Nebenstellen-Anlage mit Asterisk auf einer Fritz!Box 7170

23.2.2019

Der Asterisk-Sip-Server als Haustelefonanlage hat sich nun als Nebenstellentelefonanlage mit Zugang zum öffentlichen Telefonnetz gemausert. Ein Herein- und Heraustelefonieren von und zu öffentlichen Telefonen ist von jeder Nebenstelle selbstverständlich möglich. Callthrough vom öffentlichen Telefonnetz und von anderen Internet-Telefonie-Betreibern zu den Nebenstellenanlagen ermöglicht es dem Anrufer gezielt eine Verbindung aufzubauen, die zu den gewünschten Nebenstellen oder Nummern zu anderen SIP-Providern gelangen.

Aktualisierungshinweis vom November 2023: Dieser Artikel besteht nur noch aus einem historischen Interesse. Inzwischen läuft mein Asterisk-Server seit 2020 auf einem Raspberry Pi. Das geht viel zuverlässiger und ermöglicht wesentlich mehr Möglichkeiten auch hinsichtlich der Sicherheitsaspekte:

Mein eigener kleiner SIP-Server zum kostenlosen Telefonieren im eigenen Netz ohne kommerzielle Provider und fremde Telefonanbieter.
Asterisk als SIP-Server auf einem Raspberry Pi – Zusammenfassung der Installation und Konfiguration – 15. März 2021: Seit einem halben Jahr läuft bei mir ein SIP-Server mit Asterisk auf einem Raspberry Pi 3 B+. Meine nachfolgenden Beiträge beschreiben die Installation des Betriebssystems Raspbian für die erste Inbetriebnahme des Raspberry, die Installation und Konfiguration von Asterisk, die Installation von Fail2Ban und der VoIP Blacklist VoIPBL für den Schutz vor unerlaubten Eindringlingen und was bei einem Stromausfall zu beachten ist, um das System wieder herstellen zu können. – weiter

Somit sind Gespräche zwischen verschiedenen SIP-Providern möglich, z.B. zwischen Sipgate, Dus.net, Personal-Voip , Antisip, Sip2Sip und Iptel in allen möglichen Kombinationen. Zudem lassen sich laufende Gespräche per Raute-Taste weiterreichen. Diese Möglichkeiten sind besonders für Auslandstelefonate interessant, wenn die Telefonflatrate nur für Inlandsgespräche gültig ist. Teure Mobilfunkverbindungen gehören der Vergangenheit an.

Die Nebenstellenanlage ist als Sip-Server mit der Software Asterisk realisiert und läuft auf einem USB-Stick, der an einer Fritz!Box 7170 angeschlossen ist. Diese Fritz!Box ist hinter dem Hauptrouter im Betrieb. Die gebrauchten Router Fritz!Box 7170 sind in der Bucht für wenig Geld erhältlich. Es funktionieren sicherlich auch die meisten anderen IP-Telefonie-fähigen Fritz!Boxen mit USB-Anschluss. Es müssen allerdings ältere Fritz!Boxen sein, die noch eine Telnet-Verbindung erlauben. Empfehlenswert ist es das Projekt auf einen Raspberry Pi mit einer neueren Asterisk-Version zu portieren, die noch mehr Erweiterungen erlaubt.


Die Nebenstellenanlage mit Anbindung an das öffentliche Telefonnetz und mehreren SIP-Providern läuft bei mir auf einem USB-Stick mit einer alten Fritz!Box 7170 Baujahr 2007.

