Lärmende Lüfter leiser machen

1.1.2009

Lüfter, die Krach machen, beeinträchtigen auf die Dauer die Lebensqualität. Hier wird beschrieben, wie einfache Mittel für Abhilfe sorgen.

Aufbau der Prozessorkühlung: Bei vielen älteren Rechnern sitzt der Regel auf dem Prozessor ein Kühlkörper in Form eines Aluminiumklotzes, der mit einem einfachen Drahtbügel oder Kunststoffklammern gehalten wird. Auf diesem Kühlkörper sitzt der CPU-Lüfter. Er ist mit vier selbstschneidenden Schrauben auf dem Kühlkörper befestigt. Dabei dienen die Rippen des Kühlkörpers als Gewinde. Der Lüfter, welcher mit 12 Volt betrieben wird, saugt nun die Luft an, welche an den Kühlrippen vorbeistreicht.

CPU-Lüfter aus den 1990er-Jahren, die immer lauter wurden.

Ursache von Lüftergeräuschen und deren Abhilfe:

Die Schrauben: Der Rahmen des Lüfters besteht aus biegsamen Kunststoff, der sich verzieht, wenn man die vier Schrauben ungleichmäßig anzieht. Man kann nun durch Probieren den Lärmpegel reduzieren, indem man die vier Schrauben unterschiedlich stark anzieht.

Das Nadellager: Oft sind die Nadellager des Lüfters den hohen Drehzahlen nicht gewachsen. Die Geräusche vermindern sich mit einem Tropfen Motoröl (z.B. SAE30), das man mit einer Spritze fein dosieren kann. Nähmaschinenöl ist zu dünn und hält nur wenige Tage.
Wie erreicht man das Lager? Auf der Unterseite des Lüftergehäuses befindet sich ein Aufkleber. Entfernt man ihn, kommt das Nadellager zum Vorschein. Nach dem Ölen muss man die überschüssige Flüssigkeit abwischen und den Aufkleber wieder befestigen, damit das Öl nicht herausläuft und das Innenleben des Rechners verschmutzt.

Spritze mit Motoröl. Je dicker, desto besser. Wegen der hohen Drehzahlen muss das Öl dickflüssig sein.

Drehzahlreduzierung: Einige Prozessoren werden sehr heiß und benötigen die volle Lüfterleistung. Dazu gehört zum Beispiel der Cyrix. Andere hingegen werden nur handwarm und bräuchten eigentlich überhaupt keinen Lüfter oder nur eine geringere Lüfterleistung. Ob man die Drehzahlreduzierung des Lüfters wagen soll, kann man mit einer Fingerprobe einfach feststellen. Fühlt sich der Kühlkörper nach einigen Stunden Betrieb schmerzhaft heiß an, sollte man vom Lüfter buchstäblich die Finger lassen. Spürt man jedoch nur eine leichte Erwärmung, kann man es riskieren, die Lüfterleistung zu reduzieren. Dazu habe ich einen kleinen Eingriff für meinen Pentium 133 vorgenommen. Selbst im Dauerbetrieb bei einer Zimmertemperatur von über 30 C gab es nie Probleme oder Instabilitäten mit meinem Rechner.

Den Lüfter macht man mit einen Vorwiderstand von etwa 50 bis 60 Ohm langsamer. Ich habe solch einen Widerstand in die Zuleitung zum Lüfter eingelötet und ihn mit Schrumpfschlauch isoliert. Der Widerstand sollte eine Leistung von mindestens 3 Watt verkraften können. Dann liegt man selbst bei einem Kurzschluss des Lüftermotors auf der sicheren Seite. Wenn der Motor Anlaufschwierigkeiten zeigt, kann man mit Kondensatoren experimentieren, die man parallel zum Vorwiderstand schaltet. Die Drehzahlreduzierung sollten übrigens nur Fachleute vornehmen.

Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit: Der Kühlkörper wird mit einem Drahtbügel einfach auf die Oberseite des Prozessors geklemmt. Dabei ist der Kontakt zwischen Prozessor und Kühlkörper nicht optimal. Besonders für die heißen Prozessortypen empfiehlt sich Wärmeleitpaste. Zu allem Überfluss sind die Kühlkörper der schicken Optik wegen lackiert oder eloxiert. Diese Lack- oder Oxid-Schicht hat eine schlechte Wärmeleitfähigkeit und man sollte sich überlegen, sie an der Unterseite abzuschleifen.

Staub und Dreck: Der Lüfter saugt mit der kühlenden Luft leider auch Staub an, der sich zwischen Lüfter und Kühlrippen ablagert. Die Folge ist eine schlechte Kühlung, die sich oft in Systemabstürzen und einem unzuverlässigen Betrieb des Rechners bemerkbar macht. Spätestens nach einem Jahr sollte man also eine Reinigung vornehmen.

Warnung: Alle Vorschläge sind auf eigene Gefahr auszuführen. Wer die Drehzahl von Lüftern reduziert, muss genau wissen, welche Konsequenzen dies im jeweiligen Fall hat.