23.2.2019
Der Asterisk-Sip-Server als Haustelefonanlage hat sich nun als Nebenstellentelefonanlage mit Zugang zum öffentlichen Telefonnetz gemausert. Ein Herein- und Heraustelefonieren von und zu öffentlichen Telefonen ist von jeder Nebenstelle selbstverständlich möglich. Callthrough vom öffentlichen Telefonnetz und von anderen Internet-Telefonie-Betreibern zu den Nebenstellenanlagen ermöglicht es dem Anrufer gezielt eine Verbindung aufzubauen, die zu den gewünschten Nebenstellen oder Nummern zu anderen SIP-Providern gelangen.
Aktualisierungshinweis vom November 2023: Dieser Artikel besteht nur noch aus einem historischen Interesse. Inzwischen läuft mein Asterisk-Server seit 2020 auf einem Raspberry Pi. Das geht viel zuverlässiger und ermöglicht wesentlich mehr Möglichkeiten auch hinsichtlich der Sicherheitsaspekte:
Asterisk als SIP-Server auf einem Raspberry Pi – Zusammenfassung der Installation und Konfiguration – 15. März 2021: Seit einem halben Jahr läuft bei mir ein SIP-Server mit Asterisk auf einem Raspberry Pi 3 B+. Meine nachfolgenden Beiträge beschreiben die Installation des Betriebssystems Raspbian für die erste Inbetriebnahme des Raspberry, die Installation und Konfiguration von Asterisk, die Installation von Fail2Ban und der VoIP Blacklist VoIPBL für den Schutz vor unerlaubten Eindringlingen und was bei einem Stromausfall zu beachten ist, um das System wieder herstellen zu können. – weiter – |
Somit sind Gespräche zwischen verschiedenen SIP-Providern möglich, z.B. zwischen Sipgate, Dus.net, Personal-Voip , Antisip, Sip2Sip und Iptel in allen möglichen Kombinationen. Zudem lassen sich laufende Gespräche per Raute-Taste weiterreichen. Diese Möglichkeiten sind besonders für Auslandstelefonate interessant, wenn die Telefonflatrate nur für Inlandsgespräche gültig ist. Teure Mobilfunkverbindungen gehören der Vergangenheit an.
Die Nebenstellenanlage ist als Sip-Server mit der Software Asterisk realisiert und läuft auf einem USB-Stick, der an einer Fritz!Box 7170 angeschlossen ist. Diese Fritz!Box ist hinter dem Hauptrouter im Betrieb. Die gebrauchten Router Fritz!Box 7170 sind in der Bucht für wenig Geld erhältlich. Es funktionieren sicherlich auch die meisten anderen IP-Telefonie-fähigen Fritz!Boxen mit USB-Anschluss. Es müssen allerdings ältere Fritz!Boxen sein, die noch eine Telnet-Verbindung erlauben. Empfehlenswert ist es das Projekt auf einen Raspberry Pi mit einer neueren Asterisk-Version zu portieren, die noch mehr Erweiterungen erlaubt.
Die Nebenstellenanlage mit Anbindung an das öffentliche Telefonnetz und mehreren SIP-Providern läuft bei mir auf einem USB-Stick mit einer alten Fritz!Box 7170 Baujahr 2007.
Wozu brauche ich das? Ich habe doch eine Telefon-Flatrate: Aber wahrscheinlich nur für innerhalb Deutschlands und mit Sicherheit nicht weltweit. In Verbindung mit der kostenlosen VPN-Tunnel-App Turbo VPN und dem Softphone CSipSimple, auf dem eine Nebenstellennummer konfiguriert ist, komme ich mit einem Android-Smartphone über fast jede WLAN-Verbindung auf der weiten Welt direkt zum Asterisk-Server und damit dank der günstigen Tarife von Personal-Voip in das deutsche Festnetz zu 1 Cent/Minute, und egal von wo auf der Welt. Die Mobilfunktarife sind auch sehr günstig. Für 2,4 Cent/Minute erreiche ich jedes schwedische Mobiltelefon von überall auf der Welt. Sollte kein WLAN vorhanden sein, funktioniert es auch über den Datenfunk einer Mobilfunkverbindung. Gespräche von Asterisk-Nebenstellen zu Asterisk-Nebenstellen und zu den Nummern zu Personal-Voip, Sipgate, Iptel, AntiSip und Sip2Sip sind immer kostenlos, egal von überall nach überall auf der Welt, weil es inzwischen abgesehen von vielleicht Nord-Korea fast überall auf der Welt kostenlose WLAN-Zugänge gibt. Sollte ein Provider ausfallen, stehen genügend Alternativen zur Auswahl. Da es egal ist, wo sich auf der Welt die Nebenstellen befinden, ist kostenloses Telefonieren über alle Landesgrenzen hinweg mit normalen Telefonendgeräten in einwandfreier Sprachqualität möglich.