Wozu brauche ich das? Ich habe doch eine Telefon-Flatrate: Aber wahrscheinlich nur für innerhalb Deutschlands und mit Sicherheit nicht weltweit. In Verbindung mit der kostenlosen VPN-Tunnel-App Turbo VPN und dem Softphone CSipSimple, auf dem eine Nebenstellennummer konfiguriert ist, komme ich mit einem Android-Smartphone über fast jede WLAN-Verbindung auf der weiten Welt direkt zum Asterisk-Server und damit dank der günstigen Tarife von Personal-Voip in das deutsche Festnetz zu 1 Cent/Minute, und egal von wo auf der Welt. Die Mobilfunktarife sind auch sehr günstig. Für 2,4 Cent/Minute erreiche ich jedes schwedische Mobiltelefon von überall auf der Welt. Sollte kein WLAN vorhanden sein, funktioniert es auch über den Datenfunk einer Mobilfunkverbindung. Gespräche von Asterisk-Nebenstellen zu Asterisk-Nebenstellen und zu den Nummern zu Personal-Voip, Sipgate, Iptel, AntiSip und Sip2Sip sind immer kostenlos, egal von überall nach überall auf der Welt, weil es inzwischen abgesehen von vielleicht Nord-Korea fast überall auf der Welt kostenlose WLAN-Zugänge gibt. Sollte ein Provider ausfallen, stehen genügend Alternativen zur Auswahl. Da es egal ist, wo sich auf der Welt die Nebenstellen befinden, ist kostenloses Telefonieren über alle Landesgrenzen hinweg mit normalen Telefonendgeräten in einwandfreier Sprachqualität möglich.

Für Asterisk-Anfänger: Das notwendige Vorwissen zum weiteren Verständnis ist von mir unter

Eigener VoIP-Provider und
Telefonanlage mit Asterisk auf einer Fritz!Box als SIP-Server

beschrieben. Dort ist auch erklärt, wie die Nebenstellen in den Fritz!Boxen, anderen Voip-fähigen Routern und Softphones zu konfigurieren sind.

Der kleine Asterisk-Sip-Server läuft stabil. Die nachfolgend vorgestellte Konfiguration wurde auf einer Fritz!Box 7170 gestestet, welche hinter dem Hauptrouter im Betrieb ist. Das WLAN der Fritz!Box 7170 ist abgeschaltet, um Resourcen und Speicherplatz zu sparen. Die als Nebenstellenanlage betriebene Fritz!Box muss eine feste lokale IP besitzen. Die Asterisk-Konfiguration wurde auf Asterisk 1.4.22 getestet. Die Asterisk-Software befindet sich auf einem USB-Stick von 1 GByte Speichervolumen und ist mit FAT formatiert. Der Hauptrouter ist ein Neatgear WNDR4000 mit folgender Portweiterleitung auf die lokale statische IP der Fritz!Box 7170:
UDP 5004 bis 5023
UDP 5061 bis 5068
Die SIP ALG des Hauptrouters ist deaktiviert. Als Port für den Asterisk-Provider wurde 5064 gewählt. Der übliche Port 5060 ist also nicht betroffen, weshalb keine Konflikte mit den Telefon-Accounts anderer Anbieter, die sich auf weiteren Fritz!Boxen im LAN befinden, auftreten. Es befinden sich zwei Fritz!Boxen im lokalen Netzwerk für den Anschluss der analogen Telefone und der DECT-Telefone. Auf den Smartphones befinden sich als SIP-Softphone die Android-App CSipSimple. Telefonate über einen WLAN-Zugang des Freifunks Rhein-Neckar waren erfolgreich und verliefen stabil. Es ist also kein Problem den Asterisk-Server über öffentliche WLAN-Hotspots zu erreichen. Auf Windows-Rechnern sind das 3CX-Softphone und PhonerLite als Softphones im Betrieb.
Was kann diese Nebenstellenanlage? Es lassen ich praktisch beliebig viele Nebentstellen einrichten. Die Nebenstellen-Telefone können Softphones sein, die zum Beispiel auf Notebooks unter Linux oder Windows laufen. Die Softphones können auch auf Smartphones laufen. Dazu eignet sich zum Beispiel die Android-App CSipSimple, mit der sich Telefonate über WLAN oder über den Internetzugang einer Mobilfunkverbindung führen lassen. Als Nebenstellen können auch die Sip-fähigen Router wie zum Bespiel die Fritz!Box zum Einsatz kommen, an die sich ganz normale analoge Telefone anschließen lassen. Manche ältere Modelle sind auch noch für Wählscheibentelefone geeignet. Der Anschluss kann je nach Router entweder direkt über eine zweiadrige Leitung an einer RJ-45-Buchse oder je nach Modell drahtlos über DECT erfolgen.

