Linux mit Lubuntu für totale Anfänger

 

Für ein altes Notebook bzw. für einen alten Laptop aus dem Jahr 1999 hatte ich keine Verwendung mehr. Werksseitig wurde es einst mit Windows 98 versehen. Mit diesem Betriebssystem ist allerdings ein Zugriff in das Web nur mit größten Schwierigkeiten möglich. Ein neues Betriebssystem ist notwendig, das wenig Arbeitsspeicher benötigt, sich mit einem langsamen Prozessor begnügt und zudem nichts kosten darf. Zudem muss der Internet-Browser den heutigen Anforderungen entsprechen und trotzdem schlank sein. Probleme mit Viren und Trojanern möchte ich auch keine haben.

Diese Anleitung basiert hauptsächlich auf der Lubuntu-Version 10.04, welche sich meistens problemlos selbst auf sehr alten Laptops installieren lässt, um dann im zweiten Schritt ein Update auf die aktuelle Version vornehmen zu können. Die Unterschiede zu den aktuellen Versionen sind nicht besonders groß und am Schluss dieses Artikels beschrieben.

Der Einstieg in Linux mit Hilfe eines alten Laptops hat zwei praktische Vorteile. Zum einen hat der alte Laptop nach der erfolgreichen Einarbeitung in Linux wieder einen praktischen Nutzen erhalten. Zum anderen kann der Laptop platzsparend auf dem Schreibtisch direkt neben dem gewohnten Rechner stehen, um über ihn Informationen aus dem Internet zu holen oder um sich von hilfsbereiten Freunden über Skype die entscheidenden Winke und Tipps geben zu lassen. Als erste Adresse für den deutschsprachigen Raum gilt bei Fragen zu Lubuntu und Ubuntu die Site http://ubuntuusers.de/.

Inhalt: Dieser Artikel erklärt alle wichtigen Punkte, um ein altes Notebook (oder einen alten Desktop-PC) mit Lubuntu in einen praxistauglichen Zustand zu versetzen: Lubuntu von der Live-CD ausprobieren, Installation von Lubuntu auf die Festplatte, Installation von Lubuntu neben dem vorhandenen Windows oder das alte Betriebssystem überscheiben, WLAN einrichten, Integration von Lubuntu in ein Windows-Netzwerk, über das Netzwerk sowohl von Windows als auch Lubuntu auf Dateien und Ordner zugreifen, Drucker einrichten, Drucken über Drucker des Windows-Netzwerks, Programme installieren und deinstallieren, Kommandozeilen-Eingabe über die Konsole, Rootrechte,  E-Mail-Programm konfigurieren, Skype installieren, im Web surfen, Musik (MP3 und Web-Radiostationen) und Videos abspielen, Flash auf alten Rechnern instalieren. Externe Programme entpacken, kompilieren und installieren …. .

Dies ist eine Anleitung für den uneingeweihten Anfänger: Über Linux gibt es sehr viele Seiten und Foren. Leider sind die meisten Seiten für Eingeweihte geschrieben, welche die Selbstverständlichkeiten überhaupt nicht mehr erklären. Wenn Du keine Ahnung von Linux hast und eine Alternative zu Windows auf altersschwachen Rechnern suchst, dann ist der hier vorgestellte Einstieg genau richtig für Dich. Ich gehe davon aus, dass der werte Leser Windows bedienen kann. Dann ist  der Umstieg auf Lubuntu recht einfach. Manchmal muss man etwas probieren, die rechte oder linke Maustaste einfach oder doppelt klicken, oder es mit „Drag and Drop“ oder „Copy and Paste“ versuchen. Die Reaktionszeiten sind auf so einem alten Notebook länger. Lubuntu, das auf Ubunutu basiert, ist für alte Notebooks und Desktop-Rechner geeignet, die mit wenig Arbeitsspeicher auskommen müssen.

Virenschutzprogramme sind in der Regel für Linuxsysteme nicht nötig, da sich jedenfalls bis jetzt offenbar nur wenige die Mühe gemacht haben für Linux Schadsoftware zu schreiben. Der Router für den Internetzugang sollte allerdings eine Firewall in Betrieb haben, was auf jeden Fall unverzichtbar ist ( http://www.netzwelt.de/forum/linux/131809-sicherheit-linux.html und http://wiki.ubuntuusers.de/Personal_Firewalls ). Einen zusätzlichen Virenschutz bietet AppArmor.

Auch wenn das Risiko gering ist, sollten die neuesten Versionen von Lubuntu zum Einsatz kommen. Bei diesem Notebook wurde bei der Installation die Version 12.04 nicht akzeptiert. Deshalb wurde der Umweg gewählt, erst die 10.04 zu installieren. Ein Update ist dann immer noch möglich. Leider war auf diesem Notebook für die zusätzlichen über 1 GB kein Platz mehr vorhanden.

Linux kann allerdings auch nicht vor Pishing durch E-Mails und andere Gaunereien schützen, die einen wegen einer angeblichen Sicherheitslücke auf gefälschten Webseiten aufforden, die Zugangsdaten des eigenen  Bankkontos zu verraten. Und wenn du angeblich von Microsoft oder einem anderen „Microsoft Help Desk Center“ angerufen wirst, weil Du einen Virus auf deinem Rechner hast, ist das immer ein Betrugsversuch. Und wenn du dann angebeblich von der indischen Polizei angerufen wirst, um für die Rückzahlung des ergaunerten Geldes deine Kontodaten von Dir zu erfahren, ist das auch Betrug. Das ist alles schon vorgekommen. Es ruft auch nie Deine Bank an, um wegen eines Problems von Dir die PIN- und andere Geheimnummern zu erfahren. Das machen nur Betrüger. Siehe dazu auch http://wiki.ubuntuusers.de/Sicherheitskonzepte.

Zu einem echten Problem kann selbst ein Notebook mit der allerneuesten Linux-Version werden, wenn der Zugang zu den Passwörtern nicht geschützt ist und fremde Personen ungehindert Zugang zu dem Betriebssystem haben.  Dabei muss das Notebook noch nicht einmal gestohlen werden. Es reicht schon, wenn es für einen Tag in einem  Großraumbüro deponiert wird. Wie immer gilt es seinen gesunden Menschenverstand zu benutzen.


Notebook aus dem letzten Jahrtausend mit Lubuntu. Links ragt die PCMCIA-WLAN-Karte heraus. Daneben ein kleiner FM-Transmitter, damit der Ton im UKW-Radio zu hören ist.


Screenshot von Lubuntu. Das hintere Fenster stellt den Dateimanager da, welcher über die Startleiste in „Zubehör“ zu finden ist.

Das Notebook: Bei dem hier verwendeten Notebook handelt es sich um ein Toshiba Satellit Pro der 4200er Serie, SP4280 mit einem 500 MHz-Pentium-III-Prozessor, etwa 256 MB RAM und einer 15 GB 2,5 Zoll IDE Festplatte. Das Notebook ist etwa Baujahr 1999 – 2000. Ein Anbindung an LAN oder WLAN fehlt. Das Notebook hat allerdings eine PCMCIA-Schnittstelle. Ich besorgte mir deshalb eine PCMCIA-WLAN-Karte für den WLAN-Empfang. Die Karte steht nach dem Einstecken etwa 2,5 cm ab, weshalb mit dem Notebook etwas vorsichtig zu Hantieren ist.

