Montage FA-NWT des FUNKAMATEUR

24. Juni 2009

Nachfolgend meine Anmerkungen über den Zusammenbau des Netzwerktesters (NWT), welcher als Bausatz über die Zeitschrift Funkamateur erhältlich ist. Inzwischen gibt es nur noch die USB-Version. Ich habe noch die Version für die serielle Schnittstelle.

Da ich eine Bausatzphobie habe, musste ich mich schon erheblich überwinden das Paket zu öffnen. Die teilbestückte Platine habe ich schon einmal vorsichtig berührt. Die noch einzulötenden Bauteile kommen mir vertraut vor und lösen (noch) keine Panikattacken aus. Wenn ich nur wüsste, was ich für eine Version bekomme habe. Auf dem Lieferschein steht NWT01 Komplettbausatz inkl. Weißblechgehäuse. Mehr nicht.

 

 

In Stichworten das Wichtigste: Eine ausführliche Bausatzmappe ist beigefügt. Alle SMD-Bauteile sind schon bestückt und verlötet. Wie empfohlen eine dicke Lötspitze verwenden, da die Masseflächen viel Hitze abführen. Vor dem Bestücken unbedingt die Abstandsbolzen montieren, damit die vorbestückten SMD-Spulen nicht beschädigt werden. Das Gehäuse und die Abschirmungen nicht verlöten, damit spätere Erweiterungen möglich sind. Die Gehäuse der Spannungs-Stabilisator-ICs habe ich nicht verlötet. Ein erstes Problem trat bei der Bestückung der Elkos auf. Die Drähte waren zu dick. Durch Schaben mit einem Cutter machte ich sie dünner, bis sie durch die Platinen-Bohrungen passten.

Es war nicht klar, welchen Wert C35 hat. Er hat 1 nF keramisch, RM=2,5 mm.

Hier mein Arbeitsplatz:

 

Man sieht, dass meine Augen immer mehr Hilfsmittel benötigen.

Die teilbestückte Platine:

 

Hier in ganz groß: nwt03.jpg

Das Drauflöten der Festspannungsregler halte ich für ein riskantes Vorhaben und ich habe es aufgegeben. Jeder hat einen anderen Lötkolben und ich will das Bauteil nicht zu Tode braten. Später biege ich mir lieber kleine Bleche, die ich an die Festspannungsregler schraube. Aber auch das war dann später im Dauerbetrieb nicht notwendig.

Nächster Tag. Die Platine ist fast fertig bestückt:

 

 

Großansicht hier: nwt06.jpg

Alle M3-Schrauben waren nicht im Bausatz dabei. Alle stehenden schwarzen Elkos konnte ich durch dünner Schnitzen ihrer Beinchen in die Bohrungen stecken. Die LED werde ich später einsetzen und den PIC ebenso. Für die Lötungen hat sich eine dickere Lötspitze bewährt, da die Masseflächen doch viel Wärme abgeleitet haben.

Bevor ich vorsichtig die Betriebsspannung hochfahre, werde ich nochmals alle Bauteile und Lötungen überprüfen. Die beiden großen Festspannungregler kamen im Betrieb auch ohne Kühlbleche aus.

Betriebsspannung von 0 Volt hochfahren: Zur ersten Inbetriebnahme soll die Betriebsspannung langsam von Null Volt beginnend hochgefahren werden, während die diversen internen Versorgungsspannungen kontrolliert werden müssen. Leider habe ich nur ein Netzteil, das eine minimale Spannung von 5 Volt abgibt. Zum Glück fand ich eine dicke 5 Volt-Z-Diode, die ich dem Netzteil vorschaltete. Dann fügte ich noch einen Lastwiderstand und einen Elko hinzu und bald kommt die Stunde der Wahrheit.

So sieht meine zusammengepfuschte Hilfsschaltung aus:

 

Eigentlich primitiv, aber nicht jeder kommt sofort auf die Idee. Jedenfalls habe ich dafür zwei Jahre benötigt. Die Z-Diode liegt in Serie zum Netzteil. Der Widerstand R1 stellt den Verbraucher dar. An der Z-Diode fallen -5 Volt ab:

 

Nachfolgend die Simulation, bei der die Spannungsquelle (Netzteil) von 5 bis 20 Volt gesweept wurde. Dieser Sweep wurde wiederholt, wobei jedesmal der Lastwiderstand von 10 bis 200 Ohm verändert wurde. Die roten Graphen erklären sich durch den differentiellen Innenwiderstand der Z-Diode:

Der NWT braucht etwa 150 mA, glaube ich jedenfalls. Dann muss die Z-Diode 0,75 Watt Verlustleistung vertragen können.

