Uralte Geschirrspülmaschine verliert Wasser – Keine Ersatzteile – Schlauch geflickt

9. Dezember 2025

Nach 24 Jahren zeigte unsere Geschirrspülmaschine der schwedischen Marke Cylinda (Modell Cylinda 1.22) einen Defekt. Wasser trat aus und die Maschine ließ zur Sicherheit nur noch die Abwasserpumpe laufen. Ersatzteile gibt es nicht mehr, und ein Austausch des beschädigten Bauteils wäre nur möglich, wenn man die halbe Maschine zerlegt.  Ist die Maschine noch zu retten?

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Geschirrspülmaschine Cylinda 1.22, Baujahr 2001, defekt nach 24 Jahren. Die Tür wurde vor ein paar Jahren nachträglich mit der Rolle passend zum Farbton der Küche lackiert.
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Die einfache Bedienung dieser Maschine möchte ich nicht mehr missen.

Die Fehlermeldung im Display gab laut der schwedischen Bedienungsanleitung nur Auskunft darüber, dass „zu viel Wasser in der Maschine sei“. Aber die Abwasserpumpe pumpte erfolgreich ab und schaltete sich nicht mehr ab. Was nun? Unterhalb der Tür befindet sich ein schmales Blech, das man abschrauben kann. Dahinter sieht man im Schein einer Taschenlampe einige Komponenten. Die Maschine hatte sich abgeschaltet und pumpte nur noch ab, weil sich unten im Gerät etwa ein Zentimeter Wasser angesammelt hatte. Ein Schwimmer mit Schalter auf dem Bodenblech verhinderte größere Schäden und eine Überschwemmung. Die Elektronik sorgt dafür, dass nur noch die Abwasserpumpe laufen kann und dass das Ventil für das Leitungswasser sich nicht mehr öffnet, wenn unten in der Maschine das Wasser durch ein Leck steht. Das Wasser ließ sich nur mit vielen alten Lumpen entfernen. Etwa einen Liter habe ich auf diese Weise entfernen können. Danach lief das Gerät zwar wieder, aber bei vollem Wasserstand im Geschirrraum trat unten ein kleiner Wasserstrahl in der Nähe der Umwälzpumpe aus.

Vor dem Öffnen oder Bewegen des Gerätes unbedingt den Netzstecker ziehen oder wenigstens die entsprechende Sicherung entfernen. Die Mischung aus  Wasser und Elektrik ist lebensgefährlich. Übrigens hatte beim Herausziehen der Spülmaschine der Fehlerstromschutzschalter reagiert und es war stockdunkel in der Küche. Den Ärger kann man sich ersparen. Was war passiert? Unten im Gerät schwappte das Wasser und hatte einen  Fehlerstrom zwischen dem mit dem Schutzleiter verbundenen Metallgehäuse und den elektrischen Anschlüssen verursacht. Also auch vor dem Bewegen der defekten Maschine diese unbedingt vollständig vom Stromnetz trennen.

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Hier unterhalb der Tür konnte ich Lumpen einstecken, um das Wasser aus der Maschine zu bekommen. Vorher unbedingt den Netzstecker ziehen!!!! Das Unterteil ist wie eine wasserdichte Wanne gestaltet. Ich konnte nicht erkennen, wie man Bauteile austauschen kann. Wahrscheinlich muss man die halbe Maschine dazu demontieren.

Nach dem Entfernen des Pressostaten (misst über einen Schlauch mit Luft darin den Wasserstand in der Kammer für das Geschirr und schaltet den Wasserzufluss rechtzeitig ab), der an der Abwasserpumpe eingehängt war, wurde der kurze Gummischlauch zwischen dem Sumpf und der Umwälzpumpe sichtbar. An diesem Schlauch befand sich ein Leck von etwa zwei Millimetern Durchmesser. Das Gummi war an dieser Stelle klebrig und schmierig, ein typisches Zeichen fortgeschrittener Alterung. Ich trug mit einer alten Zahnbürste farblosen Silikonkleber (Permatex Clear RTV Silicone) auf. Der Kleber verfärbte sich dabei schwarz, vermutlich durch gelöste Partikel aus dem gealterten Gummi. In der Hoffnung, das Loch geschlossen zu haben, startete ich am nächsten Tag ein Kurzprogramm. Die Maschine lief problemlos, und es war kein Leck mehr zu erkennen.

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Hinter dem roten runden Ding – dem Pressostaten – befindet sich der undichte Schlauch zwischen dem Sumpf und der Umlaufpumpe. Dort hinten war ein feiner Wasserstrahl zu sehen, wenn Wasser im Geschirrraum war.
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Der Pressostat ist ausgehängt und man kommt an den defekten Schlauch, der hier bereits geflickt ist, was man an der verkleckerten schwarzen Masse sieht.