Geringer Arbeitsspeicher: Mehr als 256 MB RAM ( 2 RAM-Riegel zu je 128 MB) plus 64 MB eingebauten RAM sind für dieses Notebook nicht möglich. Eine testweise Speichererweiterung auf 512 MB mit Low-Density-RAMs scheiterte leider. Auch deshalb ist Lubuntu interessant, da es mit wenig Arbeitsspeicher auskommt.


Lubuntu kann neben dem alten Windows installiert werden. Die Installation fragt automatisch danach. Beim ersten Starten von Windows nach der Lubuntu-Installation nimmt Windows einen Festplattentest vor. Lubuntu benötigt etwa 3 bis 4 GigaByte Platz auf der Festplatte.

Windows 2000: Das Notebook wurde vor einigen Jahren von Windows 98 auf Windows 2000 aufgerüstet, weil es für dieses Notebook für Windows 2000 Treiber für die Soundkarte, für die Grafikkarte und für die PCMCIA-WLAN-Karte gab. Allerdings lief der Ton unbefriedigend mit Aussetzern ab. Für Skype waren diese Störungen erträglich, allerdings trübten sie zu sehr den Musikgenuss.

Lubuntu beschaffen: Nach einiger Recherche entschied ich mich als Anfänger auf das Notebook Lubuntu zu installieren. Das Programm kann von http://lubuntu.net/ als ISO-Datei heruntergeladen werden und wird auf einer CD-ROM als Image gebrannt. Beim Brennprogramm ist unbedingt darauf zu achten, dass die ISO-Datei als Image gebrannt wird. Damit die selbst gebrannte Lubnuntu-CD einwandfrei gelesen werden kann, nehmen wir eine normale CD, die nicht wiederbeschreibbar ist und brennen sie mit einer sehr langsamen Brenngeschwindigkeit. Mit selbst gebrannten DVDs haben manche Laufwerke Schwierigkeiten. Für alte Notebooks laden wir die Version für Intelx86 herunter. Lubuntu ist natürlich kostenlos.

Lubuntu-Hilfe: Lubuntu basiert auf Ubuntu und deshalb gibt die Ubuntu-Seite http://wiki.ubuntuusers.de/ erschöpfende Auskünfte. Aber das wissen nicht alle.

Probebetrieb: Wir legen also die Lubuntu-CD in den Schacht. Beim Booten des Notebooks sind die Anweisungen auf dem Schirm zu achten, wie man vom CD-Laufwerk booten muss. Wenn wir die entsprechende Einstellung gefunden haben (in meinem Fall F2 drücken), dann bootet der Rechner von der CD und lädt Lubuntu. Wir wählen die Einstellung, die Lubuntu noch nicht auf die Festplatte kopiert und können so testen, ob Lubuntu einem zusagt. Insbesondere können wir testen, ob der Treiber für die WLAN-Karte und die Soundkarte automatisch gefunden wird. Die deutsche Sprache kann ausgewählt werden.

Bei meiner Version hatte ich allerdings Probleme. Beim Laden von Ubuntu waren nur wirre Farbenspiele auf dem Schirm zu sehen. Die alte Version 10.04 (Download unter http://lubuntu.lafibre.info/10.04/) zeigte nicht diese Probleme.

Installation auf die Festplatte: Lubuntu läuft von der Live-CD recht langsam. In der linken oberen Ecke des Desktops befindet sich eine Datei, die wir anklicken um Lubuntu zu installieren. Die Anweisungen sind zu befolgen. Nach einer Weile wird der Nutzer gefragt, ob er das alte Windows beibehalten möchte. Ich habe mich dafür entschieden. Das Installationprogramm teilt dann die Festplatte vollautomatisch in zwei Partitionen (eingentlich drei, wenn man die SWAP-Partition für die Auslagerungsdatei dazurechnet) auf. Beim Booten kommt ein Menü, dass die Auswahl zwischen Windows und Lubuntu ermöglicht. Trifft man innerhalb von etwa 10 Sekunden keine Entscheidung mit den Pfeiltasten, startet dieser Bootmanager automatisch Lubuntu. Am Ende dieser Seite sind Links zu einer reich bebilderten Installations-Anleitung.

Installationsprobleme: Sollte sich Lubuntu bei der Installation aufhängen, gibt es unter http://www.aphilia.info/lubuntu-auf-laptop/ und den weiteren Seiten eine Menge Tipps.

Passwort: Während der Installation fragt Lubuntu nach einem Rechnernamen und einem Passwort. Wir können während der Installation entscheiden, ob beim Booten das Passwort erfragt wird. Das habe ich abgelehnt. Sein Passwort muss man sich dennoch unbedingt merken, da es bei bestimmten Systemveränderungen immer wieder verlangt wird. Linux unterscheidet immer zwischen Groß- und Kleinschreibung. Eine konsequente Kleinschreibung vereinfacht die Eingabe aber mindert jedoch die Passwortsicherheit.

WLAN-Erkennung und WLAN-Zugang: Damit das Notebook überhaupt mit der Umwelt kommunizieren kann und Programmerweiterungen heruntergeladen werden können, ist der WLAN-Zugang erwünscht, damit wir den unbedingt notwendigen Zugang zum Internet erhalten. Wir können alte Notebooks auf drei Arten für WLAN aufrüsten:

1. Einbau einer kleinen WLAN-Karte. Das ist nicht so einfach und geht auch nicht immer. Die Antennen sollten schon im Gehäuse vorhanden sein.

2. Anschließen eines WLAN-USB-Sticks. Der baumelt allerdings immer an einem Kabel oder ragt weit aus dem Gerät heraus. Zudem belegt er den USB-Anschluss.

3. PCMCIA-WLAN-Karte (Card-Bus) einstecken. Dies war meine Wahl.

Nach dem Einstecken wurde die WLAN-Karte automatisch von Lubuntu erkannt und auf der Taskleiste erschien der entsprechende Hinweis, das WLAN-Netzwerke erkannt wurden. Nun das eigene Netzwerk auswählen und den Verschlüsselungscode insgesamt 3 x eingeben und schon hatte ich Verbindung zum Internet. Beim erneuten Hochfahren von Lubuntu wurde ich allerdings wieder nach diesem Code gefragt. Abhilfe leistet das Ankreuzen von „Available to all users“ im WLAN-Menü, das wir durch Anklicken des WLAN-Symbols mit der linken Maustaste auf der Taskleiste aufrufen.


Das Markieren von „Available to all users“ verhindert, dass bei jedem Neustart der WLAN-Code eingegeben werden muss.