Für Asterisk-Anfänger: Das notwendige Vorwissen zum weiteren Verständnis ist von mir unter
Eigener VoIP-Provider und
Telefonanlage mit Asterisk auf einer Fritz!Box als SIP-Server
beschrieben. Dort ist auch erklärt, wie die Nebenstellen in den Fritz!Boxen, anderen Voip-fähigen Routern und Softphones zu konfigurieren sind.
Die Nebenstellen können sich im eigenen LAN oder außerhalb davon im Internet befinden. Ein Nebenstellen-Endgerät kann zum Beispiel ein Smartphone mit CSipSimple sein, das irgendwo in der Welt über ein WLAN-Hot-Spot mit dem Internet verbunden ist. Alle Nebenstellen-Endgeräte können untereinander kommunizieren. Dabei spielt es keine Rolle, wo sie sich in der weiten Welt befinden. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu einer klassischen Nebenstellenanlage, die mit Relais und analogen Telefonleitungen arbeitet.
Die Nebenstellenanlage kann auch mit dem normalen öffentlichen Festnetz in beiden Richtungen kommunzieren. Dazu dient ein Account vom Internet-Telefonanbieter Sipgate, der über die Asterisk-Software eingerichet ist. Selbstverständlich könnten auch Zugänge zu anderen Internet-Telefon-Provider zum Einsatz kommen. Telefonate vom einem zum anderen Provider sind möglich und eröffnen ganz interessante Möglichkeiten.
Eingehende Telefonate aus dem öffentlichen Telefonnetz wählen die Sipgate-Nummer an. Nach der Textansage kann der Anrufer die Nummer seiner gewünschten Nebenstelle eingeben und schließt den Wahlvorgang mit der Raute-Taste ab. Dadurch baut sich die Verbindung zur Nebenstelle auf. Das Verfahren nennt sich Callthrough.
In meinem Beispiel können auf diese Art und Weise auch Anrufe aus den geschlossenen Telefonnetz von Iptel, AntiSip, Sip2Sip und Linphone entgegengenommen und weitergeleitet werden.
Alle Nummern, die von einer Nebenstelle gewählt werden und mit einer Null beginnen, gelangen automatisch über Sipgate in das öffentliche Telefonnetz. Verbindungen zu Sipgate-Nummern sind kostenlos. Es muss immer die Vorwahl mitgewählt werden, damit sich eine Verbindung mit Sipgate aufbaut. Wer spezielle Nummern wählt, erhält je nach der internern Vorwahl ausgehende Verbindungen über Dus.net, Personal-Voip, Voipfone, Iptel, Sip2Sip, AntiSip und Linphone.
Die Testnummern 10000 und 10005 von Sipgate sind direkt erreichbar. Wer die 333 wählt, hört eine Wartschleifenmusik. Mit 2424 erfolgt die Zeit- und Datumsanzeige.
Der Clou des hier vorgestellten Asterisk-Servers ist es kostenlose Telefonate zwischen zwei unterschiedlichen Providern zu ermöglichen. Gespräche innerhalb des gleichen Providers sind in der Regel kostenlos. Verbindungen zwischen verschiedenen Providern kosten meistens Gebühren. Bitte beachten Sie, ob die Vertragsbedingungen der jeweiligen Provider solche Verbindungen erlauben und passen sie die Software entsprechend an.
Fallbeispiele aus der Praxis: Das Bestreben liegt immer darin, möglichst kostenlose oder kostengünstige Verbindungen aufzubauen. Verbindungen innerhalb eines Sip-Providers sind meines Wissens immer kostenlos. Die Provider Iptel, AntiSip und Sip2Sip stellen Insellösungen dar und erlauben nur Telefonate innerhalb ihres eigenen Netzes, die dafür kostenlos sind.
