18.12.2024 (zuletzt aktualisiert am 19.12.2024)
Alte Deckenleuchten mit Tandemschaltung und Leuchtstoffröhren sind nicht für moderne LED-Röhren ausgelegt. Die Besonderheit der Tandemschaltung erfordert eine komplette Neuverdrahtung, um die Vorteile der energieeffizienten LED-Technik zu nutzen. In diesem Beitrag zeige ich Schritt für Schritt, wie ich eine über 50 Jahre alte Leuchte sicher umgebaut und gleichzeitig die vergilbte Abdeckung sowie das Gehäuse gründlich aufbereitet habe. So erstrahlt die Lampe in neuem Licht – technisch modern und optisch wie neu.
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Dieser Artikel wurde so geschrieben, dass er auch für Einsteiger verständlich ist.
Wenn in einem Lampengehäuse nur eine einzige Leuchtstoffröhre vorhanden ist, lässt sich diese problemlos durch eine LED-Röhre ersetzen. Hierbei wählt man eine LED-Röhre in passender Länge sowie mit der gewünschten Farbtemperatur und Helligkeit, die in Lumen angegeben wird. Vor dem Einbau der LED-Röhre muss der alte Glimmlampenstarter durch den mitgelieferten Dummy-Starter ausgetauscht werden, der in der Regel aus einer Drahtbrücke oder einer Schmelzsicherung besteht.
Ist kein Glimmlampenstarter vorhanden, ist eine einfache Umrüstung leider nicht möglich, da höchstwahrscheinlich ein elektronisches Vorschaltgerät (EVG) verwendet wird, welches eine Neuverdrahtung der Lampe erfordert. Auch bei Lampengehäusen mit zwei Leuchtstoffröhren von 60 cm Länge oder kürzer gibt es oft Komplikationen, da in solchen Fällen meist eine Tandemschaltung vorliegt. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass zwei Leuchtstoffröhren mit nur einer Vorschaltdrossel und zwei Glimmlampenstartern betrieben werden. Auch hier ist eine Neuverdrahtung erforderlich. Wie diese Umrüstung Schritt für Schritt durchgeführt wird, ist in der folgenden Anleitung beschrieben.
Liegt eine Duoschaltung vor, ist ebenfalls eine Neuverdrahtung notwendig. Merkmal der Duoschaltung ist ein Kondensator, der eine Spannungsfestigkeit bis 450 Volt besitzt. Ist ein Kondensator für 220 Volt Wechselspannung im Einsatz, der zudem direkt an der Netzspannung (zwischen Phase und Neutralleiter) angeschlossen ist, handelt es sich um eine klassische Verdrahtung, bei der sich zwei Leuchtstoffröhren einen Kondensator teilen. Diese sind durch den Tausch der beiden Glimmstarter problemlos umrüstbar. Der Kondensator kann übrigens für den Betrieb mit LED-Röhren entfernt werden.
Ich habe eine Deckenleuchte mit zwei 60 cm langen Leuchtstoffröhren auf moderne LED-Röhren umgerüstet. Die ursprüngliche Verdrahtung war als Tandemschaltung ausgeführt. Bei dieser Schaltung werden zwei Leuchtstoffröhren in Serie betrieben, wobei eine gemeinsame Vorschaltdrossel und zwei Starter verwendet werden. Die Tandemschaltung ist für LED-Röhren nicht geeignet, da LED-Röhren in der Regel für den direkten Betrieb an 230 Volt ausgelegt sind. Eine Umrüstung erfordert daher eine neue Verdrahtung.
Zuerst wurden die Vorschaltdrossel und die beiden Starter entfernt. Auch die gesamte alte Verdrahtung wurde ausgebaut, da die Isolation altersbedingt spröde und brüchig war. Dadurch bestand ein erhebliches Risiko für Kurzschlüsse, wodurch die elektrische Sicherheit nicht mehr gewährleistet war.
WARNUNG: Nach der Umverdrahtung dürfen die beiden Enden der LED-Röhre nicht vertauscht werden. Das passive Ende hat nach meiner Messung zwischen seinen beiden Kontakten einen Widerstand von 4 Ohm. Würde man das passive Ende direkt an die 230 Volt Netzspannung anschließen, würde ein Kurzschluss auftreten und die Sicherung anspringen. Von einem Test habe ich abgesehen. Das aktive Ende hat einen unendlich hohen Gleichstromwiderstand. Offenbar ist ein Kondensator dafür verantwortlich.
Moderne LED-Röhren haben auf einer Seite markierte Anschlüsse, die für die Zuleitung von 230 Volt vorgesehen sind. Diese Seite ist oft mit „Mains“, „L“ (Phase) und „N“ (Neutralleiter) gekennzeichnet. Die beiden Anschlüsse am gegenüberliegenden Ende der LED-Röhre bleiben unbelegt. Die neuen Kabel wurden entsprechend verlegt: Blau für den Neutralleiter (N), Braun für die Phase (L) und Gelb-Grün für den Schutzleiter, der mit dem Metallgehäuse der Leuchte verbunden wurde. Normalerweise kommen für die Verdrahtung dünnere, weiße Kabel zum Einsatz. Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig. Die von mir verwendeten farbigen Drähte (1,5 mm²) mit der üblichen Isolation aus PVC sind zwar etwas dicker, fallen von außen aber nicht auf und erleichtern das Nachvollziehen der Verdrahtung. Zudem verringern sie die Gefahr von Anschlussfehlern.