Die Nebenstellen können sich im eigenen LAN oder außerhalb davon im Internet befinden. Ein Nebenstellen-Endgerät kann zum Beispiel ein Smartphone mit CSipSimple sein, das irgendwo in der Welt über ein WLAN-Hot-Spot mit dem Internet verbunden ist. Alle Nebenstellen-Endgeräte können untereinander kommunizieren. Dabei spielt es keine Rolle, wo sie sich in der weiten Welt befinden. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu einer klassischen Nebenstellenanlage, die mit Relais und analogen Telefonleitungen arbeitet.

 

Die Nebenstellenanlage kann auch mit dem normalen öffentlichen Festnetz in beiden Richtungen kommunzieren. Dazu dient ein Account vom Internet-Telefonanbieter Sipgate, der über die Asterisk-Software eingerichet ist. Selbstverständlich könnten auch Zugänge zu anderen Internet-Telefon-Provider zum Einsatz kommen. Telefonate vom einem zum anderen Provider sind möglich und eröffnen ganz interessante Möglichkeiten.

Eingehende Telefonate aus dem öffentlichen Telefonnetz wählen die Sipgate-Nummer an. Nach der Textansage kann der Anrufer die Nummer seiner gewünschten Nebenstelle eingeben und schließt den Wahlvorgang mit der Raute-Taste ab. Dadurch baut sich die Verbindung zur Nebenstelle auf.  Das Verfahren nennt sich Callthrough.

In meinem Beispiel können auf diese Art und Weise auch Anrufe aus den geschlossenen Telefonnetz von Iptel, AntiSip, Sip2Sip und Linphone entgegengenommen und weitergeleitet werden.

Alle Nummern, die von einer Nebenstelle gewählt werden und mit einer Null beginnen, gelangen automatisch über Sipgate  in das öffentliche Telefonnetz. Verbindungen zu Sipgate-Nummern sind kostenlos. Es muss immer die Vorwahl mitgewählt werden, damit sich eine Verbindung mit Sipgate aufbaut. Wer spezielle Nummern wählt, erhält je nach der internern Vorwahl ausgehende Verbindungen über Dus.net, Personal-Voip, Voipfone, Iptel, Sip2Sip, AntiSip und Linphone.

Die Testnummern 10000 und 10005 von Sipgate sind direkt erreichbar. Wer die 333 wählt, hört eine Wartschleifenmusik. Mit 2424 erfolgt die Zeit- und Datumsanzeige.


Der Clou des hier vorgestellten Asterisk-Servers ist es kostenlose Telefonate zwischen zwei unterschiedlichen Providern zu ermöglichen. Gespräche innerhalb des gleichen Providers sind in der Regel kostenlos. Verbindungen zwischen verschiedenen Providern kosten meistens Gebühren. Bitte beachten Sie, ob die Vertragsbedingungen der jeweiligen Provider solche Verbindungen erlauben und passen sie die Software entsprechend an.

Fallbeispiele aus der Praxis: Das Bestreben liegt immer darin, möglichst kostenlose oder kostengünstige Verbindungen aufzubauen. Verbindungen innerhalb eines Sip-Providers sind meines Wissens immer kostenlos. Die Provider Iptel, AntiSip und Sip2Sip stellen Insellösungen dar und erlauben nur Telefonate innerhalb ihres eigenen Netzes, die dafür kostenlos sind.

1. Einige Provider scheinen über bestimmte WLAN-Hotspots und VPN-Tunnel Schwierigkeiten zu haben die Sprache zu übertragen. Die Gesprächspartner können sich nicht gegenseitig hören. Da Telefonate über andere Provider gelingen, kann der Asterisk-Server als Relais zwischen verschiedenen Providern dienen. Angenommen ein Heraustelefonieren über den Provider A gelingt von einem WLAN-Hotspot nicht. Der Kontakt zum Asterisk-Server gelingt jedoch mit dem Provider B oder direkt über eine Nebenstelle. Der Anrufer veranlasst den Asterisk-Server über Callthrough eine Verbindung vom Provider B zum zum Provider A aufzubauen. Früher musste man dafür zwei Telefonhörer  für eine akustische Verkopplung zusammenhalten. Jetzt geht das mit Asterisk eleganter und auf der digitalen Ebene ohne Verluste.

