Meine gesammelten Erfahrungen mit Reparaturen und Umbauten an meinem altersschwachen Kurzwellen-Transceiver FT-747GX von YAESU möchte ich hier anderen Funkamateuren zur Verfügung stellen. Ich bitte allerdings um Verständnis, dass ich keinerlei Haftung übernehmen kann. Außerdem bin ich nicht für den Inhalt externer Links verantwortlich.
Mein über 20 Jahre alter Yaesu FT-747GX.
FT-747GX, Vorderansicht.
Linkliste zum FT-747GX, Service Manual, User Manual, Improvements (aktualisiert 2. Juli 2011):
Yahoo FT-747GX User Group: http://groups.yahoo.com/group/Yaesu_FT747-FT-747/
Bedienungsanleitung FT-747GX (User Manual): http://w5jgv.com/downloads/FT-747GX_Manual.pdf
Service Manual FT-747GX and more: http://w5jgv.com/amateur_radio.htm#manuals
Umdimensionierung des FT-747GX: http://www.mods-ham.com/02_ … 20FT-747GX.pdf
Senden von 1,8 bis 30 MHz durchgehend (general covering): http://www.radio .. yaesuft747.html
Verbesserungen: http://vss.pl/mods.dk/mods.p … u&model=ft-747&selectid=all.htm
Roofing Filter einbauen: http://hl1iwm.hosting.paran.com/FT-747Mod-1.txt
Fehler in der Nähe der Schaltdioden der Quarzfilter und mehr: http://m0ezp … /radio-ft747gx.html
Externe Tastatur für die Frequenz mit Atmega: http://www.mstratmann.de/ … FT-747-Tastatur
12kHz-ZF für DRM-Empfang und SDR mit SDRadio: drm-mit-ft-747gx.html
Defekte CPU nachprogrammieren (FT-757GX): http://users.tpg.com.au/vk2trp/ft757gx.html
Mechanischen durch optischen Frequenz-Drehgeber ersetzen: http://translate … %231273
USB-CAT-Schnittstelle (FA 2/06 S.177): http://zlati.3ssot-shumen.com/ham/USB-CAT.pdf
CAT-Interface mit PTT an RS-232 für FT-747GX: cat-interface-mit-ptt … ft-747gx.html
FT-747GX u. CAT-Steuerung für RMS Express (Winmor): e-mail- … rzwelle.html#CAT
Austausch des des mechanischen Encoders gegen einen optischen: drehgebers-von-yaesu.html
Skalenlampen durch LEDs ersetzen: Anleitung für den FT-747GX hier.
1. Austausch des Frequenzabstimmungsschalters (Rotary Code Switch Q9000394) und Entfernen der Rastung
Fehlerbeschreibung: Anfängliches Springen bei der Abstimmung der Frequenz. Im Endstadium konnte die Frequenz nur in eine Richtung abgestimmt werden. Außerdem sprang die Frequenz bei Erschütterungen. Die Achse des Drehknopfs hatte zudem sehr viel Spiel.
Ursache: Mechanischer Verschleiß des Frequenzabstimmungsschalters.
Austausch des Frequenzabstimmungsschalters: Abziehen des Gummirings auf dem Drehknopf. Es kommt dann auf dem Knopf ein kleines Loch zum Vorschein, in das man einen Imbuss-Schlüssel steckt um eine kleine Madenschraube zu lösen, die den Drehknopf auf der Achse festhält. Den Knopf kann man dann abziehen.
Dann sieht man eine Mutter, welche den Frequenzabstimmungsschalter auf der Frontplatte hält. Diese Mutter entfernt man. Ebenso die Unterlegscheibe.
Nun muss man das Gehäuse öffnen. Dazu zieht man die beiden seitlichen Metallschienen nach hinten heraus. Anschließend kann man den Deckel, der mit Schnapp-Befestigungen gesichert ist, lösen. Dazu drückt man vorne mittig auf den Deckel. Danach kann man die gesamte Front, welche an den Seiten ebenfalls eingeschnappt ist, nach vorne klappen. Nun kann man die Leiterplatte der Front ebenfalls lösen, welche seitlich und oben an den Rändern in die Frontplatte eingehakt ist.
Der ausgelötete Frequenzabstimmungsschalter. Das Ersatzteil dafür beschaffen Amateurfunkgerätehändler. Lieferzeit etwa 4 bis 6 Wochen.
Jetzt kann man den Frequenzabstimmungsschalters herauslöten. Dies macht man lieber mit Lötsauglitze anstatt eine Entlötpumpe. Eine Entlötpumpe geht auch, kann aber die dünnen Leiterbahnen zerstören. Insgesamt sind 8 Lötpunkte zu bearbeiten. Zur Orientierung: An dem oberen ist ein Metallbügel angelötet. Von ihm geht eine sehr dünne Leiterbahn zum Prozessor.
