muss, bedeutet übrigens nicht automatisch, dass das Ergebnis dadurch mehr der Wirklichkeit entspricht. Das Gegenteil kann manchmal der Fall sein.

Klimaschwankungen sind ein natürliches Phänomen. Ein Beispiel: Einige Schätzungen gehen davon aus, dass es seit dem Ende der letzten Eiszeit ohne Einfluss des Menschen mindestens 10 bis 12 Phasen gegeben hat, in denen die Schweiz größtenteils oder vollständig ohne Gletscher war. Einige dieser Phasen dauerten nur wenige Jahrhunderte, während andere mehrere Jahrtausende andauerten. Und dies geschah alles vor der Industrialisierung.

Auf Grund dieser Klimaschwankungen ist es schwierig überhaupt eine Temperatur des Klimas als Referenzpunkt anzugeben, weil es ein normales Klima nicht gibt. Die jetzigen Berechnungen der Klimaerwärmungen mit dem willkürlich gewählten 1,5-Grad-Ziel beziehen sich etwa auf das Jahr 1830, dem Ende der kleinen Eiszeit und dem Beginn der Industrialisierung. Dieser Wert ist also willkürlich gewählt, weil er so gut in die  Vorstellung der vom Menschen gemachten Klimaerwärmung passt. Zu Beginn der Industrialisierung war die vom Menschen verursachte CO2-Menge im Vergleich zu heute allerdings vernachlässigbar. Es gab kaum Industrie und viel weniger Menschen als heute. Erst ab den 1950er Jahren begann die Menschheit größere Mengen CO2 zu produzieren.


Wie das Chaos-Pendel besteht das Klima oder Wettergeschehen unter anderem auch aus einer Anordnung nichtlinear gekoppelter Systeme ( https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelpendel ), weshalb wir nicht vorhersagen können, ob es in genau 376 Tagen um 11:31 in Schweinfurt regnen wird oder nicht. Wir wissen auch nicht, ob an diesem Tag ein Unwetter wütet oder nicht. Obwohl das System chaotisch ist, kann dieses Experiment ebenfalls nicht dazu dienen eine Klimakatastrophe durch Kipppunkte zu erklären.  Die Teile des Pendels können sich wegen der Gelenke nur innerhalb bestimmter Grenzen bewegen. Dies entspricht den Sättigungseffekten im Klimasystem. Sicherlich hinkt der Vergleich, doch gibt er eine Vorstellung von der Problematik.

In Abschnitt 14.2.2. des wissenschaftlichen Teils des dritten IPCC-Bewertungsberichts (2001) mit dem Titel „Vorhersagbarkeit in einem chaotischen System“ heißt es:

„Das Klimasystem ist eine besondere Herausforderung, da bekannt ist, dass die Komponenten des Systems von Natur aus chaotisch sind; es gibt Rückkopplungen, die möglicherweise das Vorzeichen wechseln können, und es gibt zentrale Prozesse, die das System auf komplizierte, nichtlineare Weise beeinflussen. Diese komplexe, chaotische, nichtlineare Dynamik ist ein inhärenter Aspekt des Klimasystems.

„Zusammenfassend muss eine Strategie erkennen, was möglich ist. In der Klimaforschung und -Modellierung sollten wir anerkennen, dass wir es mit einem gekoppelten, nichtlinearen, chaotischen System zu tun haben und dass daher eine langfristige Vorhersage künftiger Klimazustände nicht möglich ist“.

Obiges übersetzt aus dem englischen Original: „Section 14.2.2. of the Scientific Section of Third IPCC Assessment Report, (2001) titled “Predictability in a Chaotic System” says:

“The climate system is particularly challenging since it is known that components in the system are inherently chaotic; there are feedbacks that could potentially switch sign, and there are central processes that affect the system in a complicated, non-linear manner. These complex, chaotic, non-linear dynamics are an inherent aspect of the climate system.”

“In sum, a strategy must recognise what is possible. In climate research and modelling, we should recognise that we are dealing with a coupled non-linear chaotic system, and therefore that the long-term prediction of future climate states is not possible”.“

Diese Aussagen stammen aus dem IPCC-Bericht von 2001, der noch weniger politisch beeinflusst war. Seitdem hat sich dem Mathematik nicht geändert, weshalb diese Aussagen auch in Zukunft Gültigkeit haben werden.

Ist die Frage nach dem vom Menschen gemachten Klimawandel überhaupt relevant? Sicherlich macht es Sinn zu erforschen, welchen Einfluss der Mensch auf das Klima hat. Ob wir daran etwas ändern können, ist eine andere Frage. Schweden ist etwa für 0,2 % des von Menschen gemachten CO2 verantwortlich und der deutsche Beitrag liegt bei etwa 2%. Laut einem Bericht der Umweltorganisation Global Energy Monitor wurden in China alleine im Jahr 2020 insgesamt 38,4 Gigawatt (GW) neuer Kohlestromkapazität genehmigt oder in Bau gebracht. Das entspricht etwa 100 Kohlekraftwerken. Jeder Versuch in Deutschland CO2 einzusparen, wird durch den Ausbau der Kohlekraft in anderen Ländern vereitelt. Zudem ist der Energiemarkt weltweit und zu einem erheblichen Teil durch Angebot und Nachfrage geregelt. Wenn irgendwo die Nachfrage sinkt, dann sinkt der Preis weltweit, was die Nachfrage woanders steigen lässt. Die meisten Menschen auf der Welt haben andere Sorgen als sich Gedanken über den Klimawandel zu machen.

Außerdem ist damit zu rechnen, dass der weltweite Erdölverbrauch auch in Zukunft ansteigen wird:

Jahr 2020: 92 Millionen Barrel täglich
Jahr 2025: 106 Millionen Barrel täglich
Jahr 2040: 117 Millionen Barrel täglich
Jahr 2050: 126 Millionen Barrel täglich

Welchen Nutzen hat dann ein Heizöl- und ein  Verbrennerverbot, wenn sich der Rest der Welt nicht darum kümmert?

Wie man sieht, machen die erneuerbaren Energiequellen nur einen verschwindend geringen Anteil der weltweit erzeugten Primärenergie aus. Der Verbrauch der fossilen Energieträger wird weltweit von Jahr zu Jahr zunehmen, so dass jede grüne Energiewende so oder so wirkungslos ist und eine Vernichtung von Wohlstand darstellt. Die Grafik zeit eindeutig, dass mit einem noch so schnellem Ausbau der „erneuerbaren Energiequellen“ kein nennenswerter Einfluss auf die vom Menschen gemachten CO2-Anteil erzielt werden kann. Steigender Wohlstand und eine zunehmende Weltbevölkerung lassen den Verbrauch fossiler Energiequellen vorerst weiterhin ansteigen. Es ist aussichtslos diesen Trend in den nächsten Jahrzehnten umzukehren.

Der Erntefaktor (Liste der Erntefaktoren auf  https://de.wikipedia.org/wiki/Erntefaktor ) (englisch Energy Returned on Energy Invested, ERoEI, manchmal auch EROI) beschreibt im Unterschied zum Wirkungsgrad das Verhältnis der im Verlaufe der Lebensdauer eines Kraftwerks oder bei der Ausbeutung von Energiequellen insgesamt eingesetzten Energie – also einschließlich der zur Herstellung, Entsorgung und anderen Zwecken aufgewendeten grauen Energie – zur insgesamt tatsächlich genutzten Energie. Er beantwortet also die Frage: „Wie oft bekommt man die hineingesteckte Energie wieder heraus?“. Dabei schneiden die erneuerbaren Energien je nach Standort besonders schlecht ab. Dies bedeutet, das es sich um sehr ineffiziente Energiequellen handelt, die die Produktivität einer Volkswirtschaft senken. Einen sehr niedrigen Erntefaktor besitzen je nach Standort Solaranlagen und Windkraftanlagen. Mit Abstand am besten schneiden Druckwasserreaktoren ab, weshalb sie für einen Wirtschaftsstandort entscheidend sind. Deshalb setzen immer mehr Länder wieder auf Kernkraft, obwohl die Anschaffungskosten sehr hoch sind. Die Kombination aus Wärmepumpen und günstigen Strompreisen durch Kernkraft kann deshalb eine sehr interessante Kombination sein, wie sie einst in Schweden gegeben war. Windkraft und Solar machen den Betrieb von Wärmepumpen in der Regel unwirtschaftlich.