Diese Reparatur ist jedoch nur eine Notlösung. Der Schlauch steht glücklicherweise nicht unter Druck, was die Erfolgschancen erhöht. Wie lange der provisorische Patch hält – Wochen oder Jahre – lässt sich nicht vorhersagen. Immerhin haben wir Zeit gewonnen, und selbst wenn die Maschine irgendwann endgültig ausfällt, ist das kein großes Drama. Es gibt auch ohne Spülmaschine ein menschenwürdiges Dasein.

Ein neuer Schlauch wäre mir natürlich lieber. Doch als Ersatzteil gibt es den nicht mehr. Vielleicht geht ein passendes Stück eines Reifenschlauchs mit dem richtigen Durchmesser. Doch wie die Maschine demontieren und wieder zusammenbauen, ohne weitere  Teile und Dichtungen zu beschädigen. Die Maschine ist alt und erfahrungsgemäß sind Kunststoffteile und Dichtungen spröde geworden.

Was  hält ChatGPT von meiner „Flickschusterei“? „Das wird funktionieren, aber EPDM-Haftung bleibt der Schwachpunkt. Trotzdem gute Chancen, dass es mehrere Jahre dicht bleibt. Warum? Permatex Clear RTV ist:

* 100 % Acetat-vernetzendes Silikon
* hitzefest bis ca. 200 °C
* sehr flexibel
* sehr widerstandsfähig gegen Wasser, Seifenlauge, Spülmittel, Öl usw.

Das ist perfekt für einen Spülmaschinen-Schlauch mit Unterdruckzone. Schwachpunkt: EPDM. Wie fast alle reinen Silikone haftet auch Permatex nur mäßig auf:

* EPDM
* SBR
* anderen stark gesättigten Gummis

Die meisten Spülmaschinen verwenden EPDM-Schläuche wegen der Heißwasserbeständigkeit. ABER: Du hast eine große, raue, klebrige, gealterte Oberfläche gehabt – und genau darauf hält Silikon besser, weil es sich mechanisch „verkrallt“. Dass es schwarz wurde → völlig normal: Der gealterte EPDM-Schlauch färbt ab und gibt Füllstoffe ab (z. B. Ruß). Das stört die Aushärtung **nicht**. Realistische Einschätzung:

* Dicht → sehr wahrscheinlich.
* Haltbarkeit → gut, weil kaum Druck und Silikon ständig feuchtigkeitsresistent bleibt.
* Der Schlauch selbst ist das schwächste Glied, nicht der Kleber.

Ergebnis: Vermutlich funktioniert das mehrere Jahre. Und wenn’s irgendwann wieder an einer neuen Stelle tropft, machst du einfach einen neuen Silikon-Patch drauf. Wer den Schlauch sowieso nicht mehr tauschen kann, hat mit Permatex RTV eine sehr solide Lösung gewählt.“

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Silikonkleber als Retter in der Not. Die Marke ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass es sich um RTV Silikon handelt, das zudem temperaturfest sein muss. Die Maschine kann bis maximal 75 Grad Celsius waschen. Ich habe den Kleber ganz normal in einem schwedischen Dorfladen gekauft, die alles haben, was man zum Überleben auf dem schwedischen Land braucht. Ich bekomme keine Zuwendungen vom Hersteller.

RTV heißt Room Temperature Vulcanizing – also Silikon, das bei Raumtemperatur ohne zusätzliche Wärme aushärtet. Das ist der ganze Kernpunkt: Es vernetzt von selbst, sobald es mit Luftfeuchtigkeit in Kontakt kommt. Silikon für den Sanitärbereich ginge auch, ist aber nicht optimal, da nicht so temperaturbeständig und nicht so beständig gegen die Waschlauge.

Anmerkung: Der Chatbot Grok gab nach einer Internetrecherche der Reparatur nur eine Haltbarkeit von ein paar Monaten. Wir werden sehen. Ich habe ChatGPT die Meinung von Grok erklärt, wobei  ChatGPT darauf hin dem heftig widersprochen hat. 24 Stunden nach dem Auftragen habe ich eine Sichtprüfung unternommen. Dort wo das Leck war, ist jetzt eine dicke, schwarze Schicht Silikon und es sieht so aus, als ob das Silikon sich mit dem klebrigen Gummi „verschmolzen“ hätte. Die neue Masse ist elastisch und fühlt sich trocken an. An der Stelle bewegt sich das Gummi so gut wie nicht. Der Druck im Schlauch ist sehr gering. Es gibt Grund zum verhaltenen Optimismus. Ich werde berichten.