Lage des Frequenzabstimmungsschalters auf der Leiterplatte. Rot sind die Anschlüsse des Gehäusese markiert, gelb die der Schleifkontakte. Oben sieht man den Metallbügel und ein beschädigtes Lötauge, das mit einem Stück Draht gefllickt werden musste.
Der rechte sitzt unmittelbar an einer Ecke des Prozessors .Unten sind 5 Lötpunkte vom Zinn zu befreien. Von oben betrachtet ist am linken dieser fünf ist ein Widerstand frei in der Luft hängend angelötet. Der Einsatz einer Lupe ist ratsam. Durch vorsichtiges Rütteln kann man nun den defekten Frequenzabstimmungsschalter herauslösen.
Lötseite (Rückseite, Pinseite) des Frequenzabstimmungsschalters. Oben die Reihe mit den 5 Anschlüssen.
Rastung entfernen: Bevor man den neuen Schalter einbaut, hat es sich jedenfalls bei mir sehr bewährt, die Rastung zu entfernen, welche durch eine kleine Kugel erzeugt wird. Dazu muss man den Frequenzabstimungsschalter öffnen. Den Vorgang übt man am besten an dem alten Teil. Zum Öffnen sind die vier Metallbügel des rückwärtigen Blechdeckels umzubiegen. Nun kann man das Teil mit der Achse entfernen. In den andern Teil sind man mehre Kontaktfedern und eine kleine Kugel, welche durch eine Feder gegen die zahnradähnliche Kontaktscheibe gedrückt wird. Diese Kugel fällt meistens von selbst heraus und ist dann fast nicht mehr auffndbar.
Innenanischt des verschlissenen Frequenzabstimmungsschalters. Links die die am Rand gezahnte Kontakt-Scheibe, auf der rückwärtig die Drehknopfachse gesteckt ist. Rechts das Gegenstück mit den 4 Federkontakten. Einige Kontakte sind abgewetzt oder abgebrochen.. Rot eingekreist sind die 4 Haltebügel aus Blech, die zum Öffnen umgebogen wurden. Blau eingekreist ist die Position der winzigen Kugel, welche für die Rastung sorgt und entfernt werden kann. Im Bild ist sie bereits entfernt worden.
Die für die Rastung verantwortliche Kugel im Größenvergleich zu einem Streichholz.
Nach entfernter Rastung geht die Frequenzeinstellung nun lautlos ohne Rattern und wirkt angenehm leichtgängig, was bei Kontesten sehr von Vorteil ist.. Es gibt auch keine Probleme, mit dem Frequenzeinstellknopf die eingespeicherten Frequenzen aufzurufen. Für mich hat sich der Eingriff auf jeden Fall gelohnt.
Zusammenbau: Der Zusammenbau folgt in umgekehrter Reihenfolge. Die Lötstellen sind mit einer Lupe auf Lötbrücken zu kontrollieren. Sollten Druckschalter auf der Frontplatte nicht mehr einwandfrei funktionieren, weil sich die Leiterplatte etwas verbogen hat, sind diese mit einem Schraubzieher und dem Lötkolben etwas herauszuhebeln und mit etwas Abstand einzulöten.
Einstellen der Schwer- oder Leichtgängigkeit des Drehknopfes: Wenn der Drehknopf nach Entfernen der Rastung zu leichtgängig geht, kann man eine Bremse in Form von zwei kreisrunden Plastikscheiben erzeugen. Die Plastikscheiben schneidet man aus alten PET-Mehrwegflaschen und versieht sie mit 6,5-mm-Bohrungen, die man über die Achse schiebt. Die Wölbung der Scheiben erzeugt die Bremswirkung. Durch die Wahl des Abstandes zwischen Drehknopf und Gehäusewand stellt man die gewünschte Schwergängigkeit ein.
2. Umbau des FT-747GX für schmalbandige, digitale Betriebsarten
Für RTTY, Amtor, PSK31, MFSK16, Hellschreiben und andere Digi-Modes muss ich meinen Yaesu FT-747GX im Sendebetrieb mit AFSK betreiben. Dies geht nur in der Stellung SSB (USB), bei der für diese Zwecke das viel zu breite SSB-Filter zum Einsatz kommt. Es wäre nun von Vorteil, wenn man statt des SSB-Filters ein schon vorhandenes CW-Filter verwenden könnte. Dazu habe ich meinen Transceiver wie folgt umgebaut (modifiziert, verbastelt), in dem ich mit einem Schalter die Schaltspannungen für das SSB- und CW-Filter vertauscht habe.