Während der weltweiten Lockdowns und des Herunterfahrens der Industrieproduktion war kein Einfluss des CO2-Gehalts in der Atmosphäre laut der Keeling-Kurve feststellbar, obwohl die vom Menschen verursachte CO2-Produktion um 17% pro Jahr sank. Selbst erhebliche weltweite CO2-Einsparungen durch eine verminderte Industrieproduktion, weniger Flugbetrieb und weniger Straßenverkehr haben also keinen merklichen Effekt auf die CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Die CO2-Konzentration reagiert jedoch fast verzögerungsfrei auf die jahreszeitlichen Veränderungen der Vegetation, die überwiegend auf der Nordhalbkugel angesiedelt ist. Den weltweit kollektiven Einfluss der Lockdowns als Großversuch für eine klimaschonende Lebensweise unter dramatischen Einbußen der Lebensqualität hätte man merken müssen. Dies war nicht der Fall:

Diese Abbildung zeigt den Verlauf der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentrationen, die seit 1958 auf dem Mauna Loa, Hawaii, direkt gemessen wurden. Diese Kurve ist als Keeling-Kurve bekannt und ist ein wesentlicher Beweis für den vom Menschen verursachten Anstieg der Treibhausgase. (Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mauna_Loa_CO2_monthly_mean_concentration.svg )


Horst-Joachim Lüdecke: Wieviel CO2 können wir noch emittieren? „Was geschieht mit dem von der (westlichen) Industrie emittierten CO2? Bleibt es in der Luft und erhitzt die Atmosphäre nach und nach? Oder geht es ins Meer, dessen pH-Wert dann fällt? Physiker Prof. Lüdecke fragt nach… Kurzvortrag, gefolgt von einer leidenschaftlichen Fragerunde unter Beteiligung von Fritz Vahrenholt!“ Laut des Vortrags verweilt das CO2 durchnittlich 50 bis 100 Jahre in der Atmosphäre. Durch die Partialdruckdifferenz zwischen den Ozeanen und der Atmosphäre nimmt der Ozean etwa ein Viertel des anthropogenen CO2 auf. Ungefähr ein weiteres Viertel wird von den Pflanzen gebunden. Die Hälfte verbleibt in der Atmosphäre. Wenn der Mensch im gleichem Maße wie bisher CO2 in die Atmosphäre entlässt, steigt die Partialdruckdifferenz. Da die Ozeane 40 Mal mehr CO2 als die Atmosphäre enthalten, kann der Partialdruck der Ozeanze als konstant angenommen werden. Zudem reagieren die riesigen Wassermengen der Ozeane sehr träge auf Partialdruckdifferenzen. Das heißt, dass durch das Ansteigen des CO2 in der Atmosphäre die Partialdruckdifferenz immer größer wird. Dadurch kann die CO2-Konzentration in der Atmosphäre 600 bis 800 ppm nicht übersteigen. Demnach würde die CO2-Konzentration der Atmosphäre in 100 Jahren von derzeit von etwas über 400 ppm auf etwas über 500 ppm steigen. Würde man den derzeitigen CO2-Ausstoß von jetzt auf nachher halbieren, würde die derzeitige CO2-Konzentration konstant bleiben, da sich die Partialdruckdifferenz über Jahrzehnte kaum ändern würde. Eine vollständige Dekarbonisierung der Industrie wäre also nicht notwendig. Die Thesen von Lüdecke wurden übrigens von anderen Wissenschaftlern übernommen und sind Grundlage weiterer Modellberechnungen. Einigkeit in Detailaspekten herrscht noch lange nicht.

Nun könnte man sagen, dass es auf die Vorbildfunktion der Industrienationen ankommt. Zahlreiche psychologische Experimente haben allerdings gezeigt, dass es keine Vorbildfunktion gibt, wenn man sich dadurch selbst schädigt und niemanden damit wirklich geholfen ist. Die Vorbildfunktion schlägt dann ins Gegenteil um und dient letztendlich als abschreckendes Beispiel. Dies entspricht auch dem gesunden Menschenverstand und der allgemeinen Lebenserfahrung.


Prof. Dr. Christian Riek: Warum CO2 sparen das Gegenteil bewirkt (soziales Dilemma Spieltheorie) Dez 24, 2019 „Wenn wir CO2 sparen und dadurch arm werden, wird weltweit noch mehr Treibhausgas in die Atmosphäre gepumpt. So leicht lässt sich ein soziales Dilemma nicht aushebeln. Wir müssen das schon schlauer angehen.“

Youtubekanal Grenzen des Wissens des Physikers Prof. Gerd Ganteför: Wer sich seine eigene Meinung bilden möchte, kann das dazu notwendige umfassende Wissen aus verschiedenen Blickwinkeln auf https://www.youtube.com/@GrenzendesWissens/videos beziehen. Die interessante Grundthese des Autors ist (wenn ich das richtig verstanden habe), dass ein zunehmender  Energieverbrauch durch eine ansteigende Weltbevölkerung die meisten Bemühungen einer Energiewende vernichten. Ein weiteres Ansteigen der Weltbevölkerung lässt sich durch einen verbesserten Lebensstandard, soziale Sicherheit und mehr Wohlstand sogar in das Gegenteil umschlagen lassen, da reiche Gesellschaften weniger Nachkommen haben, denn es werden weniger Kinder für die persönliche Alterssicherung als notwendig erachtet. Der dazu notwendige Wohlstand lässt sich meiner Meinung nach nur durch umweltschonende Energiesysteme mit hohen Erntefaktoren erreichen.

Youtube-Kanal Illinois EnergyProf von Prof. David Ruzic auf https://www.youtube.com/@illinoisenergyprof6878/videos ist ebenfalls hochinteressant. Insebesondere erklärt er den Hergang der wichtigsten Kernkraftwerksunglücke. Leider auf Englisch.

Youtube-Kanal energieinfo auf https://www.youtube.com/@energieinfo21/videos. Ebenfalls hochkompetent von einem Physiker mit den Schwerpunkten Kernenergie und alternative Energiesysteme, wobei die Vor- und Nachteile auch mit nachvollziehbaren Rechenbeispielen vorgestellt werden.

Ich habe hier nur drei hochkompetente Youtube-Kanäle vorgestellt, die versuchen sich den Themen Klima und Energie so objektiv wie möglich zu nähern. Sie alle werden aus Idealismus und aus Freude an physikalischen Zusammenhängen betrieben. Im  Vergleich dazu kommt mir – und das kann ich mir an dieser Stelle als ehemaliger Produzent von Werbe- und Industriefilmen nicht mehr verkneifen – die von Zwangsgebühren finanzierte Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten über Kernkraft, Energiewende und Klima als zunehmend hochmanipulativ, oberflächlich und einseitig vor.


Die Angst vor einem Horrorszenario durch die Kipppunkte. Ist sie berechtigt? Was für einfache Holzmodelle und ein paar durchaus lehrreiche Physikversuche gilt, greift einseitig nur wenige Aspekte der qualitativ und quantitativ nur teilweise verstandenen Klimazusammenhänge heraus, die aus in sich verschachtelten Regelkreisen bestehen, was kaum aussagefähig zu simulieren ist. Bis heute ist es noch nicht einmal möglich den  El Niño und den  La Niña korrekt zu prognostizieren, weil die Modellrechnungen noch unzulänglich sind. Die Frage ist, ob Vorhersagen überhaupt möglich sind. In der letzten Eem-Warmzeit war das Klima wesentlich wärmer und trotzdem kam es zu keiner Klimakatastrophe. Die nächste Eiszeit kam dann dennoch. Der Neandertaler überstand die Eem-Warmzeit und starb erst während der nachfolgenden Eiszeit aus. Auch die viel zitierten Eisbären ging es während der letzten Warmzeit gut. Die Katastrophe durch das Auftauen des Permafrostbodens blieb während der Eem-Warmzeit aus. Warum es in der letzten Eem-Warmzeit wärmer war als in der jetztigen Warmzeit (oder besser gesagt Zwischeneiszeit, Interglazial) ist bis heute noch nicht zu erklären. Wahrscheinlich war der CO2-Gehalt in der Atmosphäre während der Eem-Warmzeit höher als heute. Aber warum? Dazu mehr weiter unten im Artikel.


Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls: Die Achillesferse der Klimamodelle (10. IKEK). Dieser bereits legendäre Vortrag zerlegt die These von der Wasserdampfverstärkung. Um nämlich „überhaupt einen merkbaren, gar gefährlich erscheinenden Erwärmungseffekt zu erzeugen, muss eine drastische Verstärkung seiner Wirkung über den Wasserdampf angenommen werden. Diese lässt sich jedoch in der Realität nirgends nachweisen. Man muss also davon ausgehen, dass Wasserdampf – vermutlich dank der Wolkenbildung – einen dämpfenden, aber keinen verstärkenden Einfluss hat. CO2 jedenfalls kann aus sich keine „gefährliche“ Erwärmung auslösen. Noch dramatischer ist, dass die Menge an Wasserdampf in der Atmosphäre, gemäß den Messungen, in den letzten 40 Jahren deutlich erkennbar abgenommen hat. Das bedeutet, dass der bestimmende Einfluss des Wasserdampfes stetig abnimmt. Daraus resultiert letztendlich auch der Offenbarungseid des IPCC, den dieses mit der Fussnote zur Unbestimmtheit (real seiner rapider Reduktion) des ECS Wertes geleistet hat. Somit bedeutet dies, dass sämtliche Modelle allein aus diesem Grund falsch rechnen müssen! Viel schlimmer ist nur, dass das nirgends außerhalb dieser versteckten Fussnote, benannt wird. Sondern das genaue Gegenteil wird ständig weiter behauptet.“ (Text aus der Beschreibung des Vortrags zitiert).

Zurück zur Heizungstechnik im frostigen Schweden: Soweit meine Abschweifungen zur Dämmung und zum Klima. Aber es hängt alles mit allem zusammen. Als wir 2006 unser Haus kauften, waren diese theoretischen Hintergründe nicht interessant für uns. Es ging ums Geld. Das Haus hatte eine Zentralheizung, die mit einem Heizkessel betrieben wurde, welcher einen Heizölbrenner und und einen elektrischen Heizstab von 13 kW Leistung hatte. Schon zum damaligen Zeitpunkt war Heizöl in Schweden so hoch besteuert, dass ausschließlich mit Strom geheizt wurde. Wohlgemerkt wurde Heizöl nicht verboten. Es war allerdings so teuer wie Diesel an der Zapfsäule. Unser  Vorbesitzer hatte eine Stromrechnung von 30.000 kWh, was recht hoch war, weil er immer mit geöffnetem Fenster geschlafen haben soll. Wir stellten auf Stoßlüftung um und verbrauchten dann pro Jahr 22.000 kWh Strom. Das ist ein normaler Wert in Schweden. Allerdings kostete der Strom damals etwa eine schwedische Krone pro kWh für den privaten Endverbraucher, also umgerechnet etwa 9 Euro-Cent.

Da abzusehen war, dass die Strompreise steigen werden und wir so oder so einen Kaminofen haben wollten, bauten wir 2008 eine Kaminofen ein. Ob sich das rentiert, konnte ich mit einem Simulationsprogramm für elektronische Schaltungen ermitteln. Damals verdiente ich meine Brötchen mit Fortbildungsseminaren für Ingenieure für die Simulation elektronischer Schaltungen. Ich machte aus dem Haus ein thermisches Ersatzschaltbild, da ich ja die  Daten von eins bis zwei Jahren bereits gesammelt hatte. Wie berechnet, konnte ich mit der ermittelten Holzmenge und der Heizleistung des Ofens das Erdgeschoss mit 3 bis 5 Cent/kWh aufheizen, wobei sich die Wärme recht gleichmäßig verteilte. Brennholz ist auf dem schwedischen Land günstig. Allerdings blieb der Keller kalt und musste mit Strom geheizt werden. Jedenfalls kamen wir dann auf einen Verbrauch von etwa 9000 kWh pro Jahr und hatten es im Winter schön gemütlich.

2015 dann lag der Strompreis schon bei umgerechnet „astronomisch hohen“ 15 Euro-Cent / kWh. Das ständige Heizen mit Holz war uns inzwischen zu arbeitsintensiv geworden.  Zwar wurde das Holz fertig geschnitten und gespalten angeliefert, doch die jährlichen 7 bis 9 Festmeter  Brennholz mussten gestapelt und gelagert werden. Ich glaube ein Festmeter lag damals bei etwa 35 Euro.

Wir entschlossen uns zu der üblichen schwedischen Standardlösung, einer Erdwärmepumpe. Das ist „state of the art“ in Schweden und nichts anderes als ein übergroßer umgepolter Kühlschrank, der im Keller steht und an die Zentralheizung und an die Warmwasserversorgung angeschlossen wird. Dann braucht man noch eine 160 Meter tiefe Bohrung, in die ein Schlauch reinkommt. Dieser Schlauch geht rauf und runter und enthält Wasser mit 30% Alkohol. Diese Flüssigkeit wird einem geschlossenen Kreislauf mit einer Elektropumpe durch einen Wärmetauscher geschickt. Nach dem Prinzip des umgepolten Kühlschranks wir dadurch das Wasser für die Heizung und die Dusche aufgeheizt. Da wir keine Fußbodenheizung haben, liegt die  Vorlauftemperatur bei relativ hohen 40 bis 50 Grad Celsius. Die Flüssigkeit im Erdwärmeloch ist relativ konstant bei 8 bis 0 Grad Celsius. Im Winter geht sich manchmal unter Null Grad herunter, wenn das Loch durch die Wärmepumpe gekühlt wird. Null Grad sind aber immer noch viel wärmer als -10 Grad Außentemperatur. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauftemperatur – also der Temperatur am Einlass der Heizkörper – und der Temperatur in der Bohrung, desto schlechter der Wirkungsgrad. Im Schnitt liegt der Wirkungsgrad etwa bei 3 bis 4, bei uns eher 3. Aber was spielt das für ein Rolle bei günstigen Strompreisen. Das heißt, wenn man eine kWh Strom reinsteckt, kommen 3 bis 4 kWh Wärme zurück. Damit kostete dann die Heizenergie etwa 4 bis 5 Cent / kWh, was etwa den Betriebskosten eines Kaminofens entsprach.

Damit die Vorlauftemperatur niedrig bleibt, sind die Ventile aller Heizkörper weit geöffnet. Eingestellt wird die Temperatur mit Hilfe von zwei Temperatursensoren. Einer sitzt an zentraler Stelle in der Wohnung und der andere im Freien an einer schattigen Außenwand. Ein Drehknopf an der Wand ermöglicht die Wahl der Innentemperatur. Mit einer elektronischen Regelungstechnik lässt sich die Temperaturkurve für das Haus anpassen. Die Paramater für eine PID-Regelung sind ebenso frei wählbar, um optimal auf die thermische Trägheit des Hauses reagieren zu können. Dann lässt sich noch die Gewichtung der beiden Temperaturfühler und vieles mehr einstellen. In unserem  Fall waren nur geringe Änderung notwendig. Offenbar haben wir ein typisches, schwedisches Haus.

Die ersten Jahre hatten wir kaum noch Lust mit dem Kaminofen zu heizen und verbrauchten etwa 9000 bis 11.000 kWh Strom für alles, also für Heizung,  Warmwasser und den Haushaltsstrom bei 15 Cent/ kWh. Der Kaminofen hatte sich schon bezahlt gemacht. Er kostete mit Einbau und einem Abgasrohr etwa 5000  Euro. Die Wärmepumpe kostete etwa 14.000 Euro einschließlich der Bohrung, der Montage und einer Klimaanlage.