Kommandos auf der Kommandozeilenebene eingeben: Wenn in wortkargen Anleitungen Befehle wie „sudo blabla …“ erwähnt werden, dann ist dafür der Editor LXTerminal unter Zubehör in der Startleiste aufzurufen. Diese Eingabe wird auch in den Foren „Konsole“ genannt. Nach der Eingabe wird oft das eigene Passwort verlangt, das beim der Lubuntu-Installtion festgelegt wurde. Wir können die Konsole mit dem Befehl „ifconfig“ ausprobieren und erfahren so die Netzwerkadresse, falls der Lubuntu-Rechner bereits mit dem Netzwerk verbunden ist.


Fast wie bei Windows: Mit dem blauen Button in der linken, unteren Ecke werden über die Startleiste die Programme aufgerufen.


Das Programm LXTerminal für die Kommandozeileneingabe wird auch vereinfachendend als Konsole bezeichnend und wird über die „Zubehör“ in der Startleiste aufgerufen.

Dateien mit Root-Rechten verändern: Das Verändern mancher Dateien, insbesondere Konfigurationsdateien, setzt Root-Rechte voraus, die wir durch die Eingabe des Passworts erhalten. Es gibt nun zwei Möglichkeiten:

1. Dazu in die Konsole gehen und mit „sudo apt-get install mc“ einen Norton-Commander-Klon mit dem Namen Midnight-Commnder ( http://wiki.ubuntuusers.de/Midnight_Commander ) installieren, den wir dann mit „sudo mc“ aufrufen können. Wir müssen zudem noch Administrator-Rechte ( http://wiki.ubuntuusers.de/sudo ) besitzen, welche wir in der Regel haben, wenn wir diejenigen sind, die Lubuntu installiert haben. Mit dem Midnight-Commander können wir in der Konsole Dateien editieren. Das machen wir mit F1 bis F10 oder per Mausklick auf die untere Leiste des Midnight-Commanders.


Der Midnight-Commander in der Konsole für die Dateiverwaltung und das Editieren der Konfigurationsdateien. Die Bedienung erfolgt mit der Maustaste, den Pfeiltasten und mit den F-Tasten. F 4 = Editor aufrufen, F2 = Speichern.

2. Auch über den Dateimanager von Lubuntu können die mit dem Passwort geschützten Systemdateien verändert werden. Dazu in der Menüleiste des Dateimanager auf „Werkzeuge“ gehen und dann dort „Aktuellen Ordner als root öffnen“ aufrufen. Danach erfolgt die Aufforderung sein eigenes Passwort einzugeben. Rufe die Konfigurationsdateien mit Leafpad auf, wenn du sie verändern möchtest.


Über „Aktuellen Ordner als root öffnen“ können die Systemdateien verändert werden. Für das Editieren der Konfigurationsdateien kommt „Leafpad“ zum Einsatz, was in Windows dem „Nodepad“ entspricht.

Versteckte Dateien sichtbar machen: Die Dateinamen versteckter Dateinamen fangen bei Linus mit einem Punkt an (z.B. .Halllo). Um versteckte Dateien sichtbar zu machen, ist mit der rechten Maustaste auf die leere Fläche eines Ordners im Dateimanager zu klicken. Es erscheint ein Pop-up-Fenster, in dem die entsprechende Auswahl zu treffen ist.

Dateien mit Windows-Rechnern im Netzwerk austauschen, SAMBA installieren: Dazu hatte ich vorher Samba installiert. Das geht im LXTerminal, der Konsole für die Kommandozeileneingabe, wie folgt:

sudo apt-get install samba

Damit ist Samba installiert. Allerdings fehlt noch die Benutzeroberfläche. Diese wird wie folgt installiert:

sudo apt-get install system-config-samba

Diese Benutzeroberfläche finden wir dann in der Startleiste unter „Einstellungen“. Die Startleiste erreichen wir durch Klicken auf den Knopf in der linken, unteren Ecke. Mehr zu SAMBA steht unter http://wiki.ubuntuusers.de/Samba_Server_GNOME. Samba kann auch in der smb.conf konfiguriert werden. Die smb.conf befindet sich im Ordner /etc/samba.


Die Bedienoberfläche von Samba für die Netzwerkeinstelllungen und die Netzwerk-Freigaben von Ordnern. Hier werden gerade neue Ordner freigegeben, damit von anderen Rechnern zugegriffen werden kann.

Ordner- und Dateienzugriff im Netzwerk vom Lubuntu-Rechner auf Windows: Um freigegebene Ordner und Dateien eines Windows-Rechner zu erreichen, klicken wir in Lubuntu auf den Startmenüknopf, welcher sich – wie bereis erklärt – ganz links auf der Taskleiste – das ist die untere Leiste auf dem Schirm (genannt Desktop) – befindet. Dann über die Startleiste Zubehör und dann Dateimanager auswählen. Im Dateimanager auf „Gehe zu“ und dann auf „Netzwerk“ klicken. Dort steht der Ordner „Windows-Netzwerk“, den wir anklicken. Dann müsste  nach einer Weile ein weiterer Ordner mit dem Namen der Arbeitsgruppe unseres Netzwerks erscheinen. Nun klicken wir uns weiter durch, bis wir den gewünschten freigegebenen Ordner finden. Mit Copy and Paste oder Drag and Drop können wir von Lubuntu aus die Dateien zu den anderen Rechnern kopieren. Die Aktualisierungen erscheinen nicht immer auf dem Schirm oder erst später. Ganz so komfortabel wie auf Windows ist es nicht.


Screenshot des Dateimanagers. Wir finden ihn unter „Zubehör“ in der Startleiste.

Sollte Lubuntu den gewünschten Windows-Rechner nicht finden, können wir dort im Dateimanager den Netzwerkadresse des Windowsrechners eingeben, z.B. „smb://192.133.1.77“. Kennen wir diese Adresse nicht, gehen wir auf dem Windows-Rechner zur Startleiste und dann auf Ausführen, dort cmd eingeben, dann im neuen Fenster ipconfig eingeben und schon haben wir die IP-Adresse des Rechners, auf dem wir gerade sind. Bis Dateien im Netzwerk angezeigt werden, können einige Minuten vergehen. Ein Neustart des Lubuntu-Rechners hilft auch bei verzögerter Netzwerkerkennung.


Zugriff in Windows auf das „Lubuntu-Notebook“, welches laut den Voreinstellungen sich in der Arbeitsgruppe „Workgroup“ befindet.

Ordner- und Dateienzugriff im Netzwerk vom Windowsrechner auf Lubuntu: Dies habe ich mit Windows XP Professional SP4 ausprobieren können. Gehe auf deinen Windows-Rechner auf Netzwerkumgebung -> Netzwerkaufgaben -> Arbeitsgruppencomputer anzeigen -> Andere Orte -> Microsoft Windows-Netzwerk. Dann sehen wir rechts als Symbole unser Windows-Netzwerk und zusätzlich das Linux-Netzwerk, welches „Workgroup“ lautet, wenn wir vorher nicht etwas anderes angegeben haben. Wenn wir das Symbol „Workgroup“ anklicken, erscheint nach einer Weile das Symbol unseres „Lubuntu-Notebooks“. Allerdings können wir noch nicht auf die Dateien und Ordner des Notebooks zugreifen. Die Ordner von Lubuntu müssen wir erst freigeben.