 

 

Erste Inbetriebnahme: Die Durchgangsmessung funktioniert.

 

Ich habe dafür einfach ein 10,7 MHz-Filter aus der Bastelkiste genommen. Dabei war mir die Anpassung egal. Hauptsache, man sieht, dass es funktioniert. Der alte 500 MHz-Rechner schafft das auch problemlos

Jetzt muss noch das Netzteil gebaut werden und alles in Gehäuse verpackt werden. Ab jetzt wird sich mein Bastel-Dasein radikal verändern und der Winter darf kommen.

So sieht der NWT in seinem Gehäuse aus:

Klarsichtklebeband hält den Deckel fest. Die Seitenteile werde ich erst später mit der Platine verlöten. Gummifüße habe ich dem Gehäuse spendiert, denn sonst rutscht das gute Stück sehr leicht vom Tisch.

Mein Netzteil für 12 Volt DC wird auch noch ein anständiges Gehäuse bekommen. Vorläufig muss eine alte Plastikschale dazu dienen:

Ausmessen eines Quarzes:
quarz.jpg

Weitere Literatur zum FA-NWT: http://sm5zbs.ham-radio-op.net/x/NWT/

 

Inzwischen habe ich die Software WinNWT Version 2.06 von http://www.dl4jal.eu/hfm9.htm heruntergeladen. Sie ist bequemer zu bedienen (Anleitung hier) und ermöglicht den NWT als VFO zu betreiben. Außerdem belastet die neue Software meine 500-MHz-CPU nur zu 75% unter Windows 2000. Bei der ursprünglichen DK3WX-Software war der Rechner zu 100% ausgelastet.

 

Ein Update der Firmware war nicht notwendig. Die Software gibt es auch für Linux.

Im Bild sind man die -80 db-Kurve, wenn beide Anschlüsse, Signalquelle und Messeingang, offen sind. Ich habe noch keine Abschirmbleche verwendet.

Einen Reflexionsmesskopf http://sm5zbs.ham-radio-op.net/x/nwt/Literatur%20zum%20FA-NWT/BX-066.pdf will ich mir noch anschaffen.

 

Der kleine Blechkasten fängt an mich süchtig zu machen. Eben habe ich mal ein Filter mit zwei Quarzen und drei Trimmkondensatoren durchgemessen. Hier seine Filterkurve: ladder.jpg

Das Filter ist nur zum Üben und nicht für den praktischen Einsatz:

 

Fantastisch, welche Möglichkeiten sich jetzt eröffnen. Für Eweiterungen werde ich das Gehäuse noch nicht zusammenlöten. Es hält auch mit Klebeband zusammen. Auch werde ich die Abschirmbleche noch nicht einlöten.

 

Beim FA werde ich mir dann den zweiten Messkopf, den Richtkoppler und das Heft von dem OM Nussbaum bestellen. Auch wenn es bessere Richtkoppler gibt, will ich der Einfachheit wegen ihn beim FA bestellen.

Das Gehäuse habe ich, da ich noch nicht weiß, was mich die Zukunft erwartet, noch nicht verlötet. Trotzdem ist die Schirmung für meine Zwecke voerst ausreichend. Später werde ich den den FA-NWT in ein weiteres Gehäuse unterbringen, in dem auch das Netzeil und weiteres Zubehör Platz findet. Auf http://www.darc-husum.de/nwt1.html gibt es jede Menge Anregungen dazu.

Im Funkamateur 7/08 wird auf S. 737 ein S-Parameter-Zusatz von DK4SX beschrieben. Von solchen Sachen konnte man als Amateur vor 10 Jahren nur träumen.

Unter quarzfiltergross.jpg ist noch eine Filtermessung abgebildet, weil sie so schön ist.

Links:

USB-Version des NWT: Inzwischen gibt es nur noch die Version mit USB-Anschluss. Der Zusammenbau ist praktisch identisch und unter http://longrisoft.de/index.php/hf-technik/fa-netzwerktester beschrieben.