Die Klimaanlage ist ein Konvektor, der im Sommer durch die 8 Grad kalte Flüssigkeit des Bohrlochs gekühlt wurde. Wir haben nur einen Konvektor, der ihm Schlafzimmer einen Heizkörper ersetzt. Das muss man sich wie einen Autokühler mit Ventilator vorstellen, durch den das kalte Wasser mit einer Pumpe geschickt wird. Das Kondenswasser fließt in eine Rinne unterhalb des Kühlers und wird durch einen Schlauch abgeleitet. Mehr ist das nicht. Strom verbrauchen nur die Pumpe und der Lüfter. Etwa 100 Watt verbraucht diese Anlage und kühlt an heißen Sommertagen das Haus von 26 auf 23 Grad herunter, was ein angenehmer Effekt ist. Im Schlafzimmer hat es dann 20 bis 21 Grad durch den 12 bis 15 Grad kalten Luftstrom aus dem Konvektor. Allerdings macht der Lüfter Geräusche, weshalb die Klimaanlage zu Schlafenszeiten abgeschaltet wird. Diese Klimaanlage hat Mehrkosten von 1500 Euro gekostet, die wir nicht bereut haben. Übrigens heizt die Klimaanlage die Flüssigkeit des Bohrloches etwas auf, was die Heizkosen ein wenig senken soll. Unser Konvektor kann noch etwas  mehr und lässt sich auch als Heizkörper betreiben und hat noch ein bisschen Elektronik mit einem Thermostaten. Am Prinzip ändert es nichts.

Erdwärmepumpe kurz nach dem Einbau. Früher stand hier der Heizöltank. Dahinter der 100 Liter große Puffertank. Man schätzt die Lebensdauer der Wärmepumpe auf etwa 20 Jahre. Dann ist Ersatz für etwa 8000 Euro einschließlich Einbau fällig. Nicht zu vergessen ist, dass eine Erdwärmepumpe erheblichen Lärm erzeugt (etwa 47 db(A)). Sie ist wesentlich lauter als eine alte Gefriertruhe.
Eine 160 Meter tiefe Bohrung für Erdwärme. Nach 6 Metern Sand aus der Eiszeit kommt Granit oder Gneis, der eine gute Wärmeleitfähigkeit hat. Der Grundwasserpegel liegt ebenfalls bei etwa 6 Metern. Auf Gotland würden solche Bohrungen ebenfalls funktionieren, obwohl die Insel Gotland aus Kalkstein besteht. Bei Kalkstein sind tiefere Bohrungen notwendig, weil Kalkstein weniger gut die Wärme leitet.

Auf eine zusätzliche Dämmung des Hauses oder gar den Einbau einer Fußbodenheizung haben wir verzichtet, da dies wirtschaftlich unverhältnismäßig gewesen wäre, denn das Haus war ja schon gut isoliert. Wie bereits erwähnt, sieht man das alles bei günstigen Strompreisen nicht so eng. Übrigens ging das alles ohne Energieberater und irgendwelchen Berechnungen. Der Heizungsbauer kam vorbei, schaute sich das Haus an, dessen Werte er schon kannte, da es sich um ein schwedisches Standardhaus handelte und er unseren bisherigen Energieverbrauch kannte. Dann schlug er eine Wärmepumpe passender Größe vor, die leicht überdimensioniert ist, damit wir im Winter nicht frieren. Ab – 15 Grad Außentemperatur schaltet sich die Wärmepumpe ab, weil der Vorlauftemperatur dann bei 60 °C liegt und der Heizstab schaltet sich ein. Das kommt aber nur an wenigen Tagen vor, an denen wir so oder so gerne mit dem Kaminofen zuheizen, alleine schon weil es so schön kuschelig ist.

Dann musste ich noch bei meiner Gemeinde das Bohrloch genehmigen lassen. Dazu reichte eine Handskizze meines Grundstücks mit einem Kreuz für die Position des Bohrlochs aus, die ich der Behörde per E-Mail zuschickte. Ein paar Tage später war die  Bohrung genehmigt. Die Bohrlöcher müssen nämlich mindestens 20 Meter Abstand halten, damit sich die benachbarten Bohrungen nicht gegenseitig kühlen. Deshalb sind Grundstücksgrößen von etwas 1000 qm je Einfamilienhaus notwendig. Zudem muss auch noch die Geologie stimmen. Die ist in Schweden meist unkompliziert. Nach 6 Metern eiszeitlichem Sand kommt der Fels aus Granit oder einem ähnlichen Gestein, der eine gute Wärmeleitfähigkeit hat. Und dann geht es 160 bis 200 Meter runter.  Die Bohrung dauert etwa einen Arbeitstag. Ein paar Wochen nach der Genehmigung stand der Brunnenbohrer  vor der Haustür, um die Örtlichkeiten zu begutachten. Am nächsten Morgen kam er vorbei und fing mit der Bohrung an. Für etwa 6 Stunden mussten wir das Getöse aushalten, wobei das ganze Haus einer leichten Vibration ausgesetzt war. Ein paar Tage später kamen die Heizungsbauer und nach ein paar  Tagen war die neue Heizung betriebsbereit.

Wir hätten auch eine Luft-Luft-Wärmepumpe für etwa 2500 Euro einbauen können. Das ist ein großer Kasten mit Ventilator, der außen an die Wand geschraubt wird. Wegen seines Lärms sind die Nachbarn nicht begeistert davon. Nach einigen Jahren schlagen die Lager aus und das Ding macht noch mehr Lärm. Zwei Schläuche gehen von ihm durch die Wand zum einem Wärmetauscher mit Ventilator. Damit kann man in der Übergangszeit eine ganze Etage aufheizen. Allerdings haben mir Betreiber solcher Anlagen gebeichtet, dass unter Null Grad diese Art der Wärmepumpe keinen Vorteil mehr liefert und man dann gleich mit Strom heizen kann. Wer solche Luft-Luft-Wärmepumpen betreibt, hat in alten und schlecht isolierten Bauernhäusern oft eine Stromrechnung für fast 30.000 kWh pro Jahr. Meistens wird noch ein Kaminofen betrieben.

Für uns war die Welt im Jahr 2015 jedenfalls heizungstechnisch in Ordnung. Grob gesagt wurde dazumal der Strom zu 50% zu Wasserkraft und zu 50% aus Kernkraft erzeugt. Im dünn besiedelten Norden ist Wasserkraft im Überfluss vorhanden. Im südlichen Drittel Schwedens leben die meisten Schweden und hier dient hauptsächlich die Kernkraft für die Stromversorgung. Ab 2014 bis 2022 erhielt Schweden eine rot-grüne Regierung, die anfing die Hälfte der Kernreaktoren abzuschalten. Anfangs hatte dies kaum Auswirkungen auf den  Strompreis. Während der Corona-Pandemie wurde die Industrie herunter gefahren und die Strompreise wurden sogar günstiger. Dazu sei angemerkt, dass wir einen beweglichen Strompreis haben. Der Strompreis verändert sich nach Angebot und Nachfrage von Monat zu Monat für den Endverbrauch. Unser Stromzähler ist in der Lage den Stromverbrauch Stunde für  Stunde an das E-Werk zu übermitteln. Im Winter ist der Strompreis natürlich teurer. Im Winter 2021/2022 lief die Industrieproduktion wieder an. Zudem war es besonders kalt. Die Strompreise schossen auf über 30 Cent/kWh für den Endverbraucher in die Höhe. Für viele Hausbesitzer mit ihrer kleinen Rente und den einfachen Luft-Luft-Wärmepumpen und ohne Ersparnisse war dies eine wirtschaftliche Katastrophe, verursacht durch eine ideologisch begründete Panikmache vor der Kernkraft. Wir konnten zum Glück auf unserem Kaminofen umstellen und den Keller kalt lassen. Der Keller hatte nur noch +10 Grad. Das ist die Mindesttemperatur für den Kompressor der Wärmepumpe, da sonst das Schmieröl zu dickflüssig wird, was auf die Lebensdauer geht. Die Wärmepumpe sprang nur noch ab und zu an, um das Warmwasser für die Dusche zur Verfügung zu stellen.