Ein auf einer Lochrasterplatte befestigtes Relais sorgt für die Umschaltung der Filter-Schaltspannungen, so dass das CW-Filter in Stellung SSB eingeschaltet ist, während gleichzeitig das SSB-Filter abgeschaltet wird. Befestigt werden kann die Leiterplatte mit Hilfe der vorderen M3-Gewindebohrung, welche sich oben auf dem Aluminiumdruckgussgehäuse der Senderendstufe befindet.
Ansicht auf den geöffneten FT-747GX. Links oben die Lochrasterplatte für das Relais. Darunter die drei Quarzfilter für CW, SSB und AM.
Damit die Lochrasterplatte sich nicht verdrehen kann, weil sie ja nur mit einer Schraube befestigt werden kann, habe ich neben der Bohrung auf der Leiterplatte zwei Tropfen Heißkleber erstarren lassen. Durch diese beiden Höcker verspannt sich die Leiterplatte und verrutscht somit nicht, ohne dass man sie verkleben musste.
Innenansicht des geöffneten FT-747GX. Rechts sieht man die zusätzliche Lochrasterplatte für das Relais, welche auf die Endstufe geschraubt wurde. Links daneben sieht man die drei Quarz-Filter.
Damit es keinen Kurzschluss zwischen den Relaisanschlüssen und dem innen metallisierten oberen Deckel des FT-747GX geben kann, habe ich diesen mit einer QSL-Karte und Klebefolie (breites Paketklebeband) an der kritischen Stelle isoliert.
Für die Umschaltung der Schaltspannungen ist die Filterplatine auszubauen und es sind die entsprechenden Leiterbahnen auf dieser Filterplatine zu trennen und mit dem Relaiskontakten entsprechend zu verbinden. Durch die Durchtrennung der beiden Leiterbahnen entstehen 4 neue Anschlüsse, die hier Cw-ein, Cw-aus, SSB-ein und SSB-aus genannt werden. Man braucht nun ein Relais mit 2 Öffnern und einem Schließer. Wie folgt sind die Anschlüsse mit dem Relais zu verbinden:
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CW-ein und CW-aus verbindet man mit Öffner Nr. 1.
SSB-ein und SSB-aus verbindet man mit Öffner Nr.2.
SSB-ein und CW-aus verbindet man mit den Schließer.
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Schaltschema des Relais, welches die Schaltspannungen für die Filter neu verteilt. Abgebildet ist jene Stellung, bei der kein Strom durch die Relaisspule fließt. Das Relais sollte bei 8 Volt anziehen.
Welche Schaltspannungen für welche Filter zuständig sind, findet man durch Messungen mit einem Spannungsmesser heraus. Außerdem hilft noch das Schaltbild, das allerdings nicht besonders hilfreich war. Einen Bestückungsplan der Filterplatine hatte ich nicht zur Verfügung. Anstatt eines Relais sind auch elegantere Lösungen denkbar, die ich jedoch nicht erprobt habe. Leider sind die Schaltspannungen nicht TTL-kompatibel. Denkbar wäre der Einsatz einer einfachen Logik mit CMOS-Gattern.
Das Relais selbst wird mit dem Schalter für den Noise-Blanker (NB) geschaltet, dem damit eine andere Aufgabe zugeordnet ist. Dazu muss nur eine Leiterbahn getrennt werden. Der andere Anschluss des Schalters bleibt an Masse. Als Schaltspannung für das Relais wurde die Betriebsspannung der Skalenbeleuchtung angezapft (etwa 8 Volt).
Lötseite des Noiseblankerschalters. Gelber Kreis: Draht zum Relais. Gelbe Striche: Leiterbahnunterbrechung.
Die Wicklung des Relais wird also zwischen der Skalenbeleuchtungsspannung und desjenigen Schalterkontakts gelegt, welches nicht an Masse liegt. Dies ist jener Kontakt, der durch die Leiterbahndurchtrennung frei in der Luft hängt. Dadurch ist der Noise-Blanker nun für immer abgeschaltet. Nach dem Umbau fließt in eingedrückter Stellung des Noise-Blanker-Schalters Strom durch die Relaiswicklung.
Für den Umbau ist es abgesehen von der Filterplatine nicht erforderlich Leiterplatten auszubauen. An die Platine der Frontplatte kommt man besser heran, wenn man die Gerätefront umklappt. Dazu muss man nur Snap-in-Befestigungen oben und an den Seiten des Plastikgehäuses lösen. Entsprechendes Drücken hilft da. Außerdem muss man noch die kleine Leiterplatte mit den Filtern ausbauen. Sie ist nur mit einer Schraube befestigt und kann nach dem Zusammendrücken einer Plastiknoppe von der Hauptplatine abgezogen werden. Noch ein kleiner Tipp: Den Schraubendreher sollte man magnetisieren, damit die Schraube haften bleibt. Die Leiterbahnen habe ich durch vorsichtiges Schaben mit einem kleinen, scharfkantigen Schraubendreher durchtrennt.