Zum Freigeben von Ordnern und Dateien des „Lubuntu-Notebooks“ gehen wir in Lubuntu auf Startleiste -> Einstellungen -> Samba. Dort auf das linke, grüne Kreuz in der Leiste klicken. Es öffnet sich das Fenster „Samba Share anlegen“. Unter „Verzeichnis“ geben wir den Pfad des freizugebenen Ordners an. Diese Pfadangabe finden wir im Dateimanager auf seiner oberen Leiste. Der Rest erklärt sich von selbst. Eventuell nicht vergessen „beschreibbar“ und „sichtbar“ anzuklicken. Unter der Registerkarte „Zugang“ habe ich noch „jedem Zugriff erlauben“ angeklickt. Jetzt müssten wir in Windows den freigebenen Ordner sehen.

In der Samba-Server-Konfiguration können wir übrigens unter Menüleise -> Einstellungen -> Server-Einstelllungen den Namen der Arbeitsgruppe „workgroup“ umbenennen. Es ist empfehlenswert an Stelle von „workgroup“ als Arbeisgruppennamen den Namen unseres Windowsnetzwerkes zu verwenden, was nachträglich vorgenommen werden kann. Dadurch gestaltet sich der Zugriff einfacher.

Nun können zwar die Dateien aus dem Lubuntu-Ordner herauskopiert werden, aber umgekehrt geht es noch nicht. Es können also noch nicht unter Windows die Dateien von Windows in den Lubuntu-Ordner kopiert werden. Wie dazu die smb.conf zu konfigurieren ist, steht unter http://wiki.ubuntuusers.de/Samba_Server_GNOME und unter http://wiki.ubuntuusers.de/Samba_Server/net_usershare. Wie das Problem auf ganz praktische Art gelöst wurde, kann unter http://forum.ubuntuusers.de/topic/dateien-unter-windows-in-freigegebene-linux-or/ nachgelesen werden.


Ordner mit rechter Maustaste anklicken, auf Properties gehen und dann die Zugriffsrechte für Lesen und Schreiben vergeben, damit unter Windows die Dateien verschoben oder gelöscht werden können.


Die Frage nach den Dateien und Unterordnern dann mit „Yes“ bestätigen.


Falls keine Dateien unter Windows in den „Lubuntu-Ordner“ kopiert werden können, bieten die Tipps unter http://forum.ubuntuusers.de/topic/dateien-unter-windows-in-freigegebene-linux-or/ Abhilfe.


Falls Windows durch Aktualisierungsprobleme freigebene Lubuntu-Ordner oder den Lubuntu-Rechner nicht findet, hilft der Befehl arp für die Kommandozeilenebene des Windows-Rechners (cmd unter Eingabe aufrufen). Andernfalls hilft auch ein Neustart von Lubuntu und Windows.


Falls Windows erst nach mehrmaligen Herunter- und Herauffahren beider Rechner den Lubuntu-Rechner im Netzwerk findet, ist NetBios über TCP/IP zu aktivieren. Anleitung für Windows XP: Start – Verbinden mit – Alle Verbindungen anzeigen – Netzwerkverbindungen (LAN oder WLAN) – Eigenschaften – Internetprotokoll (TCP/IP) – Eigenschaften – Erweitert – Wins – NetBiOS über TCP/IP aktivieren. Danach beide Rechner neu starten.

Zugriff auf die Dateien der Windowspartition: Falls Windows vorher schon installiert war und nicht gelöscht wurde, kann über den Dateimanager auf die Dateien zwischen der Linux- und Windowspartition hin- und herkopieren. Das Symbol „Filesystem“ stellt im Dateimanager die Windowspartition dar.

Programme installieren und deinstallieren: Dies erfolgt entweder auf der Kommandozeilenebene oder mit dem „Synaptic Package Manager“, denn wir unter Einstellungen in der Startleiste finden. Hier können wir die einzelnen Pakete installieren oder entfernen. Wie das geht, ist selbsterklärend. Beim Entfernen reicht es aus eine Position anzuklicken. Die anderen damit verbundenen Postitionen werden dann automatisch ebenfalls entfernt.

In diesem Package Manager können auch Programme entfernt werden, die über die Console (z.B. LXTerminal) mit der Kommandozeileneingabe installiert werden. Im Gegensatz zu Windows kennt Linux kein Registry. Lubuntu wird durch viele installierte Programme also nicht ausgebremst.


Paketverwaltung für das Installieren und Entfernen von Programmen.

In der Konsole können mit „remove“ auf Kommandozeilenebene entfernt werden. Der schlanke Browser Midori würde wie folgt entfernt werden:

sudo apt-get remove midori

Programme aus fremden Quellen kompilieren und installieren: Manche Programme können nicht über den Paket-Manager installiert werden und müssen zudem noch vorher kompiliert werden, da sie nur als Quellcode vorliegen. Wenn du also ein anderes Programm installieren willst, das nicht im Paket Manager aufgelistet ist, dann findest du nach dem Entpacken im Ordner meistens eine Datei mit dem Namen INSTALL oder ähnlich, in welcher die Installationsanweisung steht. Wenn die Installation nicht funktioniert, fehlen oft weitere Programmpakete, welche du im Internet findest. Allerdings ist Vorsicht geboten, wenn veraltete Programme veraltete Programmpakete verlangen. Sie können zu Konflikten führen, die das Betriebssystem zerstören können. In den Linux-Foren bekommst du immer Tipps. Das Installieren von Programmen ist unter Linux leider nicht immer ganz einfach. Dafür verschont uns Linux mit einer Registry wie bei Windows, in der sich unnötige Einträge ansammeln, die im Laufe der Zeit das System verlangsamen.

Wie das Kompilieren und Installieren geht, möchte ich am Beispiel von Linnwt erklären, das wir auf http://www.dl4jal.eu/hfm9.htm vorfinden und dort als linnwt4_V4_11_09.tar.gz auf unseren Desktop herunterladen.

Diese linnwt4_V4_11_09.tar.gz entpacken wir, indem wir sie mit der rechten Maustaste anklicken und dann „Entpacken“ anklicken. Auf dem Desktop befindet sich nun ein neuer Ordner „Linnwt“. Rufe nun den Dateimanager auf, gehe nun über diesen Dateimanager auf den Ordner „Desktop“ und klicke dort mit der rechten Maustaste den Ordner „Linnwt“ an. Klicke nun „Terminal öffnen“ an. In der Konsole sind wir nun schon im richtigen Ordner.

Falls der Compiler gcc und die Entwicklungsumgebung qt noch nicht installiert sind, müssen wir nun

sudo apt-get install gcc qt4-qmake libqt4-dev

eingeben. Danach lassen wir uns mit

qmake -v

die Versionsnummer anzeigen. Es muss QT4.xxx angezeigt werden. Wenn das der Fall ist, dann

qmake

eingeben, und dann in einer neuen Zeile

make

eingeben. Nun muss das Kompilieren starten, was je nach Prozessorleistung und Arbeitsspeicher 10 Minuten oder länger dauern kann. Für Minuten passiert manchmal überhaupt nichts auf dem Schirm. Geduld! Nicht abbrechen! Wir warten, bis der Prompt (die Eingabeauffoderung) wieder erscheint.