1. Einige Provider scheinen über bestimmte WLAN-Hotspots und VPN-Tunnel Schwierigkeiten zu haben die Sprache zu übertragen. Die Gesprächspartner können sich nicht gegenseitig hören. Da Telefonate über andere Provider gelingen, kann der Asterisk-Server als Relais zwischen verschiedenen Providern dienen. Angenommen ein Heraustelefonieren über den Provider A gelingt von einem WLAN-Hotspot nicht. Der Kontakt zum Asterisk-Server gelingt jedoch mit dem Provider B oder direkt über eine Nebenstelle. Der Anrufer veranlasst den Asterisk-Server über Callthrough eine Verbindung vom Provider B zum zum Provider A aufzubauen. Früher musste man dafür zwei Telefonhörer für eine akustische Verkopplung zusammenhalten. Jetzt geht das mit Asterisk eleganter und auf der digitalen Ebene ohne Verluste.
2. Mit Personal-Voip sind Telefonate in das schwedische Mobilfunknetz mit etwa 2,3 Cent/Minute sehr günstig. Über den Asterisk-Server kann der Anrufer von daheim oder einem WLAN-Hotspot eine Verbindung zum Asterisk-Server aufbauen, der das Gespräch über Personal-Voip zur schwedischen Mobilfunknummer weitervermittelt.
3. Jemand ist zu Besuch in Deutschland in einer Wohnung, die kein WLAN oder Internet besitzt. Er ruft über das deutsche Festnetztelefon der Gastgeber die deutsche Sipgate-Nummer des Asterisk-Servers in Schweden an. Diese Verbindung ist ein Inlandsgespräch zwischen zwei deutschen Telefonnummern und unterliegt somit meistens einer Flatrate. Die Verbindung zum Asterisk-Server ist somit kostenlos. Der Asterisk-Server verbindet dann weiter zu einer schwedischen Mobilfunknummer für etwa 2,3 Cent/Minute.
4. Die WLAN-Verbindung im Land XYZ lässt keine Telefonie-Verbindungen zu. Tests haben vorher ergeben, dass die auf dem Smartphone eingerichtete Nebenstelle über die VPN-Verbindung mit der App Turbo VPN oder einer anderen VPN-App auf jeden Fall funktioniert. Dadurch gelingt eine Verbindung vom Smartphone zum Asterisk-Server, der das Telefonat über verschiedene Sip-Provider oder über die internen Nebenstellen weiterleitet.
5. Eine Familie in Deutschland besitzt neben dem normalen Festnetzanschluss noch eine Sipgate-Nummer auf deren Fritz!Box. Das Sipgate-Konto ist allerdings nicht aufgeladen ist. Es gelingen also nur Telefonate von dieser Sipgate-Nummer zu anderen Sipgate-Nummern. Die Sipgate-Nummer ist zudem aus dem öffentlichen Netz erreichbar. Die Tochter der Familie ist für ein Jahr in den USA und hat sich um den ganzen Telefonkram bisher nicht gekümmert. Ein Freund gibt ihr den Tipp eine Nummer bei Iptel einzurichten, weil dies nur eine E-Mail-Adresse voraussetzt und von überall auf der Welt sehr umkompliziert ist. Damit richtet sie einen Iptel-Account mit CSipSimple auf ihrem Smartphone ein und kann somit den Iptel-Zugang des Asterisk-Servers kostenlos erreichen, der eine Verbindung über Sipgate aufbaut, die innerhalb von Sipgate ebenfalls kostenlos ist. So gelingen Telefonate zwischen den Eltern und der Tochter in beiden Richtungen ohne das Gebühren anfallen und bei der Familie klingelt das Telefon wie gewöhnlich ganz normal.
6. Laut https://www.tobias-bauer.de …. csipsimple-mit-der-telekom.html müsste es grundsätzlich auch möglich sein eine eigene Telekom-Nummer in den Asterisk-Server einzutragen. Allerdings heißt es auf der Anleitung: „Die VoIP Telefonie der Telekom kann nur am eigenen Internetanschluss genutzt werden! Es ist also nicht möglich, an einem anderen Internetzugang ohne weitere Vorkehrungen mit seiner Festnetznummer zu telefonieren.“ Mit dem Asterisk-Server lässt sich die eigene Telekom-Nummer aus einer externen Nebenstelle von überall nutzen. Eine von vielen Anleitungen: https://www.ip-phone-forum.de … deutsche-telekom.293440/. Leider kann ich es nicht selbst ausprobieren.