2. Mit Personal-Voip sind Telefonate in das schwedische Mobilfunknetz mit etwa 2,3 Cent/Minute sehr günstig. Über den Asterisk-Server  kann der Anrufer von daheim oder einem WLAN-Hotspot eine Verbindung zum Asterisk-Server aufbauen, der das Gespräch über Personal-Voip zur schwedischen Mobilfunknummer weitervermittelt.

3. Jemand ist zu Besuch in Deutschland in einer Wohnung, die kein WLAN oder Internet besitzt. Er ruft über das deutsche Festnetztelefon der Gastgeber die deutsche Sipgate-Nummer des Asterisk-Servers in Schweden an. Diese Verbindung ist ein Inlandsgespräch zwischen zwei deutschen Telefonnummern und unterliegt somit meistens einer Flatrate. Die Verbindung zum Asterisk-Server ist somit kostenlos. Der Asterisk-Server verbindet dann weiter zu einer schwedischen Mobilfunknummer für etwa 2,3 Cent/Minute.

4. Die WLAN-Verbindung im Land XYZ lässt keine Telefonie-Verbindungen zu. Tests haben vorher ergeben, dass die auf dem Smartphone eingerichtete Nebenstelle über die VPN-Verbindung mit der App Turbo VPN oder einer anderen VPN-App auf jeden Fall funktioniert. Dadurch gelingt eine  Verbindung vom Smartphone zum Asterisk-Server, der das Telefonat über verschiedene Sip-Provider oder über die internen Nebenstellen weiterleitet.

5. Eine Familie in Deutschland besitzt neben dem normalen Festnetzanschluss noch eine Sipgate-Nummer auf deren Fritz!Box. Das Sipgate-Konto ist allerdings nicht aufgeladen ist. Es gelingen also nur Telefonate von dieser Sipgate-Nummer zu anderen Sipgate-Nummern. Die Sipgate-Nummer ist zudem aus dem öffentlichen Netz erreichbar. Die Tochter der Familie ist für ein Jahr in den USA und hat sich um den ganzen Telefonkram bisher nicht gekümmert.  Ein Freund gibt ihr den Tipp eine Nummer bei Iptel einzurichten, weil dies nur eine E-Mail-Adresse voraussetzt und von überall auf der Welt sehr umkompliziert ist. Damit richtet sie einen Iptel-Account mit CSipSimple auf ihrem Smartphone ein und kann somit den Iptel-Zugang des Asterisk-Servers kostenlos erreichen, der eine Verbindung über Sipgate aufbaut, die innerhalb von Sipgate ebenfalls kostenlos ist. So gelingen Telefonate zwischen den Eltern und der Tochter in beiden Richtungen ohne das Gebühren anfallen und bei der Familie klingelt das Telefon wie gewöhnlich ganz normal.

6. Laut https://www.tobias-bauer.de …. csipsimple-mit-der-telekom.html müsste es grundsätzlich auch möglich sein eine eigene Telekom-Nummer in den Asterisk-Server einzutragen. Allerdings heißt es auf der Anleitung: „Die VoIP Telefonie der Telekom kann nur am eigenen Internetanschluss genutzt werden! Es ist also nicht möglich, an einem anderen Internetzugang ohne weitere Vorkehrungen mit seiner Festnetznummer zu telefonieren.“ Mit dem Asterisk-Server lässt sich die eigene Telekom-Nummer aus einer externen Nebenstelle von überall nutzen. Eine von vielen Anleitungen: https://www.ip-phone-forum.de … deutsche-telekom.293440/. Leider kann ich es nicht selbst ausprobieren.

