Explosion in der Leuchtstoffröhren-Halterung

14.9.2018

Eines schönen Tages gab es einen lauten Knall in einer Halterung für Leuchtstoffröhren und die Sicherung flog heraus. Was war passiert?

An einem heißem Sommertag war ich in der Garage und ließ die Leuchtstoffröhren brennen. Nach einer halben Stunde gab es einen lauten Knall und die Sicherung flog heraus. Die Ursache war nach einer Weile gefunden. Von einer der Leuchtstoffröhren-Halterungen tropfte eine ölige Flüssigkeit auf den Boden. Dieses Öl stammt von einem Becherkondensator für die Blindleistungskompensation. Durch die Explosion wurde der Deckel des Becherkondensators wie ein Geschoss weggesprengt.


Eine 50 Jahre alte Halterung für Leuchtstoffröhren explodierte an einem ungewöhnlich heißen Sommertag. Man beachte, dass in der Halterung noch eine dicke 40-Watt-Leuchtstoffröhre im Betrieb ist.


Im Inneren der Halterung kommt die Vorschaltdrossel und der Kondensator für die Kompensation der Blindleistung zum Vorschein.


Durch die Explosion flog der Boden des Kondensators wie ein Geschoss davon.

Zum Glück handelte es sich beim dem Öl nicht um das giftige PCB. Der MP-Kondensator (Metall-Papier-Kondensator) stammt von Bosch, welches nach einer Firmenauskunft in seinen MP-Kondensatoren niemals PCB verwendet hat. PCB würde durch seinen fruchtigen Geruch auffallen. PCB ist hochgiftig, reichert sich im menschlichen Körper an und verursacht Krebs. Hautkontakt ist zu vermeiden. Kondensatoren, die im Verdacht stehen PCB zu enthalten, gehören auf den Sondermüll.

Da ich nur wenige Leuchtstoffröhren betreibe, habe ich den Kondensator entfernt. Für den Betrieb ist er nicht unbedingt erforderlich. Diese Kondensatoren sind fast 50 Jahre alt. Zusätzlich war es an diesem Tag über 30 °C heiß in der Garage. Das Alter und die Hitze haben wahrscheinlich die Explosion verursacht.


Öl tropfte auf den Boden, das zum Glück kein giftiges und krebserregendes PCB war.


Der explodierte Kondensator gehört auf den Sondermüll. Obwohl er laut der Aufschrift „tropenfest“ sein soll, hat er den heißesten schwedischen Sommer seit 270 Jahren nicht überstanden.

Die alten Halterungen litten außerdem noch an brüchigen Kunststoffteilen und Wackelkontakten. Bei einer Halterung war die Vorschaltdrossel defekt. Später habe ich deshalb neue Leuchtstoffröhrenhalterungen mit elektronischen Vorschaltgeräten montiert, die zudem wegen des Wegfalls der Vorschaltdrossel weniger Strom verbrauchen. Da die Lampen in der Garage pro Jahr nur 100 Stunden oder weniger in Betrieb sind, lohnt sich der Einsatz von LED-Lampen noch nicht.

Nachtrag: Danach wurden wenige Wochen später im Jahr 2018 sämtliche alte Halterungen entfernt und durch Leuchtstoffröhren mit elektronischen Vorschaltgeräten ersetzt. Die Halterungen sind IP54 gegen Spritzwasser geschützt und somit sind die Leuchtstoffröhren gegen mechanische Beschädigungen gekapselt. Der Einsatz von LED-Röhren wäre damals unwirtschaftlich gewesen, da die Beleuchtung in der Garage nur selten zum Einsatz kommt. Bei der aktuellen Nutzung ist mit einer Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren zu rechnen. Heute im Jahr 2023 darf der Handel nur noch seine  Restbestände an Leuchtstoffröhren verkaufen, was durch diese Bevormundung des Gesetzgebers irgendwann je nach Einzelfall eine sinnvolle Ersatzbeschaffung unmöglich machen könnte.