Restaurierung einer Wohnzimmercouch – Teil 3 – Die Sitzkissen
Schnittmuster und das Zuschneiden des Stoffes
Für die Kissen muss ich 5 Teile zuschneiden. Dazu gehören die Oberseite und Unterseite des Kissens, dann die Vorderseite, die mit dem Muster an Ober- und Unterseite übereinstimmen muss und die in diesem Fall ungefähr bis zur vorderen Hälfte der Seiten reicht. Dann die Hinterseite in die der Reisverschluss eingenäht wird und desshalb 2 Teile umfasst.
Zunächst wollte ich die Ober- und Unterseite der Sitzkissen ähnlich wie die Kissen für die Rückenlehne in einem Stück belassen (siehe Zeichnung). Doch bei genauem Betrachten der allten Bezüge stellte ich fest, dass es dem Kissen eine bessere Form gibt, wenn ich die Vorderseite extra ansetze. Also habe ich umdisponiert. Die Folge ist, dass pro Kissen ca 8 cm mehr Stoff für den Saum gebraucht wird.
Einpassen des Reisverschlusses für die Rückseite des Kissens
Die Vorarbeiten, bevor der Reisverschluss eingenäht werden kann bestehen unter anderem darin den Saum umzubügeln, den Reisverschluss auf die richtige Länge abzuschneiden und dann auf beiden Seiten abzunähen, damit der Metallschieber nicht einfach herausfährt. Nachdem die Länge stimmt habe ich ihn, vor dem Einnähen zuerst abgesteckt und dann grob geheftet. Nach zwei, drei Kissen und einiger Übung reichte dann das Abstecken mit Stecknadeln aus für eine schöne gerade Naht.
Anheften der Vorderseite an die Sitzfläche
Je nach Muster kann die Anpassung der Vorderseite mit der Sitzfläche schwierig werden. In meinem Fall mussten die dunklen Streifen aufeinander passen. Bei diesem gewebten Teil können doch leichte Verschiebungen zum Rand des Stoffes hin auftauchen, sodass es manchmal nicht so einfach war die Streifenmuster in eine Linie zu bringen. Dieser Schritt hat mich recht viel Zeit gekostet.
Abstecken und spannen auf der linken Seite
Nachdem die Sitzkissen rechteckig waren und keine schiefe oder runde Seiten besassen konnte ich den Bezug nun mit der linken Stoffseite über den Kissen legen und die Seitenteile zusammenstecken und gleichzeitig abspannen. Beim allerersten Kissen hatte ich das noch etwas anders gemacht und da sitzt der Bezug jetzt auch etwas lockerer, weil ich da etwas vorsichtiger mit dem abspannen war.
Zunächst habe ich auch hier wieder die gerade vordere Naht fertiggestellt bis ungefähr 2 cm vor den Ecken. Dann die Ecken abgesteckt und dannach die restliche Naht abgesteckt und genäht. Das hat einen Abend ( rund 2 Stunden pro Kissen) gedauert.
Die Naht darf nicht bis zum Stoffende gehen, da der Rückteil mit dem Reisverschluss angesetzt werden soll. 4 cm sollten ungefähr reichen damit man 2 cm für den Saum übrig hat. Hat man weniger als 4 cm zur Verfügung, wird das zusammenstecken beschwerlich.
Ansetzen der Rückseite mit dem Reisverschluss
Nachdem die Vorderseite passt kommt die Rückseite mit dem Reisverschluss dran. Ich nähe zuerst die Seiten an, dann ziehe ich den Bezug mit der linken Stoffseite nach aussen über das Kissen.
Richtig spannen und überstehenden Stoff entfernen.
Jetzt wird die Rückseite des Kissens mit dem Reisverschluss festgesteckt. Dabei wird der Stoff nochmals gespannt. Vorsicht nicht zu viel, damit die Sitzkissen nachher nicht kleiner sind als vorher.
Irgendwie hatte ich an der Vorderseite nicht ganz die 2 cm Saum eingehalten, sodass nun am Ende Stoff überstand. Nach dem Zusammennähen schnitt ich kurzerhand das zu viel an Material ab und versäuberte alles neu. Wenn es nur ein klein wenig übersteht, braucht man die Überstände nicht abzuschneiden.
Ziernaht anbringen
Bevor Ziernaht angebracht wird sollte der Stoff gebügelt und der Saum in Richtung Reisverschluss gelegt werden. Die Ziernaht, die mit der größtmöglichen Stichgröße am schönsten aussieht, hält gleichzeitig den Saum in der richtigen Richtung.
Die Ziernaht gibt dem Kissen Form.
Nun ist das Soffa fast fertig. Jetzt kommt die grosse Herausforderung, das Beziehen des Rahmens.
Weiter zu Teil 4 – Beziehen des Rahmens