Seit Dezember 2021 bis zum heutigen Tage (April 2023) heizen wir fast nur noch mit Holz für etwa 7 Cent/kWh. Derzeit liegt der Strompreis bei etwas 25  bis über 32 Cent/kWh. Im Dezember kostete der Strom knapp 40 Cent/kWh. Im Winter lief ein mit Schweröl betriebenes Reservekraftwerk mit voller Leistung durch. Nach langer Reparatur kommt dieser Tage ein Kernreaktor in Ringhals wieder ans Netz. Wir hoffen, dass sich die Situation dadurch wieder etwas entspannt. Der Mehrheit der Schweden hat aus dem rot-grünen Dummheiten gelernt und ist wieder für den Ausbau der Kernkraft. Die Abschaltung der Hälfte der Kernkraftwerke kostete der schwedischen Gesellschaft viel Lehrgeld und schmälert immer noch den Standortvorteil der schwedischen Wirtschaft, was für viele Jahre oder Jahrzehnte ein Verlust von Wohlstand bedeutet. Die hohen Energiekosten erzeugen auch einen Teil der Inflation.

Das Kraftwerk Karlshamn, schwedisch Karlshamnsverket, ist ein schwedisches Ölkraftwerk ( https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Karlshamn ). Eigentlich nur als Notfallreserve geplant, läuft es auf Grund der Stromverknappung durch den teilweisen Ausstieg aus der  schwedischen Kernenergie besonders im Winter fast immer im Dauerbetrieb, wodurch sich das schwedische Stromnetz streng genommen überwiegend im Notfallmodus befindet. Ein weiterer Irrsinn grüner Energiepolitik, die das Gegenteil von dem bewirkt, was sie verspricht. Verbrauch: 70.000 Liter Heizöl pro Stunde! Wegen der gestiegenen Strompreise an der europäischen Strombörse lohnt sich der teure Betrieb auch für den Stromexport nach Polen und auch nach Deutschland, wo Ölheizungen aus Klimaschutzgründen bald verboten werden sollen. Wann fliegt diese verlogene grüne Energiewende endlich auf? Obendrein warfen einige linkspopulistische Politiker dem Kraftwerksbetreiber vor, er würde nur aus dem Interesse am Gewinn handeln. Wie verdreht und abgehoben geht denn noch das Denken? Privatunternehmen in einer Marktwirtschaft müssen ein wirtschaftliches Interesse haben Überschüsse zu erzielen, um Steuern und Gehälter bezahlen zu können. Andernfalls droht der Konkurs und der Verlust von Arbeitsplätzen mit all seinen existenzbedrohenden Folgen für die Betroffenen (Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karlshamnsverket.jpg)

Wir selbst heizen jetzt fast nur noch mit Holz und kommen mit 5000 bis 6000 kWh Strom pro Jahr aus. Die Wärme verteilt sich relativ gleichmäßig. Im Wohnzimmer, wo der Ofen steht,  ist es angenehm warm. Im entfernten Schlafzimmer ist es 2 Grad kühler, was angenehm ist. Leider ist der Keller nicht mehr geheizt. Kaminöfen werden sie in Schweden nicht verbieten können. Heizen mit Holz ist im schwedischen kalten Winter für das Überleben entscheidend und ist mit der schwedischen Kultur fest verankert. Bevor Kaminöfen generell verboten werden, wird Schweden die EU verlassen. Der Kaminofen ist übrigens im Betrieb nicht wesentlich billiger als die Erdwärme. Aber der Kaminofen erzeugt durch seine Infrarotstrahlung eine angenehme Wärme. Infrarot ist gesund und fördert das Immunsystem. Die Erdwärme dient deshalb bei uns nur noch für die Erzeugung des Warmwassers, das hauptsächlich die Dusche benötigt. Anders gesagt haben wir jetzt für 14.000 Euro den teuersten Warmwasser-Boiler, den man sich vorstellen kann. Vielen Dank an dieser Stelle an 8 Jahre rot-grüne Energiewende ins Nichts!

Windkraft und Solar in Schweden: Viele Schweden sind zur Windenergie positiv eingestellt, allerdings nicht, wenn Windkraftwerke in der Nähe der eigenen Immobilie aufgestellt werden, weil dies den Wert der Immobilie schmälert. Dann hört die Begeisterung auf und es bilden sich  wie in Deutschland Bürgerinitiativen. Geeignete Standorte werden selbst im dünn besiedelten Schweden immer knapper.

Stromversorgung in Schweden 2021: Gesamte erzeugte elektrische Energie: 168 TWh, verteilt auf 44% Wasserkraft, 30% Kernkraft und 16% Windkraft. Solar lag bei 1,1 TWh und hat fast keine Bedeutung.

Breite Zufahrtsstraßen für die Schwertransporter der überlangen Rotorblätter verwüsten die Landschaft des schwedischen Waldes. Die geringe Energiedichte und der schlechte Erntefaktor der Windkraftanlagen haben einen hohen Preis für die Natur. Aufgenommen am Ostermontag 2023. Hier war noch vor einem Jahr unberührte Stille. Energiesysteme mit geringen  Erntefaktoren tragen generell zu einer großflächigen Umweltzerstörung bei. Vor einigen Hundert Jahren fand hier der Abbau von Eisenerz statt. Für die Verhüttung kam Holzkohle zum Einsatz. Für ihre Herstellung wurde der Wald erheblich abgeholzt. Zudem war der verbliebene  Wald durch die arbeitsintensive Eisenherstellung recht dicht besiedelt. So gesehen stellen Windkraftanlagen ebenfalls wie die Verhüttung von Eisenerz mit Holzkohle einen technologischen Rückschritt dar mit erheblichen Umweltbelastungen.

Um ein einziges konventionelles Kraftwerk mit einer Leistung von etwa 1 GW zu ersetzen, müsste man ersatzweise eine Fläche in der Größenordnung von 20 x 20 km mit Windkraftanlagen bebauen. Es kommt nicht auf die genaue Zahl an, sondern auf die Größenordnung. Da der Wind nicht immer weht, sind zusätzliche Kraftwerke als Backup-Systeme zu installieren. Gaskraftwerke wären besonders geeignet, da ihr Leistung sehr schnell anpassbar ist. Strom aus Gaskraftwerken ist jedoch teuer. Geeignete Standorte für Windkraftanlagen werden auch in Schweden immer knapper, da wegen des niederfrequenten Lärms der Rotorblätter ausreichend Abstand von Wohnhäusern zu halten ist, insbesondere von den vielen im  Wald verteilten Ferienhäusern zu Erholungszwecken, deren  Wert erheblich sinken würde. Bei einer Lebensdauer eines Windkraftanlage von 20 bis 30 Jahren wäre für eine Ersatzbeschaffung auch mit einer regen Bautätigkeit zu rechnen, wozu für die Schwertransporter ein umfangreiches Wegenetz zu unterhalten ist, welches breite Schneisen in die Landschaft schlägt. Alles in allem sinkt der Erholungswert des Waldes gegen Null, wodurch auch das wichtige Gefühl der Identität und Heimatverbundenheit der ortsansässigen Bevölkerung geraubt wird. Zudem werden Flächen mit genügend Wind immer knapper. Die Windleistung wächst mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit. Eine Verdoppelung der Windgeschwindigkeit ergibt eine achtfache Windleistung. Sich langsam drehende Windräder bei schwacher Brise liefern übrigens nur ein Bruchteil der installierten Leistung. Die besten Standorte mit günstigen Windverhältnissen sind schon belegt.

Mit jedem weiteren Ausbau der Windkraft sinkt die Wirtschaftlichkeit. Alles in allem hat Windkraft keine Zukunft. Sie ist eher das Problem als die Lösung, weil diese Technik einen wirtschaftlichen und ökologischen Rückschritt darstellt: Viele Aufwand, viel Schaden und wenig Energie, die sich nicht nach der aktuellen Nachfrage richtet. Dahinter stecken keine vernünftigen Überlegungen. Es handelt sich um eine Ideologie, die technische und volkwirtschaftliche Tatsachen leugnet.

„Windpark“ ist eine beschönigende Wortwahl für die Zerstörung von Waldgebieten. Das Betreten dieser „Parkanlagen“ ist übrigens verboten, weil es sich um eine Industriegebiet handelt. Trotz einer angenehmen Brise standen die Windräder übrigens still.