Der Umbau funktioniert bei mir seit mehreren Jahren einwandfrei und hat noch für Nachbarn einen netten Nebeneffekt, da eventuelles TVI oder BCI gemildert wird oder ganz verschwindet.
Ein Hamcomm-Simpel-Konverter in Verbindung mit einem 500 Hz-CW-Filter zeigt bei mir dieselbe Empfindlichkeit wie ein DJ6HP-Filterkonverter. Für Amtor, RTTY, MFSK, PSK31 und Hellschreiben möchte ich auf das CW-Filter nie mehr verzichten.
Wenn die LCD-Anzeige sporadisch ausfällt, kann die Ursache in Haarrissen auf der vorderen Leiterplatte liegen. Bei mir waren es zwei sehr lange Leiterbahnen, die zum Prozessor führen und sich auf der rechten, oberen Seite befinden. Der Fehler konnte mit Kältespray lokalisiert werden. Die verdächtigen Leiterbahnen wurden mit Schaltdraht überbrückt. Den Haarriss selbst konnte man selbst mit einer Lupe nicht erkennen. Nach der Reparatur trat der Wackelkontakt nie wieder auf.
4. Plötzliches Weglaufen der Frequenz bei gleichzeitiger Verschiebung der Filterkurve des Empfängers
Wenn der Fehler nur in Stellung USB oder LSB auftritt, kann die Ursache in den Trimmkondensatoren liegen, welche auf der Rückseite des Empfängers von außen mit einem feinen Schraubendreher zugänglich sind. Sie tragen die Bezeichnungen “USB”, “LSB” und “CW”. Auf die Dauer hilft nur Austauschen. Vorübergehende Abhilfe schafft beträufeln mit Alkohol und anschließendes Verdrehen der Trimmer. Am besten funktioniert die Reinigungswirkung mit Isopropanol, welches in der Apotheke erhältlich ist und auch zum Reinigen von Videoköpfen geignet ist. Wer in Schweden Urlaub macht, sollte sich eine Flasche Blåsprit besorgen. Es besteht zu fast 100% aus Isopropanol und ist an fast jeder Tankstelle als kostengünstiger Scheibenreiniger erhältlich.
Neuabgleich der Filterlage: Ein Neuabgleich ist danach notwendig und geht ganz einfach, wenn man sich die Frequenz eines kräftigen AM-Senders, z.B. der der Deutschen Welle (6,075 kHz), bedient. Für USB (oberes Seitenband) stellt man in der Stellung USB die Frequenz auf genau 6,074 MHz, also 1 KHz tiefer. Nun verdreht man den für USB zuständigen Trimmkondensator so lange, bis der Träger des Senders Deutsche Welle einen Ton von genau 1 kHz erzeugt. Die Frequenz kann man z.B. mit dem Hamcomm-Programm oder noch besser mit der Wasserfallanzeige eines Soundkartenprogramm wie DigiPan für PSK31 feststellen. Für den Abgleich in LSB (unteres Seitenband) geht man entsprechend vor und stellt die Frequenzanzeige auf 6,076 MHz, also 1 kHz höher als der AM-Träger der Deutschen Welle. Mit dem Neuabgleich sollte man erst einige Stunden nach dem Beträufeln mit Alkohol beginnen, da sich während der Trocknungsphase die Frequenz ständig verstimmt.
Plötzlicher Leistungsabfall auf wenige mW hatte seine Ursache in kalten Lötstellen direkt an einen der beiden Leistungs-Transistoren der Senderendstufe. Für einen dauerhaften Erfolg muss man von beiden Seiten der doppelt beschichteten Leiterplatte das alte Lot entfernen und dann nachlöten. Dazu musste ich den gesamten Endstufenblock zerlegen.
6. Einbau eines zusätzlichen Mikrofonanschlusses auf der Rückseite
Für den Sende-Betrieb digitaler Betriebsarten und SSTV wäre ein rückwärtiger Mikrofonanschluss von Vorteil. Das Loch für eine Cinch-Buchse lässt sich relativ leicht in das Plastigehäuse bohren. Damit die Massefahne der Buchse gegen die Gehäuse-Masse isoliert ist, muss die innenseitige Metallschicht um die Buchse herum abgekratzt werden. Beide Lötfahnen verbindet man mit 220nF-Kondensatoren. Diese verbindet man dann mit den Anschlüssen der Buchse J14, welche sich auf der Hauptplatine des FT-747GX befindet. Der Masseanschluss dieser Buchse befindet sich in Richtung des Endstufenblocks, was man mit einem Ohm-Meter überprüfen kann. Von der Rückseite betrachtet, findet man diese Buchse vorne links (siehe Foto). Von dieser Buchse geht ein abgeschirmtes Kabel ab.