Den kompilierten Ordner benennen wir um in zum Beispiel „linnwt1“ und verschieben ihn in den Ordner „/bin“, der sich im Wurzelverzeichnis von Lubuntu befindet. Dazu brauchen wir die Root-Rechte. Der Ordner „bin“ ist eine versteckte Datei. Diese machen wir sichtbar, in dem wir mit der rechten Maustaste auf eine leere Fläche des Dateimanagers klicken und „Verborgene Dateien anzeigen“ auswählen. In „linnwt1“ befindet sich eine Datei linnwt, die mit einem blauen Rautensymbol gekennzeichnet ist. Es ist die ausführbare Datei. Wir kopieren diese (nicht verschieben) in den Ordner /bin hinein. Das müssen wir bei Linux so machen, damit Lubuntu beim Programmaufruf die Programmdateien findet.

Nun können wir noch eine Kopie von „linnwt“ auf den Desktop kopieren. Klicken wir auf die blaue Raute, startet das Programm. Wenn wir das Programm über das Startmenü aufrufen wollen, muss bei Lubuntu 10.04 eine .desktop-Datei anlegen. Details stehen unter http://wiki.ubuntuusers.de/.desktop-Dateien. Die „linnwt“ auf dem Desktop brauchen wir dann nicht mehr. Da die Programmoberfläche auf QT4 beruht, können wir das Design dieser Oberfläche mit dem Programm QT4-Einstellungen verändern, wenn wir es mit

sudo apt-get install qt4-qtconfig

installieren. Das Programm finden wir dann in der Startleiste.

Weitere Anleitungen zur Intallation dieses Pogramms stehen unter http://www.dl4jal.eu/ubuntu_11_4_anleitung.pdf und unter http://www.cqham.ru/forum/archive/index.php/t-24671.html.


Das Programm Linnwt, welches im Beispiel aufgeführt wurde.

Debian-Pakete installieren und deinstallieren: Lubuntu basiert auf Ubuntu, das wiederum auf Debian basiert, weshalb sich Debian-Pakete sehr leicht installieren lassen. Sie tragen die Dateiendung „.deb“. Mit der rechten Maustaste auf das Debianpaket klicken und das GDebi-Paketinstallationsprogramm auswählen. Dann die Anweisungen befolgen. Für die Deinstallation müssen wir wieder auf das Debian-Paket klicken und die Anweisungen befolgen. Wir können das mit Hilfe des Bildbearbeitungsprogramms XnView ausprobieren.

Windowsprogramme installieren: Damit Windows-Programme unter Linux laufen können, muss aus dem Paket-Manager das Programm Wine geladen werden. Allerdings funktioniert dies nicht bei allen Windowsprogrammen oder die Funktionalität ist eingeschränkt. Wer zum Beispiel das Bildbearbeitungsprogramm IrfanView installieren will, muss die mfc42.dll nachladen.

Adobe Flash installieren: Dies ist unter http://wiki.ubuntuusers.de/Adobe_Flash beschrieben, falls es mit dem Browser Chromium (nicht mit Chrome von Google zu verwechseln) nicht schon installiert ist. Leider unterstützt mein alter Prozessor kein SSE2, was mit „grep sse /proc/cpuinfo“ getestet werden kann. Kommt keine Meldung, geht Flash höher als 10.0 (oder 11.0) nicht. So war das bei mir der Fall. Normalerweise muss Flash nicht nachinstalliert werden.

Abhilfe: Wir besorgen uns Flash Version 10.0 für Linux. Vorher Flash im Paket-Manager deinstallieren, indem der flashplugin-installer entfernt wird. Unter http://wiki.ubuntuusers.de/Adobe_Flash stehen weitere Tipps zum Entfernen von Flash. Auf http://www.pcwelt.de/downloads/Internet-Tool-Adobe-Flash-Player-fuer-Linux-starten-587524.html laden wir uns nun die install_flash_player_10_linux.tar.gz (4 MByte) herunter und entpacken sie auf unserem Lubuntu-Desktop. Das Entpacken geschieht wie üblich mit der rechten Maustaste. Nach dem Entpacken erhalten wir eine libflashplayer.so. Für den vorinstallierten Chromium-Browser kopieren wir diese Datei in /usr/lib/chromium-browser/plugins. Haben wir Firefox installiert, kopieren wir diese Datei entsprechend. in /usr/lib/mozilla/plugins. Beachte, dass es sich um versteckte Dateien handelt. Diese machen wir sichtbar, in dem wir mit der rechten Maustaste auf eine leere Fläche des Dateimanagers klicken und „Verborgene Dateien anzeigen“ auswählen. Außerdem brauchen wir Root-Rechte. Die Vorgehensweise für den Erhalt der Root-Rechte wurde bereits weiter oben beschrieben.

Durch das veraltete Flash-Plugin erscheint in Chromium leider jedes Mal ein Warnhinhweis, wenn eine Seite mit Flash aufgerufen wird. Dieser Hinweis kann abgeschaltet werden. Dazu in der Startleiste auf Internet gehen und dann „Chromium Webbrowser“ mir der rechten Maustaste anklicken, Eigenschaften anklicken, unter „Befehl“ den Zusatz –allow-outdated-plugins mit einem Leerzeichen hinter die Befehlszeile schreiben. Diese Anleitung ist auch im Chromiumbrowser zu finden.

Weitere Tipps zur Flash-Animation gibt es unter http://ubuntuforums.org/showthread.php?t=1203489.

In einem kleinen Fenster laufen Youtube-Videos mit einer Auflösung von 240 oder 360 Pixel Bildbreite immerhin ruckelfrei ab. Bei Vollbilddarstellung muss man dann doch ein Ruckeln hinnehmen. Man bedenke aber, dass das Notebook aus dem letzten Jahrtausend stammt, zu einem Zeitpunkt also, als es Youtube noch überhaupt nicht gab. Filme in Youtube ruckeln leider auf meinem alten Notebook.

Filme abspielen: MP4-Videos von der Festplatte mit der Pixelbreite 360 laufen bei mir ruckelfrei. Ich habe sie mit dem Firefox von Youtube mit dem Add-on 1-Click Youtube Video Downloader heruntergeladen. Zum Abspielen verwende ich in Lubuntu den vorinstallierten GNOME MPlayer oder VLC.

Web-Radio und MP3-Dateien hören: Dies erfolgt ebenfalls mit dem GNOME MPlayer. Der Empfang ist wegen seines großen Puffers absolut stabil ohne Abbrüche oder Abstürze. Der Klang ist einwandfrei. Um Webradio aufzurufen, schreibe ich mit dem Texteditor eine Datei mit der Endung m3u. In der Datei steht die URL des Web-Radios. Für den Deutschlandfunk heißt diese URL zum Beispiel „http://dradio.ic.llwd.net/stream/dradio_dlf_m_a“. Die URLs können zum Beispiel von http://www.surfmusik.de bezogen werden. Die Radiostationen werden dazu am besten mit dem eigenen Player gehört. In diesem Player findet man dann die Informationen über die URLs.