Änderungen in der Version 2: Die Gesprächsübergabe (Transfer, „Eine Augenblick, ich verbinde Sie weiter mit Herrn Mustermann.“) funktioniert jetzt. Während des Gesprächs ist die Rautetaste zu wählen und danach diejenige Nummer einzutippen, an die das Gespräch übergeleitet werden soll. Sprachbausteine und Musik begleiten die Weiterleitung. Möchte man das Gespräch beispielsweise an die 2001 weiterleiten, gibt man die #2001 ein und es klingelt auf der 2001.

Es können mindestens zwei Gespräche gleichzeitig über Sipgate geführt werden. Während also ein Gespräch über Sipgate läuft, lässt sich mindestens ein weiteres Gespräch ebenfalls über Sipgate führen. Noch mehr Gespräche konne ich leider nicht testen.
Das Piepsen beim Callthrough wurde durch gesprochene Anweisungen ersetzt.
Möglich wäre es noch eine zweite Sipgate-Nummer einzurichten, die dann direkt zu einer bestimmten Nebenstelle führt, weil nur Eingeweihte die Callthrough-Funktion bedienen können. Es lassen sich noch weitere Zugänge über andere Provider einrichten. Bitte den Nachtrag von 25.2.2019 lesen.

Konfigurationsdateien der Version 2: In den fünf Konfigurationsdateien steckt die ganze Arbeit. Die nachfolgenden fünf Links für die Betrachtung anklicken:

extensions.conf  für die Wahlregeln

features.conf für Gesprächsweiterleitung mit #-Taste

indications.conf  für Klingelton, Freizeichen u.s.w.

rtp.conf  für das Portforwarding der RTP-Pakete

sip.conf Sip-Konfiguration, Nebenstellen, LAN, Internet, SIP-Accounts.

Diese Konfigurationsdateien der Versionen 1 und 2 liegen auch gezippt in den Dateien

Asterisk-NebenstellenanlageVer1.zip (ohne Gesprächsweiterleitung)

Asterisk-NebentellenanlageVer2.zip (mit Gesprächsweiterleitung)

zum Herunterladen bereit. Bitte dort die Anweisungen und Kommentarzeilen lesen. Für die Fritz!Box ist bei den Konfigurations-Dateien ein Zeilenumbruch für Linux zu verwenden, denn die Firmware de Fritz!Box basiert auf Linux. Allerdings geht der Windows-Zeilenumbruch ebenfalls, wie ich nachträglich auf meinen USB-Stick feststellen konnte.  Das kostenlose Programm Notepad++ kann den Zeilenumbruch verändern. Die Dateiinhalte sind enstprechend den Kommentaren individuell anzupassen.

Literatur und Quellen: Anregungen habe ich mir hauptsächlich aus den ersten drei Quellen

geholt. Für Verbesserungen, Anregungen, neue Ideen und Weiterentwicklungen bin ich dankbar.
Sicherheit: Die Asterisk-Version 1.4.xx läuft zwar problemlos und stabil, allerdings ist sie schon viele Jahre alt. Um Hacker-Angriffe zu vereiteln, empfehle ich dringend lange Passwörter aus unsinnigen Wortschöpfungen für die Nebenstellen einzusetzen. Die Nebenstellen-Nummern sollten zur Sicherheit mindestens vierstellig sein, damit sie sich nicht zu leicht erraten lassen. Sollten Accounts von kostenpflichtigen SIP-Providern wie z.B. Sipgate oder Personal-VoiP auf dem Asterisk-Server zum Einsatz kommen, sollte die automatische Kontoaufladung unbedingt abgeschaltet sein, um einen eventuellen finanziellen Schaden zu begrenzen. Außerdem ist es empfehlenwert den Asterisk-Server hinter der Firewall eines aktuellen Routers zu betreiben. Die notwendigen Portweiterleitungen im Hauptrouter sollten nur mit UDP erfolgen. Der Asterisk-Server wurde nach einigen Tagen von französischen Domänen entdeckt, die sich einige Tage lang versuchten einzuwählen. Danach war der Spuk vorbei, weil sie keine Chance hatten die Passwörter zu knacken und wenn, hätten sie damit nicht viel anfangen können.