Änderungen in der Version 2: Die Gesprächsübergabe (Transfer, „Eine Augenblick, ich verbinde Sie weiter mit Herrn Mustermann.“) funktioniert jetzt. Während des Gesprächs ist die Rautetaste zu wählen und danach diejenige Nummer einzutippen, an die das Gespräch übergeleitet werden soll. Sprachbausteine und Musik begleiten die Weiterleitung. Möchte man das Gespräch beispielsweise an die 2001 weiterleiten, gibt man die #2001 ein und es klingelt auf der 2001.
Konfigurationsdateien der Version 2: In den fünf Konfigurationsdateien steckt die ganze Arbeit. Die nachfolgenden fünf Links für die Betrachtung anklicken:
extensions.conf für die Wahlregeln
features.conf für Gesprächsweiterleitung mit #-Taste
indications.conf für Klingelton, Freizeichen u.s.w.
rtp.conf für das Portforwarding der RTP-Pakete
sip.conf Sip-Konfiguration, Nebenstellen, LAN, Internet, SIP-Accounts.
Diese Konfigurationsdateien der Versionen 1 und 2 liegen auch gezippt in den Dateien
Asterisk-NebenstellenanlageVer1.zip (ohne Gesprächsweiterleitung)
Asterisk-NebentellenanlageVer2.zip (mit Gesprächsweiterleitung)
zum Herunterladen bereit. Bitte dort die Anweisungen und Kommentarzeilen lesen. Für die Fritz!Box ist bei den Konfigurations-Dateien ein Zeilenumbruch für Linux zu verwenden, denn die Firmware de Fritz!Box basiert auf Linux. Allerdings geht der Windows-Zeilenumbruch ebenfalls, wie ich nachträglich auf meinen USB-Stick feststellen konnte. Das kostenlose Programm Notepad++ kann den Zeilenumbruch verändern. Die Dateiinhalte sind enstprechend den Kommentaren individuell anzupassen.
Literatur und Quellen: Anregungen habe ich mir hauptsächlich aus den ersten drei Quellen
Nachtrag und Verbesserungen vom 25.02.2019: Durch Abänderungen der Programmzeilen im Kontext Callthrough der extensions.conf ist es jetzt auch möglich, dass Gespräche, die über Callthrough hereinkommen, mit der Transferfunktion durch Drücken der Rautetaste weiterverbunden werden können.
Weiterhin ist es nun möglich das über Callthrough eingehende Gespräche auch an andere Sip-Provider übergeben werden können. Ein Anrufer kommt zum Beispiel aus dem öffentlichen Telefonnetz über Callthrough mit einer Sipgate-Nummer in die Asterisk-Box hinein und wählt eine für IpTel reservierte Nummer. Der Asterisk-Server baut dann automatisch die Telefonverbindung von Sipgate nach Iptel auf. Dies geht natürlich auch in die andere Richtung. Selbstverständlich können später noch Accounts von weiteren Sip-Providern wie dus.net, personal-voip u.s.w. eingebaut werden, (was ich dann auch gemacht habe). Damit wären Telefonate zwischen allen eingerichteten SIP-Acounts möglich. Wenn die Code-Zeilen etwas schöner programmiert sind, kommen die Erweiterungen in die Version 3. Vorab ist hier die geänderte extension.conf aufrufbar:
extensions.conf (vom 25.2.2019 ermöglicht Telefonverbindungen zwischen verschiedenen SIP-Providern)
„sip reload“ für das Laden der sip.conf und
„dialplan reload“ für das Laden der extensions.conf und
Rechts: Filezilla für die FTP-Verbindung zum USB-Stick, links unten Notepad++ bei der Bearbeitung der extension.conf, links oben das Fenster mit der laufenden Telnet-Verbindung zum Asterisk-Server. Direkt darunter ist das Icon mit den Zahnrädern für die Batchdatei zum Aufrufen der Telnet-Verbindung zu sehen.
Für den FTP-Verbindungsaufbau ist in Filezilla unter Server die lokale IP der Asterisk-Fritz!Box aufzurufen, um zu den Dateien auf dem USB-Stick zu gelangen. Verbindungsart „Anonym“ wählen.