Video- und Audio-Player VLC: Diesen habe ich bereits in der Windows-Welt kennengelernt und nun habe ich ihn auch unter Lubuntu eingesetzt. Mehr steht unter http://wiki.ubuntuusers.de/VLC. Er startet die Musik schneller als der GNOME Mplayer. Die M3U-Dateien, welche die URLs der Radiostationen enthalten, können wie unter Windows eingestzt werden.


Der beliebte und vielseitige VLC-Mediaplayer unter Lubuntu.

Drucker installieren: Dazu das Programm „Printing“ unter „Einstellungen“ der Startleiste aufrufen. Das Programm erklärt sich von selbst und ermöglicht sogar die Installationen der Drucker, die im Windowsnetzwerk freigegeben sind. Meistens sind die Druckertreiber bereits schon in Lubuntu enthalten. Ich konnte einen Drucker von Epson und einen von Brother problemlos einbinden. Ein über das Wndows-Netzwerk eingebundener Drucker von HP weigerte sich allerdings hartnäckig. Wäre der Drucker direkt über USB angeschlossen, hätte es funktioniert. Für HP-Drucker muss die Treiberdatei HPLIP heruntergeladen werden ( siehe http://wiki.ubuntuusers.de/HPLIP ).

Was bei mir bei der Verssion 12.04 überhaupt nicht funktionerte, war das Drucken über alle Drucker im Windows-Netzwerk. Nach dem Installieren der Druckertreiber erfolgte bei allen Druckern die Fehlermeldung:

„Fehler des CUPS-Servers. Beim Betrieb von CUPS trat ein Fehler auf: „client-error-not-possible““.

Abhilfe in meinem Fall: Nachinstallieren von smbclient über den Paket-Manager und die Druckertreiber wie gehabt erneut installieren ( http://forum.ubuntuusers.de/topic/beim-betrieb-von-cups-trat-ein-fehler-auf-clie/ ).


Einbinden von Druckern eines Windows-Netzwerks via SAMBA. Unter „SMB Printer“ ist die Netzwerkadresse des Windows-Rechners einzugeben, an dem der Drucker angeschlossen ist.

Scanner anschließen: Dies ist unter http://wiki.ubuntuusers.de/Scanner beschrieben. USB-Scanner werden in der  Regel automatisch erkannt, wenn sie in die USB-Buchse gesteckt werden.

Screenshots in Lubuntu: Die Taste „Print Screen“ betätigen und die Screen-Shots landen danach im Format PNG auf dem Ordner, der den Namen des Rechners trägt, den wir bei der Installation von Lubuntu gewählt haben. Den Ordner finden wir mit dem Dateimanager.

Ein paar nützliche Befehle zum Beseitigen unnötiger Dateien:  „sudo apt-get autoremove“ und dann „sudo apt-get clean“.

Auf die „bildfüllende“ Konsole schalten: Manche Befehle funktionieren nur bei der bildfüllenden Darstellung der Kommandozeileneingabe: Das geht mit Ctrl Alt F1 und wieder zurück mit Ctrl Alt F7. Dabei sind die drei Tasten gleichzeitig zu drücken. Ctrl heißt manchmal Strg. Dazu eine Anmerkung eines Lesers: Man schaltet mit „strg-alt-f1“ nicht auf eine bildschirmfüllende Konsole sondern direkt auf die Konsole. Da Linux ein Multiuser-Multitasking-System ist, hat es  mehrere Konsolen, auf denen entweder die einfache (Kommandozeilen-Oberfläche) oder die grafische (Lxde, Gnome) Oberfläche läuft. Diese können dann direkt auf einem Monitor oder auch über andere Schnittstellen (RS232, Ethernet u.s.w.) ausgegeben werden. Auf jedem dieser Konsolen kann man sich beliebig anmelden, sofern man ein Benutzerkonto hat.


Lubuntu fährt herunter und wieder hoch.

Update der Distribution ausführen: Konsole auf „bildfüllend schalten“.  Dann folgende Befehle eingeben:
1. sudo apt-get install update-manager-core
2. sudo apt-get dist-upgrade

Der Vorgang dauert etwa 30 Minuten. Danach raus aus der Konsole und Neustart von Lubuntu ausführen. Dann „sudo update-manager -proposed“ in die bildfüllende Konsole eingeben. Danach hat man die neueste Version von 10.xx

Update von 10.04 auf 12.xx: Ein Update über das Internet ist nachträglich möglich. Dazu die Konsole Xlite aufrufen, die Tasten Ctrl + Alt + F2 gleichzeitig betätigen, Login, Anweisungen beachten. Es werden fast 2 GByte zusätzlicher Platz auf der Festplatte benötigt. Mit Ctrl + Alt + F7 Vollbildmodus wieder verlassen. Das Update dauert viele Stunden. Vorher erkundigen, ob der Rechner ausreichend empfohlenen Arbeitsspeicher besitzt.


Aufforderung zum Update in der „bildfüllenden“ Konsole. Ob dann hinterher noch alles funktioniert, ist die große Frage.

Installation von Skype: Dies ging bei mir nach dem Update mit dem Befehl

sudo apt-get install skype.

Wenn es nicht funktioniert, dann ist vorher im Paketmananger die Paketquelle Canonical Partner zu aktivieren. Dies ist unter http://wiki.ubuntuusers.de/SKYPE beschrieben. Skype geht zum Chatten und zum Telefonieren. Audio ging bei meinem alten Notebook an der Belastungsgrenze der CPU. Videobilder ruckeln beim Empfang. Tipp: Das Fenster zum Chatten hängt in der linken oberen Ecke. Mit ALT + Leertaste lässt es sich verschieben. Shriftgröße ändern: In der Konsole mit

sudo apt-get install qt4-qtconfig

das Programm Qt4-Einstellungen installieren, dass wir in der Startleiste unter Einstellungen finden. Mit diesem Programm können wir unter anderem die Schriftgöße ändern. Die Konfiguration für Skype findet man, wenn man auf das kleine Skype-Symbol in der linken, unteren Ecke des einen Skype-Fensters klickt. Skype für Linux kommt ohne Werbeeinblendungen daher.


Skype-Video unter Lubuntu 12.04. auf einem alten Laptop mit einer 1,8 GHz-Pentium-CPU. Audio und Video laufen einwandfrei. Die USB-Kamera wurde sofort erkannt.

Jitsi, eine Skype-Alternative, die noch mehr kann: Das quellfoffene Jitsi ist fast so wie Skype hinsichtlich der Möglichkeiten und der Bedienung. Mit einem Jabber-Konto (XMPP), das schnell eingerichtet ist, sind die Möglichkeiten ähnlich wie bei Skype (Video, Audio, Chat, Datei- und Bildübertragung, Konferenzschaltung, Kontaktlisten). Die Bedienung erinnert ebenfalls sehr an Skype.