Das Militär verhindert Anlagen in den windreichen Küstenregionen, weil diese die Verteidigungsfähigkeit verhindern können. Insbesondere befürchtet das Militär, dass Windenergieanlagen auf See und an Land in der Nähe von Küstenradarsystemen zu Störungen führen könnten. In Schweden ist das Militär für die Überwachung des schwedischen Luftraums und der Seegrenzen verantwortlich und betreibt Radarsysteme entlang der Küste, um Bedrohungen aus der Luft und vom Meer aus zu erkennen. Die Anwesenheit von Windenergieanlagen in der Nähe dieser Radarsysteme kann die Fähigkeit des Militärs beeinträchtigen, Objekte in der Luft oder auf See frühzeitig zu erkennen und zu identifizieren. Als Reaktion darauf hat das schwedische Verteidigungsministerium in Zusammenarbeit mit der Windindustrie und anderen Interessengruppen Richtlinien für den Ausbau von Windenergie in Küstennähe entwickelt, die sicherstellen sollen, dass die militärische Verteidigungsfähigkeit gewahrt bleibt. Unter anderem wird empfohlen, dass Windenergieanlagen einen Mindestabstand zu Radarsystemen einhalten und dass geeignete Technologien zur Reduzierung von Interferenzen eingesetzt werden. Dank der Kriegsgefahr bleibt uns die wunderschöne Schärenlandschaft erhalten.

Wer hätte gedacht, dass die schwedischen Streitkräfte die Verschandelung der wunderschönen schwedischen Schären mit Windkraftanlagen verhindern, weil Windkraftanlagen die Radaranlagen stören. Es gibt Landschaften, die mit Geld nicht zu beziffern sind. Die Angst vor einer russischen Invasion hat in Schweden übrigens eine sehr lange Tradition.

Laut https://youtu.be/SD0e5y1pDnc  und https://youtu.be/gckqg-r_oFs (Schwedisch mit englischem Untertitel, deutscher Untertitel einstellbar) ist Windkraft weder kostengünstig, wirtschaftlich noch besonders klimafreundlich.

Dass die Wasserstofftechnologie als Energiespeicher keine wirtschaftliche Lösung sein kann, zeigt folgende überschlägige Rechnung mit sehr optimistischen Werten. Wirkungsgrad einer Gasturbine 40%, der Wasserstoffelektrolyse 70%, Verluste durch Lagerung und Verdichtung des Wasserstoffs 10%. Das ergibt einen Gesamtwirkungsgrad von etwa 25% ((0,4 * 0,7 * (1 – 0,1)) * 100). Hinzu kommen noch die hohen Investitionskosten und Abschreibungen der Anlage. Bei diesen Zahlen braucht man dann nicht mehr weiterrechnen. Es wird viel zu teuer eine Gasturbine mit grünem Wasserstoff zu betreiben, um daraus Strom für Wärmepumpen zu gewinnen. Wasserstofftechnologie ist ein Flop und Augenwischerei. Ob dieses Technik in Jahrzehnten ausgereift ist, ist sehr fraglich. Verlassen sollte man sich darauf nicht.


Ogrön vindkraft (Ungrüne Windkraft), eine Dokumentation der Universität Uppsala, welche die Zerstörung der Rentierzucht als Lebensgrundlage und Lebenssinn der Samen in Nordschweden aufdeckt. Leider nur auf Schwedisch. Die Bilder sprechen aber für sich, wie durch Windparks der Wald abgeholzt, zubetoniert und mit breiten Trassen für Baufahrzeuge und Stromleitungen zu einer Industrielandschaft umgewandelt wird. Das Fundament einer Windkraftanlage besteht aus 300 Kubikmetern Stahlbeton. Für die Krananlagen müssen große Flächen gerodet werden. Außerdem muss Gestein für die Straßen und für den Beton abgebaut werden, was zusätzlich einen Eingriff in die Landschaft bedeutet. Im Winter enteisen Hubschrauber die Rotorblätter. Windparkanlagen zerstören großflächig natürliche Lebensgrundlagen und Naturlandschaften. Dabei ist die Energieausbeute je zerstörten Quadratkilometer Naturraum gering. Wer Nordschweden kennt und die Bilder sieht, ist entsetzt über das, was als nachhaltig und umweltfreundlich verkauft wird. Das glatte Gegenteil ist der Fall. (Nachtrag: Unter https://youtu.be/vMq-Yah4RL0 befindet sich eine Version mit einem englischem Untertitel).

Die Bewertung der Windkraft hängt auch davon ab, welchen emotionalen Bezug man zu Naturlandschaften hat. Wer sich nichts aus  Wald und Wiesen macht und Windkraftanlagen schön und imposant findet, erlebt die Eingriffe in die Natur ganz anders als jemand, der durch unberührte Natur Glücksgefühle erlebt. Dazu sei angemerkt: Selbst wenn man ganz Schweden und Finnland mit  Windkraftanlagen zupflastern würde, hätte das immer noch keinen nennenswerten Einfluss auf den CO2-Gehalt der Atmosphäre, da aufstrebende und bevölkerungsreiche Industrienationen wie China und Indien am laufenden Band neue Kohlekraftwerke in Betrieb setzen. Sie alle streben in erster Linie nach einem besseren Lebensstandard und nicht nach der Rettung der Welt.

Damit sich Windkraft überhaupt lohnt, sind massive Eingriffe in die Marktmechanismen notwendig: Die Zeche zahlt der Endverbraucher, der sich wundert, dass er immer ärmer wird. Der nachfolgende Podcast erklärt, wohin das Geld durch den Klimaablasshandel fließt.


Der sehr lukrative Klimaablasshandel – TE Wecker am 23 04 2023 ++ Strom, Öl, Gas, Benzin, Eisen, Zement, Düngemittel, Baustoffe werden deutlich teurer. Das EU-Parlament hat gerade ein umfangreiches Paket gebilligt, mit dem letztlich über den CO2-Preis alles teurer wird. Auch Privatleute und kleine Unternehmen müssen künftig dafür bezahlen, dass sie für eine warme Wohnung heizen und Autofahren wollen. Der Hebel ist der CO2 Ausstoß. Die Begründung: Die EU will die CO2-Emissionen weiter senken und damit das Weltklima retten. Die bisher noch teilweise kostenlose Zuteilung von Zertifikaten im Emissionshandelssystem (EHS) soll ab 2026 schrittweise auslaufen. Ausgedehnt werden soll der Klimaablasshandel auch auf den Straßenverkehr, den Seeverkehr und auf Gebäude. In einem Gespräch mit Christian Loose reden wir über die eigentlichen Gründe und die Auswirkungen eines steigenden Preises für CO2-Zertifikate. ++

Grüner Stahl mit grünem Wasserstoff: Ein weiteres Projekt grünen Irrsinns ist das Vorhaben fossilfreien grünen Stahl herzustellen, wobei Wasserstoff statt Kohle für die Stahlerzeugung zum Einsatz kommt.  Für viel Geld wurde in Nordschweden eine Pilotanlage gebaut. Sie funktioniert. Aber erst später hatte man nachgerechnet. Würde man die gesamte Stahlproduktion Schwedens auf Wasserstoff umstellen, würde man so viel Strom wie Finnland benötigen. Die Erzeugung des benötigten Stroms mit Windkraft ist nicht machbar und der grüne Stahl wäre wegen seines astronomischen Preises auf dem Weltmarkt unverkäuflich. Selbst die dazu notwendigen Subventionen auf Kosten der Steuerzahler ließen sich nicht finanzieren. Mehr auf https://youtu.be/b8kxpf2vGO8 in Schwedisch mit englischem Untertitel, deutscher Untertitel einstellbar. Verantwortungslose Vergeudung von Steuergeldern. Wasserstoff aus Windkraft erzeugt ist extrem unwirtschaftlich.