; Wahlregeln fuer die Wahl des ausgehenden Providers ; Merkhilfe: ;(fuer Iptel 884, weil I auf der Taste 4 steht) ;(fuer Personal-Voip 887, weil P auf der Taste 7 steht) ; sipgate - alle Nummern, die mit 0 beginnen ; iptel - 884 ; personalvoip - 887 ; dusnet - 883 ; antisip - 882 ; Sip2Sip - 8877 ; personalvoip1 - Vorwahl 123456789 (geheim halten) ; Zusammenfassung Testnummern ; Auf Asterisk-Server: ; 222 Echotest ; 1000 Eigene Stimme abhören ; 331 Musik ; 332 Musik ; 333 Musik ; 2424 Uhrzeit : 880073 Callthrough testen ; Sipgate: ; 10000 willkommen bei Sipgate ; 10005 Eigene Stimme abhören ; Iptel: ; 1248 Musik ; 124816 Echo ; Personal-Voip: ; 600 Echo ; Dus.net ; 999 Echo ; Sip2Sip ; 3333 Musik ; 4444 Echo
exten => 123456,1,Dial(SIP/donaldduck@linphone,60,r)
Der Vorteil ist, dass sich über den Asterisk-Server mit einem Linphone-Sip-Account andere Sip-Server und öffentliche Telefonnetze erreichen lassen. In der extensions.conf eingetragene Linphone-Sip-Accounts lassen sich sogar über öffentliche Netze anrufen.
Über Linphone kommt man mit einem normalen Tastentelefon, das nur Nummern wählen kann, nicht in den Asterisk-Server hinen, da in diesem Beispiel die Buchstabenfolge „benutzername“ zu wählen wäre. Das Softphone CSipSimple kann jedoch Buchstaben wählen.
CSipSimple für Android ermöglicht Telefonate über WLAN oder über den Datenfunk der Mobilfunknetze. Verschiedene Accounts unterschiedler Internettelefonieanbieter lassen sich gleichzeitig anlegen. Es ist manchmal empfehlenswert die Echo-Unterdrückung abzuschalten. Die Sprachqualität ist von der eines normalen Telefon kaum zu unterscheiden. Ein Headset mit Mikrofon erlaubt eine bequemere Handhabung. Eine Verknüpfung zur Telefonliste von Android ist empfehlenswert.
CSipSimple: Die Anmeldung des Asterisk-Servers hier am Beispiel der Nebenstellle 1003. Rot verdeckt ist die lokale IP der Fritz!Box mit dem Asterisk-Server. Befindet sich das Telefon auch außerhalb des LANs, muss hier die öffentliche IP des Asterisk-Servers mit der Portangabe nach dem Doppelpunkt eingetragen werden. Die 5064 des Beispiels ist der gewählte Port des Asterisk-Servers.
Die im Google Playstore erhältliche App MizuDroid scheint dem Aussehen nach auf CSipSimple zu basieren. Es exisitiert eine ausführliche Anleitung als PDF.
Ausblick auf einen Raspberry Pi: Inzwischen ist ein Raspberry Pi 3 B+ eingetroffen, der auf seinen Einsatz als Asterisk-Server wartet.
Auf einem Raspberry kann ein Asterisk-Server ebenfalls laufen. Der Stromverbrauch wäre auf ihm geringer und gleichzeitig könnte er andere Aufgaben erledigen, z.B. als Drucker-Server dienen und Musik oder Videos abspielen (für eine hochauflösende Ansicht bitte auf das Bild klicken).
Einbindung von Voipfone – Nachtrag vom 12.3.2019: Voipfone ist ein britischer VoIP-Anbieter, welcher eine kostenlose Telefonnummer des britischen öffentlichen Telefonnetzes anbietet. Die Anmeldung gelang mir mit meiner schwedischen Adresse und einen Tag später erhielt ich die Zugangsdaten und tatsächlich eine britische Telefonnummmer, welche mit 0560 beginnt. Mit dieser Vorwahl sind in im UK solche Nummern gekennzeichnet, die VoIP-Anbieter vergeben.
Die Registrierung dieser Telefonnummer scheiterte auf der Fritz!Box 7360. Ältere Forenbeiträge bestätigten das Voipfone sich auf neuere Fritz!Boxen nicht betreiben lässt.
