28. Oktober 2024
Viele Schaltnetzteile aus alten PCs lassen sich relativ leicht zu einem Netzteil mit variabler Ausgangsspannung umbauen. Die Spannung lässt sich in der Regel von etwa 5 bis 15 Volt einstellen. Der maximale Ausgangsstrom hängt vom verwendeten Schaltnetzteil ab. Meistens sind mindestens 10 Ampere Ausgangsstrom bei einer Dauerbelastung möglich. Manche Schaltnetzteile schaffen kurzzeitig sogar bis zu 20 Ampere.
Voraussetzung für diesen Umbau: Für den hier beschriebenen Umbau kommen nur Netzteile in Betracht, welche für die Regelung das weit verbreitete IC KA7500 verwenden. Andere Bezeichnungen lauten KA7500B, TL494 oder DBL494. Unter
Labor-Netzteil von 2,4 – 23 Volt einstellbar aus einem AT- oder ATX-Netzteil
ist der Umbau bereit ausführlich beschrieben worden. Allerdings hatte ich damals einige Schutzdioden entfernt, um eine höhere Ausgangsspannung zu erzielen. Dies führte dazu, dass das Schaltnetz durch Überlastung zerstört wurde. Heute bin ich etwas vorsichtiger und begnüge mich mit 5 bis 15 Volt Ausgangsspannung. Den neuen Umbau hatte ich auch auf https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/thread.php?board=58&thread=452#2 vorgestellt.
Warnung: Die hohen Ströme in einem Schaltnetzteil können Brände auslösen. Nach dem Umbau können bestimmte Schutzeinrichtungen nicht mehr wirksam sein. An den großen Elkos im Primärkreis können nach dem Abschalten immer noch hohe Spannungen von über 300 Volt Gleichspannung anliegen, die lebensgefährlich sein können.
Skizze für den Umbau: Die nachfolgende Skizze erklärt den Umbau.
Eine Leiterbahn ist am Pin 1 des Regler-ICs TL494 zu durchtrennen. Stattdessen wird ein Poti angeschlossen, mit dem sich die Ausgangsspannung einstellen lässt.
Am gelben Kabel, das normalerweise +12 Volt liefert, liegen nun die 5 bis 15 Volt an. Ein schwarzes Kabel bildet den Minuspol. Man beachte, dass das schwarze Kabel nicht mit dem Gehäuse zu verbinden ist, das sonst eine erhebliche Störstrahlung entstehen kann.
Erfahrungen: Das Netzteil eignet sich gut für das Laden von Bleiakkus und Starterbatterien. Wenn diese allerdings zu viel Strom ziehen, schaltet sich das Netzteil ab. Damit der Strom der Batterie nicht in das Netzteil zurückfließen kann, sollte eine dicke Diode in das Ladekabel eingebaut werden. Man kann auch einen kleinen Akkuschrauber damit betreiben oder das Netzteil für das elektrolytische Entrosten verwenden. Eine 12-Volt-Glühbirne als Strombegrenzung wäre dabei eine gute Idee. Es gibt vielfältige Möglichkeiten. Schade, dass eine einstellbare Strombegrenzung fehlt. Den Lüfter kann man über die Ausgangsspannung betreiben. Die Drehzahl ist dann abhängig von der Ausgangsspannug.