Der Kaminofen im Wohnzimmer versorgt das ganze Erdgeschoss mit kostengünstiger Wärme und ist eine Lebensversicherung bei einem mehrtägigen Stromausfall mitten im Winter. Wenn nach einer halben Stunde der Ofen seine Betriebstemperatur erreicht hat, kommen aus seinem Schornstein nur noch heiße Abgase ohne Rauchentwicklung, die als Schlieren in der Luft zu erkennen sind. Das Holz muss ausreichend trocken sein, wozu es mindestens ein Jahr lang gelagert sein sollte. Das Feuer lässt sich auch so anzünden, dass es auch zu Beginn möglichst wenig raucht, indem man auf die Holzscheite dünnes Holz zum Anzünden legt und man das Feuer von oben nach unten durchbrennen lässt. Da wir im Winter nachts nicht heizen, sinkt die Temperatur morgens in der Wohnung manchmal auf 18 °C. Mit einem Kaminofen sind nach einer Stunde bereits 21 °C erreicht. Dazu trägt auch die geringe Wärmekapazität eines Holzhauses bei. (Das Foto ist schon etwas älter. Inzwischen hängt das Bild an der Wand)

Solaranlagen werden vom schwedischen Staat durch Steuerabzüge gefördert. Allerdings ist der Ausbau noch sehr gering im Vergleich zu Deutschland. Nordische Länder sind denkbar ungeeignet. Im Sommer, wenn der Bedarf an Strom am geringsten ist, gibt es Solarstrom im  Überfluss. Im Winter sind die Nächte lang und die Sonne kommt kaum über den Horizont. Oft liegt Schnee auf den Dächern. Im Winter gibt es fast keinen Solarstrom, wenn der Strom am teuersten ist. Viele bauen sich Batterien von 5 bis 10 kWh Kapazität ein, weil diese steuerlich gefördert werden und das E-Werk nur wenig für den abgenommen Strom bezahlt. Trotzdem ist die zusätzliche Anschaffung einer Batterie kaum wirtschaftlich.

Energieerzeugung einer Solaranlage auf der Höhe von Stockholm im langjährigen Durchschnitt gemittelt Monat für Monat. Der Dachfirst ist etwa in Ost-West-Richtung. Im Sommer Strom im Überfluss. Im Winter kaum Strom. Nicht berücksichtigt sind Abschattungen und Schnee auf den Solarmodulen. Hinzu kommt noch, dass die Leistung hauptsächlich um die Mittagszeit vorhanden ist.
Zum Vergleich der Strombedarf eines Einfamilienhauses in Schweden Monat für Monat. Dunkelblaue Balken der Verbrauch ohne Erdwärme und gelegentlicher Nutzung eines Kaminofens. Hellblaue Balken der deutliche geringere Stromverbrauch auf Grund einer Erdwärmeheizung. Die Linien zeigen die monatlich gemittelte Außentemperatur. Verglichen mit der Produktion einer Solaranlage erkennt man das Dilemma. Wenn am meisten Strom benötigt wird, ist die Produktion besonders gering. Wenn der Strom im Überfluss vorhanden ist, benötigt man keine Heizung. Dieses Ungleichgewicht ist beim Betrieb einer Luftwärmepumpe noch ausgeprägter und verstärkt sich je weiter man im Norden ( auf der Nordhalbkugel) oder Süden (auf der Südhalbkugel) wohnt. Deshalb rechnen sich Solaranlagen in Schweden nur mit Hilfe von Subventionen, für die letztendlich der Steuerzahler zahlen muss. Auch hier wieder eine Umverteilung von Wohlstand.

Solarstrom macht in Schweden keinen großen Sinn. Es ist eher eine Umverteilung von Geld. Besonders problematisch für die Umwelt ist die Umwandlung von Acker- und Weideflächen zu „Solarfarmen“. Die mit Solarpanelen zugebauten Flächen heizen sich auf und würden rechnerisch sogar zu einer Klimaerwärmung führen, die durch das eingesparte Kohlendioxid nicht kompensieren kann. Auch hier liegt eine Umverteilung von Geld durch staatliche Subventionen vor, die keinen volkswirtschaftlichen Nutzen liefern, also den Wohlstand schmälern.

Brennholz bleibt für uns weiterhin die günstigste Wärmequelle im waldreichen Schweden.

Was diese Erfahrungen für Deutschland bedeuten: In der Praxis ist mit einem COP von drei zu rechnen. Dies würde für Deutschland laut Prof.  Vahrenholts Berechnungen (Link unten)  bedeuten, dass eine Wärmepumpe mehr CO2 als eine Gas- oder Ölheizung erzeugen würde. Unter normalen Umständen müsste eine Wirtschafts- und Umweltminister, der solche Zwangssanierungen fordert, sofort zurücktreten. Sein Ministerium ist groß genug mit vielen qualifizierten Mitarbeitern, die diese Rechnung im Vorfeld hätten bewerkstelligen können.

Wegen der dichten Bebauung in Deutschland kämen überwiegend nur Luftwärmepumpen in Frage, die mit immer tieferen Außentemperaturen immer unwirtschaftlicher arbeiten und auf jeden Fall nur bei günstigen Strompreisen als Heizquelle interessant sind. Vielleicht sind Luft-Wärmepumpen in Niedrigenergiehäusern mit  Fußbodenheizungen noch sinnvoll. Auch dies hängt vom Strompreis ab.  Eine zusätzliche Wärmedämmung für Altbauten ist wirtschaftlich unverhältnismäßig. Gut gedämmte Häuser  nochmals zu dämmen, hat ein besonders schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Und wo soll man in dem beengten Deutschland die Wärmepumpen unterbringen, wenn kein Platz vorhanden ist? Luftwärmepumpen müssen im Außenbereich angebracht werden. Zudem ist der Lärm der Ventilatoren meistens störend. Der Streit mit den Nachbarn ist vorprogrammiert. Für Erdwärme ist genügend Platz notwendig. Außerdem muss die Geologie dazu geeignet sein. Beides ist für Deutschland meistens nicht gegeben. Und woher soll der zusätzlich benötigte Strom kommen? Der Strombedarf steigt bei Kälte überproportional an, wenn viele eine Luftwärmepumpe betreiben. Er muss nicht nur erzeugt werden. Er muss auch verteilt werden. Dafür ist das Stromnetz auszubauen. Schon jetzt ist in bestimmten Villengegenden Schwedens das Stromnetzt überlastet. Das E-Werk kann dort den überschüssigen Strom der Solaranlagen nicht mehr abnehmen. In Deutschland ist durch diese Form der Energiewende mit Stromabschaltungen zu rechnen, wenn er am meisten benötigt wird. Dann kann man seine Wolldecken auspacken. Extrem hohe Investitions- und Betriebskosten bei gleichzeitigen Strommangel führen unmittelbar in den Ruin und zu erheblichen gesellschaftlichen Verwerfungen, da es sich bei dieser Heizungsreform im Prinzip um eine kalte  Enteignung von Wohneigentum handelt mit der Folge des Verlusts der Alterssicherung.

Grundsätzlich muss jeder selbst entscheiden dürfen, welche Heizungsart für ihn die beste Lösung ist. Staatliche Zwangsmaßnahmen sind nicht in der Lage Millionen von gut durchdachten Einzelentscheidungen zu ersetzen, da jeder Einzelfall anders gelagert ist. Eine Heizungsanlage ist kein Spontankauf. Man überlegt, macht sich schlau, wägt ab, berücksichtigt die persönliche Lebenssituation,  die Vorlieben und holt sich verschiedene Angebote ein. Was für den einen richtig ist, für den anderen nicht geeignet. Der Staat kann bei dieser Aufgabe nur versagen. Planwirtschaft hat noch nie funktioniert und wird auch nie funktionieren. Der Staat kann nur die Rahmenbedingungen schaffen, die eine soziale Marktwirtschaft begünstigen.

Randbemerkung zur Eem-Warmzeit: Die Eem-Warmzeit begann vor etwa 126.000 Jahren und endete vor 115.000 Jahren und war die letzte Warmzeit vor dem jetzigen Holozän, das vor 11.700 begann. 100.000 Jahre sind erdgeschichtlich betrachtet nur ein Wimpernschlag.  Dazu habe ich ChatGPT gefragt, das tendenziell etwas linksliberal reagiert.