Erfolgreich verlief die Einbindung dieser Voipfone-Nummer nach dem üblichen Schema auf meinen Asterisk-Server, wobei ich mich nach der Anleitung https://www.voipfone.co.uk/Asterisk_Setup.php orientierte. Nachfolgend dafür die Einträge in der sip.conf:
; 3abcdefg = 8-stellige Nummer des Voipfone-Accounts
; 3abcde = 6-stelliges Passwort des Voipfone-Accounts
Die Vorwahl für UK ist +44. Mit 0044560xxxx gelang vom deutschen Sipgate der Anruf meiner neuen britischen Nummer. Allerdings klappte das Callthrough nur von der Android-App CSipSimple. Von normalen DECT-Telefonen wurde die Eingabe der Nebenstellen-Nummern nicht erkannt. Als Notbehelf richtete ich in der extensions.conf eine direkte Weiterleitung auf eine Nebenstelle ein:
; Voipfone 0044 560xxxxxx wählen
; 3abcdefg durch die 8-stellige Voip-Account-Nummer
; ersetzen
; 123456 ist durch die Nummer der Nebenstelle
IdeaSip – Nachtrag vom 15.03.2019: Inzwischen habe ich mir einen Account bei dem Sip-Server IdeaSip besorgt, den ich bei Gelegenheit einbinden werde und im Prinzip wie Iptel, AntiSip und Sip2Sip als kostenlose Insellösung funktioniert. Die Willkommensansage auf 201 und der Echotest auf 301 funktionieren. Die Tests habe ich mit PhonerLite durchgeführt. Nach der Anmeldung erscheint eine neue Seite mit seinen Zugangsdaten, die man sich abspeichern sollte, vor allen Dingen die Telefonnummer, die gleichzeitig der Username ist. Und sein Passwort natürlich. Eine E-Mail-Benachrichtigung erfolgte erst nach einigen Stunden. IdeaSip lässt sich laut http://ideasip.com/support/faq.php#asterisksetup in Asterisk einbinden.
Als nächstes käme dann CallCentric und VoipTalk an die Reihe. Kein Mensch braucht jedoch so viele Telefonnummern.
Nebenstellenanlagen-Projekt abgeschlossen (12.4.2019)? Da bin ich mir nicht so sicher. Inzwischen habe ich auf diversen Flohmärkten einige gebrauchte Telefone zusammentragen können. Darunter befinden sich einige DECT-Telefone und zwei Wählscheibentelefone, so dass die Nebenstellenanlage inzwischen aus fast einem Dutzend internen Nummern besteht, deren Endgeräte sich über die gesamte Wohnung und im Keller verteilen. Notwendig ist das für die hausinterne Kommunikation selbstverständlich nicht, da ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht nur wenige Schritte zu Fuß bedeutet. Der Stand der Technik wären Smartphones als ständige körpernahe Begleiter. Im Grunde hinke ich mit meiner Nebenstellenanlage 10 Jahre in der Zeit hinterher. Da aber nur gebrauchte Geräte zum Einsatz kommen, sind die Kosten nicht der Rede wert. Nicht zuletzt ist die Sprachqualität hervorragend, viel besser als bei Amateurfunk, wobei der Vergleich scherzhaft zu verstehen ist. Mal sehen, was ich mir noch einfallen lasse. Falls jemand ein kleines Telefonmuseum in seinen eigenen vier Wänden errichten möchte, ist er mit Asterisk und Fritz!Boxen gut bedient.
Ein neues gebrauchtes Telefon kommt hinzu (18.4.2019): Siehe Bild unten. Flohmarktfund für 50 Kronen (5 Euro): Komfort-Telefon PreView Top der Telematic AB, wahrscheinlich aus den 1990er Jahren, Nummernspeicher mit LCD-Display, keine Freisprecheinrichtung. Eine Stunde Putzen mit der Zahhnbürste, Lappen und Glasreiniger ließ das Gerät fast wie neu erstrahlen. Benötigt sechs AAA-Batterien. Betriebsanleitung liegt nur auf Schwedisch vor. Im Betrieb an der Buchse FON einer Fritz!Box 7360. Das Telefon ist nun auf meinem Schreibtisch und klingelt bei allen eingehenden Anrufen. Es ermöglicht das Telefonieren im alten Stil als Mobilfunk noch viel zu teuer war und das Internet in den Kinderschuhen steckte.