Nachtrag und Verbesserungen vom 25.02.2019: Durch Abänderungen der Programmzeilen im Kontext Callthrough der extensions.conf ist es jetzt auch möglich, dass Gespräche, die über Callthrough hereinkommen, mit der Transferfunktion durch Drücken der Rautetaste weiterverbunden werden können.

Weiterhin ist es nun möglich das über Callthrough eingehende Gespräche auch an andere Sip-Provider übergeben werden können. Ein Anrufer kommt zum Beispiel aus dem öffentlichen Telefonnetz über Callthrough mit einer Sipgate-Nummer in die Asterisk-Box hinein und wählt eine für IpTel reservierte Nummer. Der Asterisk-Server baut dann automatisch die Telefonverbindung von Sipgate nach Iptel auf. Dies geht natürlich auch in die andere Richtung. Selbstverständlich können später noch Accounts von weiteren Sip-Providern wie dus.net, personal-voip u.s.w. eingebaut werden, (was ich dann auch gemacht habe). Damit wären Telefonate zwischen allen eingerichteten SIP-Acounts möglich. Wenn die Code-Zeilen etwas schöner programmiert sind, kommen die Erweiterungen in die Version 3. Vorab ist hier die geänderte extension.conf aufrufbar:

extensions.conf (vom 25.2.2019 ermöglicht Telefonverbindungen zwischen verschiedenen SIP-Providern)