Einbau einer zusätzlichen, rückwärtigen Mikrofonbuchse. Der Ringkern verhindert HF-Einstrahlung und ist zwischen den beiden Kondensatoren und der Buchse J14 auf der Hauptplatine geschaltet. Klicken Sie auf dieses Bild, um eine vergrößerte Darstellung zu erhalten.
Ich habe zusätzlich noch einige Wicklungen abgeschirmten NF-Kabels um einen Ferrit-Kern gewickelt, um das Einfließen von Hochfrequenz zu vermindern. Die Masse habe ich an einem Abschirmblech in der Nähe angelötet. Der Pegel und somit die Ausgangsleistung lässt sich weiterhin mit dem vorderseitigen Mikrofonpegeleinsteller verändern. Noch ein Tipp: Die Befestigungsmutter der Cinchbuchse sollte man mit Lack fixieren, da sie sich sonst mit der Zeit lockert. Die zwei 220nF-Kondensatoren verhindern Kurzschlüsse mit ihren katastrophalen Folgen durch versehentliche Verpolung.
7. Einbau eines zusätzlichen Kondensators für einen helleren Klang des Lautsprechers
Nach Empfehlungen von DD0BI habe ich am NF-Verstärker zwischen C23 und R20 bzw. R21 einen 4,7 nF-Kondensator eingebaut. Durch diesen kleinen Eingriff habe ich den sehr erfreulichen Eindruck gewonnen, dass sich in SSB und AM die Verständlichkeit wesentlich verbessert. Durch das Fehlen der tieferen Frequenzen kann der kleine Lautsprecher auch nicht mehr das Gehäuse zum Scheppern bringen.
Lage des zusätzlichen 4,7 nF-Kondensators. Links unten sind man einen Teil des Lautsprechers. Oben sieht man die 5 dicken Lötpunkte für den TDA2003 des NF-Verstärkers. Außerdem sieht man die Leiterbahnunterbrechung in der Nähe des dünneren schwarzen Kabels, dort wo das blanke Kupfer der Leiterbahn erscheint. Der rechte Anschluss des Kondensators ist auf die gemeinsamen Anschlüsse von R20 und R21 gelötet.
Bevor man den Kondensator auf der Lötseite anbringt, muss man eine Leiterbahn unterbrechen, die man ganz in der Nähe des Lautsprechers fndet. Diese Leiterbahn fällt dadurch auf, dass sie einen rechtwinkligen Bogen macht. Wer will kann mit noch kleineren Werten als 4,7nF experimentieren oder statt des Kondensators ein passives oder aktives Filter einsetzen.
Trimmkondensator des LO austauschen: Nachdem ich die Trimmer für USB, LSB und CW ausgetauscht hatte (diese sind an der Rückwand erreichbar), zeigte sich nach einigen Jahren erneut eine Instabilität der Frequenz. Da die Erscheinung auf USB, LSB, AM und CW auftrat, hatte ich diesmal den Trimmkondensator des LO in Verdacht. Ein Besprühen mit Tuner-Spray verschlimmerte den Zustand nur noch. Deshalb tauschte ich ihn gegen eine stabilen Trimmkondensator aus Keramik (4 -20 pF) aus.
Der neue Trimmkondensator ist im Bild rot umrandet und hat 4-20 pF.
Danach war der FT-747GX wieder frequenzstabil. Der Trimmkondensator befindet sich neben dem 5,4000 MHz-Quarz auf der stehend angebrachten Platine, die auf der Hauptplatine gesteckt ist. Beim Montieren achte man darauf, dass der Anschluss, der mit der Einstellschraube verbunden ist, rechts sitzt, wenn man das Bauteil von der Bestückungsseite betrachtet.
Der defekte Trimmkondensator, mit welchem der Quarz im LO des FT-747GX gezogen wird.
Der Neuabgleich ist bereits hier unter “Neuabgleich der Filterablage” beschrieben. Dazu nimmt man wieder einen AM-Rundfunksender bekannter Frequenz und ein Soundkartenprogramm mit Wasserfallanzeige. Man verstellt den Frequenzanzeige um 2 kHz nach oben oder unten und kontrolliert die Frequenz in der Stellung USB oder LSB auf der Wasserfallanzeige. Den Trimmer stellt man so ein, dass sowohl in USB als auch in LSB ein Träger von 2 kHz auf der Wasserfallanzeige zu sehen ist. Als Rundfunksender verwende ich die Deutsche Welle auf 6075 kHz.
Schlechte Lötstellen an den Bandfiltern der HF-Endstufe (PA) nachlöten: Auf dem 40m-Band setzte beim Senden ab und zu mitten im QSO die Sendung aus und es kam keine Leistung mehr aus der Endstufe, obwohl die rote Sendelampe immer noch leuchtete. Die Output-Anzeige stand jedoch auf Null. Dies konnte man auch mit dem MOX-Schalter nachprüfen. Anfangs konnte man den Fehler durch Klopfen auf das Gehäuse beseitigen, bis er nach ein paar Tagen wieder auftrat. Dann kam er jedoch immer häufiger vor. Nachfolgend in kommentierten Bildern meine Vorgehensweise.
Deckel geöffnet, rechts die Endstufe, von der ein Kabelstrang mit vielen bunten Kabeln führt, die auf der Hauptplatine in einem langen Stecker münden. Auf dem Bild ist er schon abgezogen. Ebenso die beiden grauen Koax-Kabel (zum Empfängereingang, zum Sendereingang)
Nahaufname des Stecker: An ihm kann man die Spannungen messen, welche mittels Relais die Bandfilter der PA umschalten. Es liegen etwa 12 Volt an. Gelb ist z.B. das Kabel für das 40m-Band. Obwohl die Aussendung abbrach, war die Spannung noch vorhanden. Der Fehler musste demnach auf der Platine für die Bandfilter liegen.
Von der Unterseite des Gehäuses die vier Schrauben lösen, welche das Alu-Druckgehäuse der PA festhalten. Diverse Kabel lösen und mit Filzstift kennzeichen, vor allen Dingen die Stecker für die beiden Festspannungsregler markieren, damit sie nicht verwechselt werden. Rechts die beiden Schrauben mit den Masseverbindungen lösen. Außerdem sind zwei Koaxkabel von der Hauptplatine abzuziehen, die wir ebenfalls mit Filzstift kennzeichnen.
Auf der Lüfterseite den Deckel abschrauben, der von zwei Schrauben gehalten wird. Links im Bild die Platine mit den Bandifiltern und dem Relais. Wenn wir an den eingangs erwähnten Stecker, den wir abgezogen haben, Spannungen von 12 Volt anlegen, können wir testen, ob die Relais umschalten, was wir von oben sehen können. Das graue Kabel ist für die Masse. Ein anderes Kabel ist für das Sende-Empfangs-Relais, das oben links auf der Platine sitzt.
Nahaufname: Um die Platine lösen zu können, an ihren Ecken die vier Kreuzschlitzschrauben lösen und dann die Lötverbindung zur Antennenbuchse entfernen. Auf der Leiterplatte gibt es noch einen Trimmkondensator den wir in Ruhe lassen. Mit ihm wird das SWR-Meter (zurücklaufende Welle) abgeglichen. Der Stecker links unten hat drei Anschlüsse: rücklaufende, vorlaufende Welle und in der Mitte Masse. Die beiden Relais für das 40m-Band sitzen übrigens ganz oben.
Dann können wir die Platine herumdrehen und alle Lötstellen nachlöten. Einige Lötstellen sahen grau aus oder hatten eine weiße Kruste. Bei besonders verdächtigen Lötstellen entfernte ich das alte Lot mit einer Entlötpumpe oder mit einer Entlötlitze. Nach dem Nachlöten trat der Fehler nie wieder auf.
Defekte Relais selber reparieren: Dies zeigt das nachfolgende Video.
Der argentinische Autor dieses Videos hatte bei seinem FT-747GX fast denselben Fehler, den ich hatte. Bei ihm waren die Relais-Spulen defekt und es ist ihm gelungen diese wieder zur reparieren. Außerdem sieht man schön, wie der Deckel des Gehäuses entfernt wird und die Sende-Einheit auszubauen ist. Der Film ist auf Spanisch. Auf Youtube ist ein ein spanischer Text, der mit Google übersetzt werden kann.
Flecken und Kratzer auf dem Gehäuse entfernen und das Frontglas aufpolieren: Versehentlich wurde der Deckel des FT-747GX mit Brennspiritus gereinigt. Dies griff die Kunststoffoberfläche so stark an, dass sich weiße Flecken und ein weißer Schleier bildete. Ein Abwaschen mit Spüli, warmem Wasser und Glasreiniger brachte keinen Erfolg. Nach dem Trocknen der Oberfläche erschien der weiße Schleier immer wieder.
Einzige Abhilfe war die Anwendung von Lackreiniger für die Autopflege. Dieser Lackreiniger schleift feine Kratzer aus Autolack heraus. Es handelt sich nicht um Autopolitur. Mit diesem Lackreiniger, auch Rubbing genannt, konnte ich den Schleier wieder wegpolieren. Danach sah die Kunststoffoberfläche etwas glänzendender als ursprünglich aus, was aber nur dem geübten Auge auffällt. Zudem waren feine Kratzer verschwunden. Der Lackreiniger kann unter fließendem Wasser mit einer weichen Bürste entfernt werden.