Gesprächsweiterleitung funktioniert mit der der R-Taste zu allen Telefonen, die an der gleichen Fritz!box angeschlossen sind. Um z.B. das DECT-Telefon 611 zu erreichen, ist R**611 einzutippen und dann den Hörer auflegen. Gespräche auf der Asterisk-Nebenstellenanlage lassen sich mit der #-Raste transferien. Möchte man das Gespräch auf die Nebenstelle 1022 weiterleiten, ist #1022 einzutippen. Mit diesem Telefon sind nun 10 interne Telefone im Einsatz.
Natürlich ist das nicht mehr zeitgemäß, denn ein jeder hat heute sein Smartphone ständig dabei und ist damit von überall permanent erreichbar. Dabei kommen meistens der klassische Mobilfunk oder WhatsApp zum Einsatz.
Flohmarktfund für 50 Kronen (5 Euro): Komfort-Telefon PreView Top der Telematic AB, wahrscheinlich aus den 1990er Jahren, Nummernspeicher mit LCD-Display, keine Freisprecheinrichtung. Eine Stunde Putzen mit der Zahhnbürste, Lappen und Glasreiniger ließ das Gerät fast wie neu erstrahlen.
LCD-Anzeige des schwedischen Analog-Tastentelefons Preview Top. Heinrich im Nummernspeicher ist über *129#1005 zu erreichen. *129# ist die Anbieterauswahlnummer in der Fritz!Box und 1005 ist die Nebenstellennummer. Mit # wird der Wählvorgang abgeschlossen, was den Wählvorgang beim SIP-Protokoll beschleunigt (Name und Nummer sind fiktiv).
Projekt jetzt wirklich abgeschlossen?? Mit der Installation eines Wandtelefons (Flohmarktfund für 50 Cent) in der Garage gehe ich davon aus, dass das Telefon-Projekt vorerst abgeschlossen ist.
Wandtelefon der Haustelefonanlage in der Garage. Darüber eine Tafel mit den wichtigsten Telefnummern. Wer die geheime Vorwahl kennt, kann auch von hier über das öffentliche Festnetz in die weite Welt telefonieren.
Das Telefon (Doro AFTI 20) ist vermutlich knapp 20 Jahre alt, hat starke Gebrauchsspuren an der Lackierung und funktioniert aber immer noch einwandfrei. Gefunden habe ich es auf dem Dachboden eines Second-Hand-Laden in einer Kiste zwischen alten Telefonen und Kabeln. Gereinigt wurde das Gehäuse mit Vanisch Oxy und einer Zahnbürste für die Entfernung des Drecks bis in die letzten Ritzen. Die Bedienungsanleitung ließ sich im Internet auftreiben. Zum Glück hatte der Vorbesitzer des Hauses einen Telefonanschluss in die Garage verlegen lassen. Ein DECT-Telefon hätte natürlich auch funktionert. Aber so ist der Stil der ausgehenden 1990er Jahre gewahrt. Ich bin mal wieder mit meinen Projekten 20 Jahre hinter dem aktuellen Stand der Technik.
Derzeit sind 11 Telefone im Einsatz. Fast alle stammen aus Flohmarktbeständen. Die Materialkosten der gesamten Anlage betragen einschließlich der Fritzbox weniger als 50 Euro, wobei die gebrauchte Fritzbox 7170 und das Wählscheibentelefon W49 die teuersten Komponenten darstellen.
Ein Film für eingefleischte Telefon-Romantiker: Die Bedeutung des Telefons in einer amerikanische Kleinstadt der 1950er- oder 1960er-Jahre. Heile Welt pur, ein netter Chef, ein sympathischer Telefontechniker an seinem ersten Arbeitstag an der frischen Luft beim besten Wetter, überhaupt viele nette und artige Leute, jede Menge Kabel, klappernde Relais und Wählscheibentelefone. In diesem Film kommt garantiert kein Jugendlicher vor, der auf sein Smartphone starrt. Hingegen herrscht ein Lebensgefühl voller Aufbruchstimmung und Optimismus.
The Town and the Telephone (https://archive.org/details/Townandt1950) ist ein Werbefilm aus den 1950er Jahren und stellt die Bedeutung des Telefons für das städtische Leben in den USA dar.
Zukünftige Telefon-Projekte: Ich überlege mir eine Telefonzelle in den Garten zu setzen. Allerdings hat meine bessere Hälfte die Hoheitsgewalt über den Garten. Daraus wird wohl nichts.