Klangverbesserung elektrostatischer Lautsprecher alter Röhrenradios

Röhrenradios der 1950er Jahre mit UKW-Teil haben oft neben dem elektrodynamischen Lautstprecher noch einen oder mehrere elektrostatische Höchtöner eingebaut. Das damalige Werbeargument lautete dann „Raumklang“, obwohl dieser Raumklang noch nichts mit Stereo zu tun hatte. Diese Hochtöner lassen im Laufe der Jahrzehnte in ihrer Lautstärke nach. Durch einen Trick kann die Lautstärke oft verbessert werden. Das Radio klingt dann brillianter.

Prinzip: Der elektrostatische Lautsprecher benötigt eine Vorspannung von etwa 150 bis 250 Volt, die über einen Vorwiderstand zugeführt werden. Die NF kommt über einen Koppelkondensator direkt von der Anode der NF-Endröhre. Falls der Hochtöner zu leise ist, sollten der Vorwiderstand und der Koppelkondensator überprüft werden.


Elektrostatischer Lautsprecher in einem alten Röhrenradio.


Rechts neben dem Chassis ist der kleine Trafo für die Lautstärkeverbesserung des Hochtöners zu sehen (Mausklick auf das Bild vergrößert die Darstellung).

Wie prüfe ich den Hochtöner? Dazu klemmt man den normalen Lautsprecher ab und ersetzt ihn durch einen Widerstand von ein paar Watt mit einem Widerstandswert von etwa 5 bis 10 Ohm. Nun hört man nur noch relativ leise den diskanten Klang aus dem Hochtöner. Wie laut der Hochtöner klingen muss, ist schwer zu beurteilen. In der Regel sind alle alten elektrostatischen Hochtöner zu leise.

Wie verbessere ich die Lautstärke der elektrostatischen Hochtöner? Wir führen auf den Hochtöner noch zusätzlich das NF-Signal mit relativ hoher Spannung zu. Dazu nehmen wir einen Trafo, der die Spannung vom Lautsprecherausgang herauftransformiert. Als Trafo eignet sich ein NF-Trafo aus einem alten Röhrenradio oder ein kleiner Netztrafo für etwa 6 Volt. Welcher Trafo am besten funktioniert, erfährt man durch Probieren. In meinem Fall konnte die Lautstärke des Hochtöners verdoppelt werden.

Für den Einbau muss die Leitung zum elektrostatischem Lautsprecher aufgetrennt werden. Der Vorwiderstand Rv (siehe Schaltbild) in Serie zur Primärwicklung hat etwa 25 bis 50 Ohm. Die Anschlüsse der Primär- oder Sekundärwicklung sind probeweise zu vertauschen, damit bei richtiger Phasenlage sich die Lautstäke erhöht.


So kann ein Hilfstrafo für den elektrostatischen Lautsprecher eingebaut werden. Dazu muss die Leitung zum diesem Lautsprecher aufgetrennt werden. Rv in Serie zur Primärwicklung hat etwa 25 bis 50 Ohm. Die Anschlüsse der Primär- oder Sekundärwicklung sind probeweise zu vertauschen, damit bei richtiger Phasenlage sich die Lautstäke erhöht.

Den Tipp mit dem Trafo habe ich unter

http://www.welt-der-alten-radios.de/kompendium-reparaturen-240.html#64

gefunden. Dort ist auch beschrieben, wie der elektrostatische Hochtöner durch moderne Ausführungen ersetzt werden kann.


Bei mir kam ein kleiner Netztrafo zum Einsatz, den ich mit Heißkleber auf den Boden des Holzgehäuses klebte.