Meine Frage: „Warum war es in der letzten Zwischeneiszeit, der Eem-Warmzeit, eigentlich überwiegend wärmer als in der jetzigen. Kennt man die Gründe? Was sagt die Forschung?“

ChatGPT: „Es gibt mehrere Faktoren, die zum wärmeren Klima während der Eem-Warmzeit beigetragen haben könnten. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Erde in dieser Zeit eine etwas andere Umlaufbahn hatte als heute, was zu einer höheren Sonneneinstrahlung in den nördlichen Breiten führte. Außerdem war der atmosphärische CO2-Gehalt in der Eem-Warmzeit höher als in der letzten Kaltzeit und möglicherweise höher als heute. Dieser höhere CO2-Gehalt könnte das Klima zusätzlich erwärmt haben.

Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass die Eem-Warmzeit von einer verstärkten Erwärmung des Nordatlantiks begleitet war, was zu einem milderen Klima in Nordeuropa führte. Es wird vermutet, dass dies auf Änderungen in den Meeresströmungen zurückzuführen war, die den Wärmetransport aus den Tropen in höhere Breiten verstärkten.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die genauen Ursachen für die wärmeren Bedingungen während der Eem-Warmzeit immer noch Gegenstand der Forschung sind und dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um ein vollständiges Verständnis der Klimabedingungen dieser Zeit zu erlangen.“

Ich: „Kannst du mir wissenschaftliche Quellen nennen, die sich mit dem CO2-Gehalt in der Atmosphäre während des Eem-Interglazials beschäftigen?“

ChatGPT: „Ja, hier sind einige wissenschaftliche Quellen, die sich mit dem CO2-Gehalt in der Atmosphäre während des Eem-Interglazials befassen:

    1. Shackleton, N. J., et al. „Carbon dioxide and temperature changes in the Antarctic ice sheet during the last glaciation.“ Nature 335.6189 (1988): 711-715. Link: https://www.nature.com/articles/335711a0
    2. Pagani, M., et al. „High Earth-system climate sensitivity determined from Pliocene carbon dioxide concentrations.“ Nature Geoscience 3.1 (2010): 27-30. Link: https://www.nature.com/articles/ngeo724
    3. Martínez-Botí, M. A., et al. „PlioMIP2 simulations of the mid-Pliocene warm period using multiple carbon cycle models: Pliocene climate and atmospheric carbon dioxide.“ Climate of the Past 9.2 (2013): 699-712. Link: https://www.clim-past.net/9/699/2013/
    4. Anagnostou, Eleni, et al. „Changing atmospheric CO2 concentration was the primary driver of early Cenozoic climate.“ Nature 533.7603 (2016): 380-384. Link: https://www.nature.com/articles/nature17423

Diese Studien können als Ausgangspunkt für weitere Forschungen und Informationen dienen.“

Die Hervorhebung in Fettschrift ist von mir. Sieh mal einer an!  Der C02-Gehalt war wahrscheinlich höher als heute. An den Lagerfeuern der Neandertaler kann es nicht gelegen haben. Die Welt ging nicht unter. Danach kam trotzdem die Eiszeit und die Welt ist immer noch nicht untergegangen.

Etwas Philosophie zur Logik von Kausalketten und der Angstmacherei: Der Mensch denkt gerne in Kausalketten, ohne mögliche Verzweigungen dieser Ketten zu berücksichtigen und die Wahrscheinlichkeiten ihres Eintreffens abzuschätzen. Angst sorgt für einen Tunnelblick und verstärkt die Angst. Alternativen blendet der Mensch dann aus. Schließlich unterdrückt Panik die kreativen Fähigkeiten, womit wir uns in einem sprichwörtlich „alternativlosen“ Zustand befinden. Angst fördert auch das Denken im Gleichschritt in nur eine Richtung: „Wenn ich mit dem Auto in die Stadt fahre, könnte ich einen Elch anfahren. Um den Elch zu helfen, steige ich aus dem Auto aus und dann könnte ein Wolf mit Tollwut mir ins Bein beißen. Wahrscheinlich habe ich vergessen mein Handy zu laden und ich kann keine Hilfe herbeirufen. Und weiterfahren kann ich auch nicht, weil das Auto beschädigt ist. Da wenig Verkehr ist, kommt Hilfe viel zu spät. Der Krankenwagen bleibt im Schnee stecken und muss von einem Traktor befreit werden, was nochmals Zeit kostete. Im Krankenhaus angekommen, bucht man mich falsch ein. Tollwut hatte der Wolf nicht, erfahre ich viel zu spät,  aber ich sterbe an einer Blutvergiftung, weil der Arzt wegen Überlastung die falsche Diagnose stellte.“ Diese Geschichte ist eine logische Kausalkette aus Einzelvorfällen, von der jeder Einzelfall an sich schon unwahrscheinlich ist. Es ist deshalb völlig unwahrscheinlich, dass sie genau so eintreffen wird. Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass man mehrfach hintereinander 6 Richtige im Lotto hat und anschließend einem ein Meteor auf den Kopf fällt.  Meistens kommt es im Leben anders als man denkt und es wird meistens nicht so schlimm. Oft findet sich eine verblüffend einfache Lösung in der Not, auf die man sonst nie gekommen wäre. Wer regelmäßig und häufig an solchen Kausalketten glaubt und deshalb nachts nicht mehr schlafen kann, leidet wahrscheinlich an einer Generalisierten Angststörung (GAS).

Es gibt in Schweden ja bereits schon die Klimaangst, die ähnlich gelagert ist. Besonders junge schwedische Mädchen sind dank des Einflusses durch die schwedische Klimareligionsaktivisten Greta Thunberg (geschätztes Vermögen 2 Millionen Euro) davon betroffen, denen die Lebensfreude genommen wurde.

Lasst die Kinder an die Macht! So nahm der infantile Irrsinn richtig Fahrt auf: Im August 2018 begann Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlamentsgebäude einen Schulstreik für das Klima. Auf ihrem Schild steht „Skolstrejk för klimatet“, was so viel bedeutet wie „Schulstreik für das Klima“. Zufällig kam dann jemand von einer PR-Agentur vorbei und machte dieses Bild oder ein ähnliches und die schwedischen Zeitungen stürzten sich darauf. Derselbe Fotograf betreute auch ganz zufällig das Buchprojekt von Gretas Eltern „Szenen aus dem Herzen: Unser Leben für das Klima“, das kurz danach am 23. August 2018 veröffentlicht wurde. Klimaangst ist eine Maschine zum Drucken und Umverteilen von Geld. ( Bildquelle Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Greta_Thunberg_4.jpg )


Greta Thunberg auf dem WEF in Davos 2023. Inzwischen 20 Jahre alt und nach fast 5 Jahren im Rampenlicht der  Weltöffentlichkeit einschließlich Audienz beim Papst verlegenes Gekicher statt vernünftiger Antworten auf kritische Fragen, aber die Welt retten wollen und uns allen mit dem moralischen Fingerzeig vorschreiben wollen, wie wir zu leben haben. Oder hatte sie nur einen schlechten Tag? Das passt alles jedenfalls nicht zusammen und verdeutlicht exemplarisch, wie grotesk die „Klimarettung“ als groß angelegte PR-Maschine zahlreicher, staatlich unterstützter NGOs funktioniert. Eine vollkommen überforderte und hilflos wirkende Greta als Instrument eines dahinter stehenden PR-Apparates für Lobbyisten sollte uns eher Leid tun und nachdenklich stimmen. Wir können es uns nicht mehr leisten uns von solchen Machenschaften an der Nase herumführen zu lassen.

Ob an der Klimaangst ganze Nationen leiden können, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls gibt es auch für Deutschland Hoffnung auf bessere Zeiten:

„Je näher der Zusammenbruch eines Imperiums rückt, desto verrückter seine Gesetze.“ (Marcus Tullius Cicero)

Weiterführend:

Erdwärme spart Stromkosten mit einer 160 Meter tiefen Bohrung
Wikipedia über Kernenergie in Schweden
Expertise zum Einsatz von Luftwärmepumpen in Österreich (53 Seiten)
Berliner Zeitung: Habeck findet Atomkraft in der Ukraine „in Ordnung“
WELT: Wie ein Forschernetzwerk die Kipppunkte-Warnung in die Debatte trickste
Erdgasreserven und Potenziale in Deutschland
EU-Parlament stimmt Novellierung der F-Gase-Verordnung zu
Das Wärmepumpendesaster – Von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt