Ein altes SWR-Meter, das für einst für den CB-Funk vorgesehen war, wurde nun für den Einsatz im Amateurfunk umgebaut.
Bisher habe ich meinen Umbau auf dem Kurzwellenbändern 80, 40, 10 und 20 m bis ca 80 Watt testen können. Als Grundlage diente mir die Schaltung, welche auf
http://www.qsl.net/vu2upx/Projects/swrmeter.htm
vorgestellt ist.
Schaltbild des SWR-Meters (Großansicht durch Klicken auf das Bild). Mit dem linken Trimmkondensator wird auf minimales SWR abgeglichen. Dafür sollten Trimmkondensatoren mit sichtbaren Plattenpaketen verwendet werden, um zu sehen, bei welcher Stellung der Platten sich das Minimum befindet. Die beiden Dioden sollten gepaart sein. Es können Germanium oder Schottkydioden eingesetzt werden.
Die Messbrücke habe ich allerdings mit einem Stück RG58/CU-Kabel etwas anders realisiert. Das Poti hat 8 kOhm und das Drehspuhlmessgerät 80 uA bei Vollausschlag. Den Ferritringkern unbekannter Herkunft habe ich in der Bastelkiste gefunden und mit 10 Windungen Kuperlackdraht bewickelt. Als Dioden habe ich zwei Schottky-Dioden BAT42 eingesetzt. Germaniumdioden funktionieren ebenfalls. Eine ähnliche Schaltung habe ich unter http://www.df2ok.privat.t-online.de/qrp01d.htm gefunden.
Nach dem Umbau ist die Leistungsmessung, die nur für das CB-Funkband zu gebrauchen war, nicht mehr möglich. Dafür ist die Bedienung für die SWR-Messung jetzt einfacher. Kippschalter nach oben, Poti so weit nach rechts aufdrehen, bis Vollausschlag erreicht ist, Kippschalter nach unten und SWR ablesen. Über die Genauigkeit kann ich noch nichts sagen. Mit dem Abgleich der zwei Trimmkondensatoren und dem Einsatz eines 50-Ohm-Lastwiderstands konnte ein SWR von 1:1 angezeigt werden. Für die Messung des SWR werden nur wenige Watt benötigt.
Die nachfolgenden Bilder erklären die Details meines Aufbaus.
Das SWR-Meter vor dem Umbau.
Nach dem Umbau. Die Front besteht aus Polystyrol. Nasschleifen mit 600er Schleifpapier und anschließendes Polieren mit der Polierscheibe entfernte die Beschriftung.
Vor dem Umbau.
Die ursprüngliche Messbrücke in Streifenleitertechnik ist für den Bereich um 27 MHz optimiert. Links geht es zum Sender, rechts zur Antenne.
Die demontierte Front.
Nach dem Umbau. Das orangene Kabel führt zum Schaltungsteil für die Messung der rücklaufenden Welle, das gelbe Kabel führt zum Schaltungsteil für die vorlaufende Welle. Links geht es zum Sender, rechts zur Antenne.
Rückseite mit zwei PL-Buchsen.
Die Platine ist mit der Manhattan-Style-Technik aufgebaut. Da die Platine beidseitig mit Kupfer beschichtet war, was nicht notwendig ist, habe ich zur Sicherheit die Rückseite ebenfalls mit der Masse verbunden. Mit einer M3-Schraube ist die Platine auf der Bodenplatte des Blechgehäuses befestigt.
Nahaufnahme der Platine. Einfacher Aufbau und leichter Austausch von Bauteilen sind gewährleistet.
Anschluss zum Sender. Der Mantel (die Abschirmung) des RG58-Kabels ist hier mit der Masse verbunden. Ein Kabel führt direkt von der Abschimung direkt zur Massefläche der Platine. Der kleine 10pf-Kondensator führt von der Seele ((dem Innenleiter) des RG58-Koax-Kabels zu dem entsprechenden Anschluss auf der Platine (siehe Schaltbild).
Der Anschluss zur Antenne ist bis auf einen Unterschied wie der Anschluss zum Sender geschaltet: Allerdings ist die Abschirmung des Koaxkabels nicht mit der Masse verbunden.
Anschluss des Ringkerns.
Seitenansicht des Ringkerns mit seinen 10 Windungen Kupferlackdraht. Der Ferritringkern wird durch seine beiden Anschlussdrähte gehalten.
Verdrahtung des Potenziometers und des Umschalters. Ist der gelbe Draht zum Potenziometer durchgeschaltet (Kipphebel nach oben), erfolgt die Messung in Vorwärtsrichtung. Mit dem Potenziometer wird dann die Anzeige auf Vollausschlag eingestellt. Das blaue Kabel führt zum Minus-Anschluss des Drehspulmessinstruments und das rote Kabel zum Plus-Anschluss.
Nun hat die Leiterplatte Germaniumdioden erhalten. Die Trimmkondensatoren wurden durch solche ersetzt, bei denen die Plattenstellung zu sehen ist. Mit dem linken Trimmkondensator wird auf minimales SWR abgeglichen. Der rechte Trimmkondensator ist weniger wichtig und sorgt für einen gleichmäßigen Vollausschlag auf den verschiedenen Bändern.
Mein Lastwiderstand aus 14 parallel geschalteten Widerständen zu 680 Ohm ( 680 / 14 = 48,57 Ohm). Für Kurzwelle noch geeignet. Der Lastwiderstand kann kurzzeitig mit 100 Watt belastet werden.
Die ehemalige Messbrücke besteht tatsächlich aus Pertinax. Einige Exemplare ähnlicher Konstruktion sollen insbesondere bei Fehlanpassung in Brand geraten sein. Mehr als 30 Watte Sendeleistung sollte man nicht zumuten.
Voderansicht der ausgeschlachteten Messbrücke. Die Dioden sind bereits entfernt und waren übrigens nicht gepaart.