Röhrenvoltmeter Grundig RV 56

Seit Jahren besitze ich ein Röhrenvoltmeter Grundig RV 56. Da sich der Tastensatz hoffnungslos verklemmt hatte, habe ich das Gerät aufgeschraubt, um die Tasten mit Tunerspray wieder beweglich zu machen. Bei dieser Gelegenheit sind ein paar Fotos vom Innenleben dieses alten Messgerätes, das etwa aus dem Jahre 1962 stammt, entstanden.

Dieses Röhrenvoltmeter kann nur Wechselspannungen von 10 Hz bis 1 MHz messen. Gleichspannungen können leider nicht erfasst werden. Es hat einen Ausgang, so dass der RV 56 auch als Messverstärker genutzt werden kann. Unter http://www.radiomuseum.org/r/grundig_roehrenvoltmeter_rv56rv_5.html sind weitere Daten des Gerätes zu finden. Für Abgleicharbeiten an Röhrenradios ist die große, analoge Anzeige immer nur sehr hilfreich. Unverzichtbar im Messpark ist dieses Gerät allerdings nicht mehr. Ich besitze es nur noch als Sammlerobjekt.

Reparaturbericht auf https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/thread.php?board=54&thread=308

Schaltbild und Bedienungsanleitung auf https://archive.org/details/manual_RV56_OM_GRUNDIG_DE/mode/2up

Gekauft hatte ich das Gerät auf einem Amateurfunkflohmarkt Ende der 70er Jahre in Sinzheim bei Baden-Baden. Ich vermute, dass dieses Gerät in einem Tonstudio im Einsatz war. Ich kann mich erinnern, das eine Taste von Anfang an immer ein bisschen klemmte. Nach der Reinigung mit Tunerspray gehen nun alle Tasten einwandfrei.


Die Front des Röhrenvoltmeters.

Reinigung: Gereinigt wurde das Gehäuse nach der üblichen Methode mit Toilettenpapier, Wattestäbchen und Glasreiniger. Spiritus darf nur für die Reinigung des Netzkabels verwendet werden. Für andere Zwecke ist es zu aggressiv und löst zum Beispiel den Aufdruck und Kunststoffe an. Die Kunststoffscheibe des Drehspulinstruments wurde mit Politurpaste für Kunststoffboote mehrfach auf Hochglanz poliert. Die Fotos entstanden vor der Reinigung. Erst nach dem Fotografieren packte mich der Putzteufel.


Grundig RV 56.


Bezeichnung und Beschriftung auf der Vorderseite.


Der Tastensatz.


Innenansicht von hinten.


Innenansicht schräg von oben. So sehen Röhren aus, wenn man sie 50 Jahre lang nicht putzt.


Innenansicht von oben.


Innenansicht von unten.


Innenansicht von rechts.


Innenansicht von links.


Typenschild auf der Rückseite.


Rückseite. Zum Öffnen sind die vier Schrauben an den Ecken zu entfernen. Die Frontseite ist auf eine weiche Unterlage zu legen, um das Gehäuse dann nach oben abzuziehen.


Das Gehäuse.


Unterseite.


Oberseite mit Tragegriff. Für die damalige Zeit also ein kleines und handliches Gerät.


Vergleichsmessung mit einem modernen Multimeter bei 50 mVeff und 1 kHz. Der Zeiger steht wegen des seitlichen Blickwinkels nur scheinbar nicht genau auf „5“.

Vergleichsmessung: Geht man nach dem eingebauten Eichgenerator, zeigt das Röhrenvoltmeter etwa 10% zu viel an. Gleicht man das Röhrenvoltmeter mit einem Multimeter ab, dann liegen die Abweichungen bei +- 2%, wenn man jeden Messbereich extra justiert. Für alle Messbereiche erhält man noch eine Genauigkeit von etwa +- 10%. Immerhin ist das Röhrenvoltmeter 50 Jahre alt und mit der Zeit verändern sich die Röhrenkennlinien und andere Bauteilewerte.  Für die Fehlersuche und für viele Abgleicharbeiten, bei denen auf Maximum oder Minimum abgeglichen wird, ist das Gerät jedoch noch sehr gut zu gebrauchen.