Die Mechanik der CD-Laufwerke unterscheiden sich kaum untereinander bei DVD-, Audio-CD- oder CD-ROM-Laufwerken. Wenn Schwierigkeiten bei der Wiedergabe auftreten, ist nicht nur Staub vor der Linse des Lasers ein Grund, sondern sehr oft das verharzte und verschmutzte Öl der Mechanik, was sich besonders dann bemerkbar macht, wenn das Laufwerk längere Zeit nicht benutzt wurde.
Leider ist es nicht immer die Mechanik. Sehr oft ist der Laser selbst defekt geworden. Dies passiert durch Alterung und durch die Betriebsstunden. Der Laser kann ohne Nutzung altern. Dann ist nichts mehr zu machen. Es gibt Laser guter Qualität, die selbst noch nach 30 Jahren funktionieren, während andere schon nach wenigen Jahren defekt sind. In solchen Fällen hat man Elektronikschrott.
Der abtastende Laser eines CD-Laufwerks wird über kleine Elektromagnete mit Hilfe einer PLL-Schaltung nachgeführt. Ist die Mechanik zu schwergängig, gelingt es der Mechanik nicht mehr in ihrem Fangbereich zu bleiben. Es treten Aussetzer auf oder die CD kann überhaupt nicht mehr gelesen oder erkannt werden.
Bei einem ausgemusterten CD-ROM-Brenner aus dem Jahr 1997 machte ich die Probe aufs Exempel. Der CD-ROM-Brenner weigerte sich alle eingelegten CDs zu erkennen. Der PC meldete regelmäßig es sei keine CD eingelegt. Eine Reinigungs-CD, die mit einer aufgeklebten Mini-Bürste die Laserlinse reinigt, brachte nicht die geringste Verbesserung.
Der CD-ROM-Brenner wurde ausgebaut und zerlegt, um die Mechanik des Lasers gut erreichen zu können. Sie wurde dann reichlich von verschiedenen Seiten mit Bremsenreiniger eingesprüht. Nach dem Zusammenbau hatte ich eine selbst gebrannte CD-ROM eingelegt, die problemlos erkannt wurde. Die Dateien konnten aufgerufen und gelesen werden. Danach habe ich zwei Audio-CDs abspielen lassen, damit während des restlosen Verdunstens des Bremsenreinigers die Mechanik in Bewegung bleibt.
Bei der Demontage und anshließenden Montage in umgekehrter Reihenfolge halte man sich vor Augen, dass alle Montagearbeiten von angelernten Kräften ausgeführt wurden. Es kann also nicht so schwer sein, wenn man etwas mitdenkt.
Warnhinweise: Ich kann natürlich nicht garantieren, ob diese Methode alle CD-Laufwerke rettet. Doch bevor ein CD-Player entsorgt wird, sollte man diesen Versuch wagen. Vorsicht beim Bremsenreiniger! Er besteht hauptsächlich aus Benzin und Duftstoffen. Bremsenreiniger kann bestimmte Kunststoffe angreifen. Dies ist vorher selbst zu testen. Deshalb kann ich bei dieser Methode auch nicht ausschließen, dass sie die Mechanik endgültig ruiniert. Jegliche Haftung ist ausgeschlossen! Bremsenreiniger ist extrem feuergefährlich. Die Dämpfe sind ungesund. Es ist für eine gute Lüftung zu sorgen. Wer beim Umgang mit Bremsenreiniger noch raucht, läuft Gefahr sich selbst in die Luft zu jagen. Alternativ zum Bremsenreiniger gibt es auch Electronic Cleaner ohne Zusätze von Schmierstoffen. Damit müsste es auch gehen, obwohl grundsätzlich die selben Probleme und Gefahren auftreten können.
Es ist auch dringend davon abzuraten direkt in den Laserstrahl zu schauen. Augenschädigungen und Erblindungsgefahr besteht! Manche Laser arbeiten nicht im sichtbaren Lichtbereich und sind dennoch schädlich, auch wenn sie für das Auge unsichtbar sind. Für die Reinigung und Reparatur muss der Laser im ausgebauten Zustand überhaupt nicht in Betrieb sein.
Der alte CD-Brenner stammt aus dem Jahr 1997.
Hergestellt in Belgien. Offenbar wurde damals noch nicht alles in China produziert.
Vorderansicht des alten CD-ROM-Brenners. Man beachte den Kopfhöreranschluss und das Rädchen für die Lautstärkeeinstellung.
Die Rückseite mit den Anschluss für die ATA-Schnittstelle. Mit einem Jumper kann eingestellt werden, ob das Gerät als Master oder Slave betrieben werden soll.
Der Deckel der Unterseite ist abgeschraubt und die Hauptplatine kommt zum Vorschein. Es mussten Schrauben mit einem exotischen Kopf gelöst wurden. Mit einem passend gefeilten Uhrmacherschraubenzieher für Schlitzköpfe ging es dann doch.
Einige Steckkontakte sind zu entfernen.
Dann müssen die Flachbandkabel gelöst werden. Dazu das Scharnier der Buchsen mit dem Schraubzieher rechts und links nach vorne schieben.
Es muss nur noch das braune Flachbandkabel gelöst werden, um die Hauptplatine vollständig zu entfernen.
Dann kommt der Schlitten mit seiner Mechanik für den Laser zum Vorschein. Hier habe ich die Gelegenheit genutzt das Schneckengetriebe am Elektromotor mit Bremsenreiniger einzusprühen.
Nach dem Entfernen weiterer vier Schrauben konnte die gesamte Laufwerksmechanik ausgebaut werden.
Das Schneckengetriebe fiel durch verharztes Fett auf und wurde ebenfalls mit Bremsenreiniger behandelt.
Auf der Rückseite von dieser musste nur eine Klappe nach oben geklappt werden.
Danach kam der Laser mit seiner Mechanik zur Nachführung zum Vorschein. Die hochemfindliche Mechanik wurde mit einem kräftigen Strahl Bremsenreiniger meiner Wahl gereinigt. Danach wurde alles wieder zusammengebaut.
Nahaufnahme der Laserlinse und der Nachführungs-Mechanik. Deutlich zu sehen sind die Wicklungen der Elektromagnete, welche den Laser nachführen.
Andere Darstellung der Nachführungsmechanik für den Laser.