Das Frontglas habe ich bei dieser Gelegenheit ebenfalls vorsichtig mit Lackreiniger von feinen Kratzern entfernt. Dazu ein weiches Baumwolltuch verwenden. Haushaltspapier würde wieder Kratzer beim Trockenreiben erzeugen. Lackreiniger, der in feine Ritzen der Frontplatte geflossen ist, kann mit einem sehr feuchten Haushaltstuch verdünnt werden und dann mit Watte eines Wattestäbchen aufgesaugt werden.
Die Gummitülle auf dem Drehknopf für die Frequenz löst sich: Mit den Jahren weitet sich der Gummiring, welcher auf dem Drehknopf der Frequenzeinstellung sitzt. Damit dieser Gummiring wieder einen festen Sitz bekommt, entfernen wir ihn. Dann schneiden wir ein Stück Fahrradschlauch in fast derselben Breite zurecht und stülpen dieses Stück Schlauch über den Drehknopf. Danach schieben wir die alte Gummitülle wieder drauf, der nun wieder schön fest sitzt. Falls er sich zu schwer draufschieben lässt, hilft ein Tropfen Spüli oder etwas Seife.
Reset der CPU ausführen: Beim Experimentieren mit einer schlecht programmierten Software für die CAT-Steuerung hatte sich die Firmware so verändert, dass man keine Frequenz mehr einstellen konnte. In anderen Fällen sieht man sogar merkwürdige Zeichen auf dem Display (siehe hier). Der Schreck ist groß, doch lässt sich der Fehler lässt sich durch einen CPU-Reset einfach beseitigen. Nach einem Reset der CPU waren zwar alle gespeicherten Frequenzen gelöscht, aber der FT-747GX benahm sich wieder normal. Der Reset wird durch das Verbinden des Pin 29 der CPU mit Masse ausgelöst. 10 Sekunden reichen. Vorher den Transceiver abschalten. Die Batterie muss nicht ausgebaut werden. Die CPU befindet sich auf der Platine an der Frontseite. Die Frontseite kann nach dem Lösen zweier seitlicher Schnappverschlüsse nach vorne geklappt werden. Vorher natürlich den Deckel entfernen.
Hier ist der Pin 29 der CPU markiert.
Bezeichnungen an der CPU.
Erst später habe ich den Hinweis von DL4ABB erhalten, dass sich direkt unterhalb des Druckknopfes “Band” auf der Unterseite des FT-747GX ein kleiner Schiebeschalter befindet, der versenkt ist. Er lässt sich mit dem Finger unterhalbe der “Band”-Taste ertasten. Dieser Schalter (S19) schaltet die Batterie ab und verbindet den Reset-Anschluss über zwei Widerstände mit Masse.
Funktion des Reset-Schalters (S19), welcher sich unterhalb der Band-Taste mit dem Finger erfühlen lässt. Es ist ein kleiner, versenkter Schiebeschalter.
Austausch des mechanischen Drehgebers gegen einen optischen Drehgeber: Dies ist unter http://elektronikbasteln.pl7.de/einbau-eines- — optischen-drehgebers.html ausführlich beschrieben.
Einbau eines optischen Encoders.
Der optische Drehgeber vor dem Einbau.
Skalenlampen durch Leuchtdioden ersetzen: Dies ist hier am Beispiel eines FT-747GX beschrieben.
FT-747GX mit Leuchtdioden für die Skalenbeleuchtung.
Plötzlicher Ausfall bei Sendung und Empfang in unregelmäßigen Abständen: Dabei geht die Anzeige des S-Meters nach oder der Sendeleistung nach unten. Die Ursache sind oft kalte Lötstellen auf der kleinen Platine mit den Quarzfiltern. Abhilfe: Alle Lötstellen sind nachzulöten (siehe auch hier). Diesen Fehler hatte mein FT-747GX noch nicht. Dennoch habe ich alle Lötstellen dieser Platine vorsorglich nachgelötet. Beim Nachlöten immer vorsichtig vorgehen, um keine ungewollten Lötbrücken zu erzeugen.
Die Quarzfilterplatine neigt zu Problemen mit den Durchkontaktierungen. Ein Nachlöten aller Lötstellen ist empfehlenswert.
Vermutliche Schwingneigung der Senderendstufe: Fehlerbeschreibung: Hat sich die Endstufe durch den Sendebetrieb erwärmt, steigt plötzlich die Sendeleistung laut dem eingebauten Drehspulinstrument an zu steigen. Ein Zurückdrehen der Leistung zeigt keine Wirkung. Nach ein paar Sekunden fällt die Leistung wieder ab. Den Fehler kann man provozieren, wenn der Drive-Regler voll aufgedreht wird. Die Leistung bleibt dann laut der Anzeige im oberen Bereich hängen. Dreht man die Leistung wieder zurück, bleibt sie ein paar Sekunden hängen und fällt dann plötzlich ab. Ein externer Leistungsmesser zeigt etwa 30 Watt Ausgangsleistung, obwohl das eingebaute Drehspulinstrument fast auf Vollausschlag steht. Der Fehler tritt in unregelmäßigen Abständen auf, wenn die Senderendstufe warm geworden ist.