Darüber hinaus können Konten von anderen VoIP-Anbieteren wie z.B. Sipgate oder Iptel – um nur einige zu nennen – eingebunden werden. Auch lassen sich viele Instant-Messenger-Anwendungen einbinden. Zum Beispiel funktioniert sogar der Messenger-Dienst von Yahoo.  Mit Hilfe eines VoIP-Anbieter kann man auch in das öffentliche Netz (Festnetz, Mobilfunk) telefonieren, wenn das  VoIP-Konto beim VoIP-Anbieter mit  Geld aufgeladen ist. Selbst eine Verknüpfung mit Facebook ist möglich. Google Talk lässt sich auch einbinden. Ein kleines Fenster auf dem Desktop bietet dann eine Fülle von Instrumenten der Kommunikation. Die proprietären Dienste Skype und ooVoo lassen sich leider nicht implementieren.

Unter „Jitsi – eine multiprotokollfähige IP-Telefonie- und Instant-Messenger-Anwendung“ seht eine praxisbezogene Anleitung zu Jitsi, welche einen Teil der vielfältigen Möglichkeiten aufzeigt. Dort steht auch, wo man das Debianpaket von Jitsi für Lubuntu herunterlädt und wie man dieses Debianpaket mit Hilfe des Packetinstallers per Mausklick installiert. Es ist so einfach wie bei Windows.


Eine kleine Auswahl der Protokolle, die Jitsi unterstützen kann. Mehr darüber unter „Jitsi – eine multiprotokollfähige IP-Telefonie- und Instant-Messenger-Anwendung„.


Video-Verbindung mit Jitsi. Die Bedienung ist der von Skype sehr ähnlich. Jitzi läuft auf den allermeisten Betriebssystemen, während Skype auf älteren Linuxversionen versagt. Mehr Tricks und Tipps zu Jitzi gibt es unter „Jitsi – eine multiprotokollfähige IP-Telefonie- und Instant-Messenger-Anwendung„.


Jabber mit Jitsi auf Lubuntu. Nachdem auf meinem älteren Lubuntu Skype nicht mehr funktionierte, bin ich nun froh mit Jitsi eine Alternative gefunden zu haben.

Sound einstellen: Dazu „alsamixer“ in der Konsole eintippen. Es können dann mit den Pfeiltasten und der Tabulatortaste die Pegel der Soundkanäle eingestellst werden. Mit „Esc“ wird das Programm verlassen. Mit „alsamixergui“ kann aus dem Paket-Manager eine grafische Oberfläche installiert werden.

Surfen im Web: Vorinstalliert ist als Browser Chromium, der nicht mit Chrome von Google zu verwechseln ist. Firefox habe ich nachinstalliert. Das Surfen geht mit beiden Browsern zähfließend. Der Rechner ist ja auch schon über 10 Jahre alt. Firefox überlastete leider das System bei meinem alten Notebook, so dass ich ihn wieder entfernt habe. Firefox läuft aber einwandfrei auf einem Rechner mit einer 1,8 GHz-CPU und 1,5 GB RAM, wobe 1 GB sicherlich auch mehr als ausreichnend wären. Für ganz schwache Rechner kann Midori „sudo apt-get install midori“ ausprobiert werden.

E-Mail: E-Mails lassen sich mit dem vorinstallierten Programm Sylpheed versenden und empfangen. Sylpheed ist in der Startleiste unter „Internet“ auffindbar. Es besteht die Möglichkeit mehrere Accounts anzulegen. Die Accounts habe ich mit POP3 angelegt, weil dies auf langsameren Rechnern besser als mit IMAP funktioniert. Getestet habe ich Sylpheed mit einer E-Mail-Adresse von Yahoo und einer von Strato. HTML-E-Mails kann Sylpheed nur bedingt darstellen. Eingebundene Bilder erscheinen im Anhang. Selbstverständlich könnte auch da E-Mail-Programm Thunderbird installiert werden, das mehr Möglichkeiten bietet. Allerdings benötigt es mehr Speicher.


Das E-Mail-Programm Sylpheed.


Andere Farbgestaltungen und andere Desktop-Designs sind bei Lubuntu möglich.

Konfigurationsanleitungen für Yahoo- und Strato-E-Mail-Konten liefere auf Wunsch per E-Mail-Anfrage. Eventuell ist der SMTP-Server des eigenen Internet-Server-Providers zu verwenden, weil dieser aus Sicherheitsgründen den Zugang zu fremden SMTP-Servern gesperrt hat. Die SMTP-Server werden zum Verschicken der E-Mails enötigt und im Prinzip wäre jeder SMTP-Server geeignet.

Kopieren von Dateien von oder nach Android-Geräten: Dazu habe ich das App „AndSMB“ auf das Android-Gerät installiert. Die Übertragung erfolgt über Wlan. Mit AndSMB gelingen Dateiübertragungen von und nach allen Windows- und Linux-PCs des eigenen Netzwerks.

PDF-Printer: Das Programm cups-pdf aus dem Paket-Manager stellt einen virtuellen Drucker da, welcher PDF-Files an Stelle von bedrucktem Papier erzeugt. Nach der Installation ist ein zusätzlicher virtueller Drucker mit dem Namen „Print to File“ installiert. Vor Ausführung des Druckbefehls kann festgelegt werden, wo das PDF-File abgelegt werden soll.

Fldigi: Fldigi ist ein Soundkartenprogramm für das Kodieren und Dekodieren vieler digitaler Betriebsarten des Amateurfunks. Es kann über den Paket-Manager installiert werden. Bei Problemen mit der Soundkarte ist in der Soundkarten-Konfiguration „OSS“ auszuwählen. Für die Ansteuerung der PTT über die serielle Schnittstelle ist in meinem Fall „Use RTS“ zu wählen. Das Programm gMFSK für PSK31 habe ich ebenfalls aus dem Paket-Manager installiert.

Digitalkamera: Lubuntu hatte meine Digitalkamera über den USB-Anschluss automatisch erkannt und zeigt ein Fenster mit dem Inhalt der Speicherkarte der Kamera. Die Bilder konnten dann mit Drag and Drop auf die Festplatte kopiert werden.

Kostenlose Office-Pakete für Linux: Dafür steht entweder OpenOffice oder LibreOffice als Bürosoftware zur Verfügung. Programme, die kompatibel weitgend kompatibel zu Word, PowerPoint und Excel sind, sind enthalten. Mit dem ebenfalls kostenlosen Thunderbird erhält man ein leistungsfähiges E-Mail-Programm. Die drei genannten Programme sind auch für Windows kostenlos erhältlich.

Rechtschreibhilfe installieren: Startleiste -> Einstellungen -> Language Support. Dort die Anweisungen befolgen. Dann ist die Rechtschreibhilfe im mitgelieferten Schreibprogramm und im mitgelieferten E-Mail-Programm installiert. Zusätzlicher Platzbedarf auf der Festplatte für Deutsch etwa 500 MB. Viele andere Sprachen sind möglich. Insgesamt bnötigt mein Lubuntu nun etwa 3,5 MByte auf der Festplatte.


