UKW-Röhrenradio Radiola Femett 2553 V
Ein kleines Radio im schwedischen Design aus dem Jahre 1955 hatte einen Wackelkontakt. Nach dem Aufschrauben ergriff ich die Gelegenheit und schoss einige Fotos von den Innereien des Radios.
Die Daten: http://www.radiomuseum.org/r/sra_radiola_femett_2553v2553.html
Die Bilder: Das Radio besitzt einen wunderschönen kompakten Aufbau. Sieben Röhren sind in dem kleinen Gehäuse untergebracht, das die Größe einer Philetta besitzt. Das Radio war übrigens ein Geschenk.
Vorderseite nach der Reinigung des Teakholzes mit Baolin. Die Drehknöpfe von links nach rechts: Lautstärke, Netzschalter mit Tonblende, Wellenschalter, Frequenz. Gehäuse aus Teak-Holz.
Rückseite. Mit dem kleinen schwarzen Drehknopf unten rechts kann der externe Lautsprecher ein- und ausgeschaltet werden.
Rückwand entfernt
Chassis ausgebaut.
Schaltbild (für hohe Auflösung auf das Bild klicken).
Abgleichanleitung (für eine hochauflösende Darstellung auf das Bild klicken).
Auf einem Metallstab, der auf dem Frontbrett geschraubt ist, gleitet der Stationszeiger, welcher im Skalenseil eingeklemmt wird.
Oben die UKW-Antenne
Front, Chassis ausgebaut, Skalenscheibe abgebaut, welche mit zwei Messingschrauben gehalten wird. Gehäuse aus Teak-Holz.
Skalenscheibe aus Plexiglas. Das Magische Auge funktioniert!
Firmen-Emblem
Der Lautsprecher
Chassis von vorne. Die Führung der Skalenseile ist typisch für viele schwedische Radios.
Chassis aus der Vogelperspektive
Linke Seite Chassis
Rückseite Chassis
Linke Seite Chassis, Netztrafo, darüber die Gleichrichterröhre EZ80. Gleichrichterröhren wurden in Schweden noch bis in die 60er Jahre gerne eingesetzt.
Unterseite Chassis, rechts der UKW-Tuner. Für ein Bild hoher Auflösung auf das Bild klicken!
Verdrahtung des Chassis. Einige kritische Bauteile wurden bereits vom Vorbesitzer erneuert.
Die Fehlersuche nach dem Wackelkontakt: Auf UKW schien immer die Sender wegzulaufen bzw. wurden die Sender plötzlich leiser und mussten nachgestellt werden. Der Austausch der ECC85 ergab dasselbe Ergebnis. Dann stellte ich fest, dass es ein Wackelkontakt sein muss. Wackelte man am Bandwahlschalter, dann änderte sich die Empfangslautstärke auf UKW und nur auf UKW. Das Reinigen der Kontakte des Schalters brachte nichts. Ein Abklopfen mit dem Holzstab ergab irgendwo einen Wackelkontakt an oder unter der Fassung der ECH81 oder am 1. Bandfilter. Erst vermutete ich ein Wackelkontakt an der Röhrenfassung der ECH81. Eine Reinigung brachte nichts. Auch das Nachlöten an der ECH81-Fassung brachte keinen Erfolg. Klopfte man am Gehäuse des 1. Bandfilters, trat der Fehler immer noch auf. Die Anschlüsse des Bandfilters lötete ich nach und der Fehler verschwand. Durch die Hebelwirkung der eingelöteten Bauteile übertrugen sich die Kräfte vom Bandwahlschalter auf die Fassung der ECH81 und dann weiter über ein anderes Bauteil auf die Anschlüsse des 1. Bandfilters.
Warum glaubte ich, die Frequenz würde weglaufen? Sobald ich versuchte den Sender nachzustellen, verschwand der Wackelkontakt, weil dazu die Kräfte am Drehkondensator ausreichten.
Der Fehler konnte ohne Ausbau des Chassis behoben werden. Eine schöne Reparatur mal so nebenbei an meinen fast ausschließlich fernsehfreien Abenden. Nachfolgend ist die Reparatur in Bildern festgehalten.
Für die Reparatur war der Ausbau des Chassis nicht notwendig. Das ersparte sehr viel Zeit.
Der Holzstab zeigt auf die defekte Lötstelle direkt hinter dem Bandwahlschalter.
Hier ist die kalte Lötstelle am 1. ZF-Bandfilter. Bauteile, die zwischen Wellenschalter und dieser Lötstelle angebraucht waren, übertrugen die Erschütterungen des Wellenschalters auf diese Lötstelle, die dann einen Wackelkontakt zeigte.
Und hier hat das Radio seinen Platz gefunden. Auf dem Flohmarkt fand ich noch ein surrealistisches Bild, welches gut zu dem für damaligen Verhältnisse futuristisch aussehenden Radio passt.