Fehlersuche: Erst vermutete ich eine Rückkopplung auf Grund schlechter Masseverbindungen am Mikrofoneingang. Tatsächlich war ein Massedraht abgebrochen, den ich wieder anlötete. Dies brachte allerdings keinen Erfolg. Dann lötete ich den ALC-Kreis auf der Hauptplatine nach. Dies brachte ebenfalls keine Abhilfe. Allerdings erzeugte ich eine Lötbrücke, die dazu führte, dass nur in einer bestimmten Stellung des Squelch-Reglers gesendet werden konnt. Die Lötbrücke konnte ich finden und diesen Fehler beseitigen. Dann vermutete ich einen Fehler an der Stelle, wo das SWR gemessen wird. Diese Stelle liegt der Nähe der Antennenbuchse. Das Nachlöten der Platine brachte keinen Erfolg.
Abhilfe: Die Ursache waren ein oder mehrere defekte Lötstellen in der Senderendstufe. Die Senderendstufe wurde geöffnet und die Senderplatine, welche mit zahlreichen Schrauben befestigt ist, demontiert. Auf der Lötseite wurden alle Lötstellen nachgelötet, wobei unbedingt darauf zu achten ist, dass keine ungewollten Lötbrücken erzeugt werden. Deshalb sind die Lötstellen mit einer Lupe zu kontrollieren. Aus dem gleichen Grund muss das Zugeben von Lötzinn bei eng liegenden Lötstellen vermieden werden. Es reicht die Lötstellen zum Schmelzen zu bringen.
Senderendstufe geöffnet.
Die Senderendstufe von ihrer Bestücksseite. Für das Nachlöten muss diese Platine ausgelötet werden.
Bestückungsseite der Senderendstufen-Platine. Unten der Motor und rechts daneben das Relais für die Versorgungsspannung. Der Transistor ganz oben ist isoliert auf dem Gehäuse montiert.
Nach dem Zusammenbau ist mir aufgefallen, dass der Lüfter nicht mehr funktionierte. Beim Hantieren mit der Endstufenplatine hat ich einen der beiden Drähte zum Lüftermoter abgerissen. Ich musste deshalb wieder die Endstufe öffnen, um den Draht anzuöten.
Kalte Lötstellen sind sehr oft im Endstufenblock anzutreffen. Sie führen manchmal zu einem sehr rätselhaften Verhalten im Sendebetrieb. Die Lötstellen werden durch die häufigen Temperaturschwankungen des Materials über die Jahre sehr in Anspruch genommen. Hinzu kommen noch die Vibrationen durch den Lüfter. Ein Nachlöten sämtlicher Lötstellen der HF-Endstufe und der sendeseitigen Eingangsfiltereinheit ist empfehlenswert. Lötbrücken sind beim Löten unbedingt zu vermeiden und deshalb ist mit einer Lupe arbeiten.
Es ist sehr hilfreich vor und während des Montierens den Vorgang mit der Kamera festzuhalten. Um Verwechslungen zu vermeiden, sind mit Filzstift die Kabel und Stecker eindeutig zu kennzeichen. Insbesondere können die Kabel zu den beiden Festspannungsreglern, welche auf dem Senderblock sitzen, verwechselt und verdreht werden.
Lärmender Lüfter: Rappelt der Lüfter, kann er mit HF-Kontaktspray wieder leiser werden, wenn er wie im Foto geschmiert wird, um die Lüfterachse zu erreichen. Durch das Kontakspray, das in den Motor läuft, löst das Fett im Motor auf und verteilt sich wieder an den Lagern. Nach dem Schmieren ist mit sanften Druck der Lüfter an seiner Achse gegen den Motor zu drücken.
Schmieren des Lüfters, damit er nicht mehr rappelt.
Fazit: Zwar ist der FT-747GX nicht gerade ein Spitzengerät, doch dafür ist er gebraucht recht günstig zu haben und eignet sich wunderbar in Kombination mit digitalen Betriebsarten. Für SSB-Sprechfunk auf 40 und 80 m wünscht man sich allerdings nicht selten einen besseren Empfänger. Leider scheint mein Exemplar Probleme mit den Lötstellen zu besitzen. Dank seiner kompakten Größe nimmt man ihn gerne auf Urlaubsreisen mit. Vor allen Dingen kann man durch “Verbasteln” dem Gerät noch einiges entlocken. Nicht zuletzt lernt man durch die Reparaturanfälligkeit des immerhin schon über 20 Jahre alten Gerätes eine ganze Menge. Meistens sind es nur Lötstellen, die nachzulöten sind.