Installation der Rechtschreibhilfe in Lubuntu.

Partitionen verkleinern und vergrößern: Leider ist durch die Installationen die Linux-Partition zu klein geworden und bietet nur noch eine 500 MB freie Festplattenkapazität. Mit der Live-CD Geparted lässt sich nun die Windows-Partition verkleinern und die Linux-Partition vergrößern. Eine Anleitung ist hier zu finden. Der Vorgang ist nicht ganz ohne Risiko, da Datenverlust droht. Für diese Arbeiten sollte deshalb eine Live-CD zum Einsatz kommen. Eine Live-CD startet vom CD-ROM-Laufwerk ein eigenes, kleines Betriebssystem.

Ausblick: Ich bin ja eigentlich nur Anfänger. Und es hat mit etwas Unterstützung erfahrener Linux-User dennoch geklappt. Besonderen Dank dafür an dieser Stelle an Nico, DD6VFS. Mein altes Notebook kann nun als Zweitrechner dienen, falls mein Hauptrechner streiken sollte. Wer mehr Erfahrung hat, kann sich sein maßgeschneidertes Linux installieren, indem er nur die entsprechenden Pakete installiert. Das ist das Schöne an diesem quelloffenen System.

Besonderheiten bei Lubuntu 12.04: Bei einem Loptop aus dem Jahr 2005/2006 funktionerte unter Lubuntu 10.04 nicht die Soundkarte und unter 13.1 ließ sich die Tastatur nicht ansprechen. Während der Installation hatte ich keine Updates erlaubt, jedoch nur das Installieren von Fremd-Programmen wie Flash oder für MP3. Danach hatte ich Samba über die Konsole installiert:

sudo apt-get install samba

Damit ist Samba installiert. Allerdings fehlt noch die Benutzeroberfläche. Diese wird wie folgt installiert:

sudo apt-get install system-config-samba

Dadurch konnte ich meine alte smb.conf fast unverändert übernehmen:

    [global] 	workgroup = XYZ 	server string = %h server (Samba, Ubuntu) 	dns proxy = no                  create mask = 0777 	directory mask = 0777  	log file = /var/log/samba/log.%m 	max log size = 1000 	syslog = 0 	panic action = /usr/share/samba/panic-action %d  	obey pam restrictions = yes 	unix password sync = yes 	passwd program = /usr/bin/passwd %u 	passwd chat = *Enter\snew\s*\spassword:* %n\n *Retype\snew\s*\spassword:* %n\n *password\supdated\ssuccessfully* . 	pam password change = yes 	map to guest = bad user  	usershare owner only = False         usershare allow guests = yes 	username map = /etc/samba/smbusers 	security = user 	guest account = nobody 	public = yes 	guest ok = yes 	map to guest = baduser  [printers] 	comment = All Printers 	browseable = no 	path = /var/spool/samba 	printable = yes ;	guest ok = no ;	read only = yes 	create mask = 0700  [print$] 	comment = Printer Drivers 	path = /var/lib/samba/printers ;	browseable = yes 	writeable = yes 	guest ok = yes

Was allerdings nicht funktionierte, war das Drucken über die im Windows-Netzwerk mit Lubuntu 12.04. Nach dem Installieren der Druckertreiber erfolgte die Fehlermeldung:

„Fehler des CUPS-Servers. Beim Betrieb von CUPS trat ein Fehler auf: „client-error-not-possible““.

Abhilfe: Nachinstallieren von smbclient über den Paket-Manager und die Druckertreiber wie gehabt erneut installieren ( http://forum.ubuntuusers.de/topic/beim-betrieb-von-cups-trat-ein-fehler-auf-clie/ ).


Lubuntu 12.04 auf einem alten LG LM70 aus dem Jahr 2005 oder 2006 mit einer 1,8 GHz-Pentium-CPU und 1,5 GB RAM. Gezeigt wird der Bootvorgang in Echtzeit. Installiert ist Firefox mit Flash. Youtube-Filme laufen ohne Ruckeln in der bildfüllenden Darstellung.

Mit Samba mehrere Linux-Rechner untereinander im Heimnetzwerk verbinden: Bisher diente in unserem Beispiel Samba nur dazu Verbindung zu Windowsrechnern in einem Window-Netzwerk aufzubauen. Damit sich auch Linux-Rechner untereinander sehen können, ist in der smb.conf im Abschnitt [global] der Eintrag

usershare owner only = False

als zusätzliche Zeile vorzunehmen. Freigegebene Ordner können dann auf anderen Linux-Rechnern erkannt werden. Dateien können ebenfalls ausgetauscht werden. Mehr Tipps sind auf http://askubuntu.com/questions/16104/share-between-ubuntu-machines aufgelistet. Ich habe den Eindruck, dass mit dieser zusätzlichen Eintrag auch der Zugriff zwischen Linux- und Windows-Rechnern besser klappt. Leider müssen im oberen Feld des Dateimanager von Lubuntu meistens die Netzwerkadressen der fremden Computer eingegeben werden, damit diese gefunden werden. Ein Eintrag könnte zum Beispiel „smb://192.168.1.54/“ lauten. Solche Einträge können dann unter „Lesezeichen“ im Dateimanager abgespeichert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Linux- oder einen Window-Rechner handelt. Die Netzwerkadressen sollten statisch vergeben werden, damit sie sich nich verändern. Ein Lubuntu-Rechner mit der Version 10.04 wurde im Netzwerk erst dann erkannt, als der Name des gemeinsamen Netzwerkes (workgroup) in Großbuchstaben eingetragen wurde (z.B. workgroup = MEINNETZWERK).

Weitere Installationsanleitungen für leistungsschwache Rechner: Für Lubuntu und Debian reichlich bebildert und Schritt für Schritt erklärt.

Lubuntu: http://longrisoft.de/ … installation-von-lubuntu-linux/teil-1-grundinstallation
Debian: http://longrisoft.de/index.php/elektronik/ucontroller-technik/debian-minimalinstallation

Lubuntu für Anfänger, eine Anleitung aus München: http://linux.oedp-muenchen.de/Linux-als-Ersatz -fuer-Windows-XP-Installationsanleitung-v1.0.pdf

Literatur zu Linux: Wer sich in Linux einlesen möchte, findet unter http://www.linuxmintusers.de/index.php?topic=10865.0 Links zu kostenlosen Online-Büchern.

Online-Computer-Literatur: http://www.galileocomputing.de/katalog/openbook bietet nicht nur über Linux jede Menge kostenlose Bücher zum Herunterladen an.

Fragen und Anregungen zum Thema können anonym ohne Anmeldung und Registrierung unter http://afu.boards.net/thread/227/jahre-altes-notebook-lubuntu-wiederbelebt gerne mitgeteilt werden. Übrigens gibt es fast überall Linuxstammtische, wo sich Linuxfreunde in zwangloser Runde treffen. Eine Suche im Internet hilft weiter.