Die vorhandenen Lampenfassungen waren noch in gutem Zustand. Die alten Kabel konnten durch Drehen und Ziehen von den Lampenfassungen entfernt werden. Dabei hilft es, die Blattfeder in der Fassung vorsichtig mit einem kleinen Nagel oder Schraubendreher zurückzudrücken. Die neuen Kabel ließen sich problemlos in die Fassungen einsetzen. Auch die alte Lüsterklemme war spröde und zerbrach beim Ausbau. Sie wurde durch eine neue ersetzt, um eine sichere Verbindung der Kabel zu gewährleisten.
Bemerkenswert ist, dass die bereits vorhandenen farbigen Anschlusskabel mit einer Isolation aus PVC selbst nach über 50 Jahren noch in Ordnung waren, obwohl sie dem Licht und der Wärme ausgesetzt waren. Deshalb ist die Verwendung solcher Kabel eine gute und sichere Wahl. Ihr Querschnitt und ihre Isolation sind zudem überdimensioniert, was eine zusätzliche Sicherheit für die nächsten Jahrzehnte sicherstellt. Eine LED-Röhre hält laut Herstellerangaben 50.000 Stunden. Bei drei Stunden Betrieb pro Tag entspricht dies einer Lebensdauer von 45 Jahren.
Nach der Umrüstung sind beide LED-Röhren parallel geschaltet und direkt an die 230 Volt Netzspannung angeschlossen. Die Leuchte ist nun technisch auf dem neuesten Stand und wieder sicher im Betrieb. Dank der neuen Verkabelung und dem Verzicht auf die Vorschaltdrossel arbeitet sie energieeffizient und wartungsarm.
Die meisten Kunststoffteile der Leuchte waren mit Blechlaschen am Gehäuse befestigt. Diese Blechlaschen ließen sich leicht umbiegen, sodass die Kunststoffteile problemlos entfernt werden konnten. Nach dem vollständigen Zerlegen war das Blechgehäuse stark verschmutzt. Mit Badreiniger, einer Bürste, einem Schwamm und viel Wasser konnte ich den Schmutz gründlich entfernen. Nach dem Trocknen sah das Gehäuse fast wie neu aus.
Die Haube aus durchsichtigem Kunststoff, vermutlich Polystyrol, war im Inneren vergilbt. Um die Vergilbung zu entfernen, habe ich Schleifpapier mit 240er Körnung verwendet und nass geschliffen, um Staubbildung zu vermeiden. Durch das Schleifen entstand innen eine matte Oberfläche, die das Licht nun gleichmäßiger verteilt und für eine angenehmere Ausleuchtung sorgt.
Deckenleuchte mit zwei 120 cm langen Leuchtstoffröhren: Diese könnten mit einer Duoschaltung verdrahtet sein, was ebenfalls eine Neuverdrahtung notwendig macht, wenn man sie auf LED-Röhren umrüsten möchte. In dem meisten Fällen handelt es sich jedoch um eine klassische Verdrahtung, bei der sich beide Röhren einen Kondensator für die Korrektur der Blindleistung teilen. Diese Kondensator ist direkt mit den 230 Volt verbunden. Meistens steht noch „für 220 Volt Wechselspannng“ oder so ähnlich auf dem Kondensator. Das ist dann ein Zeichen dafür, dass es sich um eine klassische Schaltung handelt und es sind nur die beiden Starter durch Dummy-Starter zu ersetzen. Wenn keine Starter vorhanden sind, arbeitet die Lampe höchstwahrscheinlich mit EVGs (Elektronische Vorschaltgeräte) und eine Neuverdrahtung ist notwendig.
Sockel und Fassung: Die beiden Begriffe werden oft verwechselt. Streng genommen ist die Röhre fest mit dem Sockel verbunden, den man in die Fassung steckt. Umgangssprachlich gibt es keine Einigung darüber.
Zusammengefasst: Die Umrüstung hat mir viel Freude bereitet. Die Arbeiten mit der Verdrahtung waren einfach und boten eine willkommene Abwechslung. Die neuen LED-Röhren waren nicht teuer. Ich habe sie bei einem Spezialversender für Leuchtmittel bestellt. Dort waren sie viel günstiger als im Baumarkt um die Ecke. Zudem dürfen in der EU nur noch Restbestände an Leuchtstoffröhren verkauft werden. Da ich die alten Deckenlampen weiterhin verwenden konnte, habe ich mir viel Geld gespart. Mit der neuen Verdrahtung bin ich für die nächsten Jahrzehnte auf der sicheren Seite. LED-Röhren halten 50.000 Stunden im Gegensatz zu Leuchtstoffröhren, die 10.000 bis 20.000 Stunden durchhalten. Ich werde also kaum noch Lampen wechseln müssen. Eine LED-Röhre benötigt nur 1/3 der Energie einer entsprechenden Leuchtstoffröhre, was gerade bei hohen Strompreisen den Geldbeutel entlastet. Schließlich schalten sich die LED-Röhren ohne anfängliches Flackern ein.