Nachtrag vom 28.2.2019 mit Verbesserungen, bisherigen Testergebnissen und Ideen: Folgende SIP-Provider sind nun abgesehen von den normalen Nebenstellen für die Einwahl und das Herauswählen im Einsatz. Verbindungen von allen SIP-Providern und sämtlichen Nebenstellenanlagen sind in allen denkbaren Kombinationen möglich.
Sip2Sip (seit der Version 3)
Linphone (seit dem 6.3.19)
Die Registrierung ist kostenlos abgesehen von Dus.net, welches eine einmalige Gebühr für die öffentlich zugängliche Telefonnummer verlangt. Iptel, Antisip, Linphone und Sip2Sip sind Sip-Provider als Insellösungen, die keine Verbindungen zu anderen Sip-Providern anbieten. Dafür sind ihre Leistungen kostenlos.
Da es sich um einen Telefon-Server handelt, muss bei Antisip und Sip2Sip der Benutzername aus einer Nummer bestehen. Bei Iptel ist dies ebenfalls empfehlenswert. Iptel, Sip2Sip und Antisip sind wie das inzwischen eingestellte Ekiga geschlossene Systeme, die ohne die Mithilfe des Asterisk-Servers eine Verbindung zu anderen Netzen nicht erlauben.  Bei Iptel, Sip2Sip und Antisip können beliebig viele Nummern eingerichtet werden. Der Name sollte richtig angegeben werden, da dieer als Caller-ID beim Anrufen zu sehen ist. Bei Antisip ermöglicht die Angabe der richtigen E-Mail weitere Funktionen. Iptel, Sip2Sip und Antisip habe ich sowohl mit CSipSimple als auch mit Der Fritz!Box 7360 erfolgreich getestet.
Zum Herauswählen lassen sich die einzelnen Provider jetzt auch über Vorwahlnummern gezielt auswählen. Ein interner Echotest erweitert die Testmöglichkeiten. Falls vorhanen, sind die Testnummern der einzelnen Provider über Kurzwahlen erreichbar.
Die Einführung von Vorwahlen eröffnet neue Möglichkeiten. Auf dem Asterisk-Server lassen sich zum Beispiel zusätzlich zu den vorhandenen Accounts noch Accounts von Sipgate und/oder Personal-Voip einrichten, die wir mit einem bestimmten Betrag – zum Beispiel 20 Euro – aufladen können. Wer über diese Acounts herauswählen will, muss die entsprechende Vorwahl kennen, damit nicht Unbefugte auf Kosten anderer ins öffentliche Netz telefonieren. Sollte jemand dennoch die Vorwahl knacken, begrenzt sich der Schaden, wenn keine automatisch Aufladung erfolgt.
Eine relativ neue Nummer von Personal-Voip, die auf dem Asterisk-Server installiert ist, ermöglicht keine eingehende Anrufe. Zum Glück gehen ausgehende Telefonate einwandfrei. Ich arbeite noch an dem Problem. Anrufen über das öffentliche Netz geht auf jeden Fall über Sipgate.
Leider erlauben manche Wifi-Hotspots kein Voice-ober-IP oder die Sprachverbindungen sind gestört. Deshalb habe ich auf meinem Android-Smartphone in Verbindung mit dem Softphone CSipSimple die App Turbo VPN eingesetzt, welche einen kostenlsen VPN-Tunnel in verschiedene Länder aufbaut. Die kostenlose  App „Germany VPN“ bietet einen Tunnel, der auch mit den meisten Sip-Providern funktioniert. Über diese VPN-Verbindungen konnte der Asterisk-Server einwandfrei über Dus.net und einem Nebenstellen-Account erreicht werden. Über eine Nebenstelle, die in CSipSimple konfiguriert ist, lassen sich also mit Turbo VPN und anderen VPN-Tunneln mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von überall auf der Welt Verbindungen aufbauen.
Auf eine einfach Art lassen sich weitere Asterisk-Server, die nach diesem Muster aufgebaut sind, miteinander vernetzen, um direkt von Nebenstellen des Asterisk-Server A zu den Nebenstellen des Asterisk-Server B zu telefonieren. Wer keine Lust zum Experimentieren hat, kann zu https://www.satellite.me/ greifen. Trotzdem:
In den nächsten Tagen werde ich die notwendigen Konfigurations-Dateien mit sämtlichen Verbesserungen und Kommentaren als Version 3 einspielen. Ich bitte noch um etwas Geduld.
Nachtrag vom 1.3.2019:
Bearbeiten der Konfigurations-Dateien im laufenden Betrieb mit Hilfe von Filezilla als FTP-Client: Da hätte ich auch früher drauf kommen können. Die Konfigurations-Dateien für Asterisk lassen sich mit Filezilla per FTP auf den Desktop per Drag and Drop herunterladen, dort mit Notepad++ bearbeiten und dann wieder mit Drag and Drop auf den USB-Stick hochladen. Per Telnet kann dann in der Asterisk-Konsole mit den Befehlen

„sip reload“ für das Laden der sip.conf und

„dialplan reload“ für das Laden der extensions.conf und

„reload“ für wahrscheinlich alle conf-Dateien.
die neue Konfiguration im laufenden Betrieb geladen werden. Dadurch ist ein unterbrechungsfreier Betrieb des Aterisk-Servers möglich und Änderungen lassen sich schneller ausprobieren.

Rechts: Filezilla für die FTP-Verbindung zum USB-Stick, links unten Notepad++ bei der Bearbeitung der extension.conf, links oben das Fenster mit der laufenden Telnet-Verbindung zum Asterisk-Server. Direkt darunter ist das Icon mit den Zahnrädern für die Batchdatei zum Aufrufen der Telnet-Verbindung zu sehen.

Für den FTP-Verbindungsaufbau ist in Filezilla unter Server die lokale IP der Asterisk-Fritz!Box aufzurufen, um zu den Dateien auf dem USB-Stick zu gelangen. Verbindungsart „Anonym“ wählen.
Sprachest: Inzwischen geht jetzt auch der Sprachtest, bei dem sich der Anrufer seine eigene Stimme anhören kann.
; Eigene Sprachaufzeichnung anhoeren ueber die Nummer 1000
;
; Ansage anhoeren und nach dem Piepton ein paar
; Sätze sprechen. Dann die Raute-Taste klicken
; und die eigene Stimme abhören.
; Funktioniert nun auf dem USB-Stick
; https://www.voip-info.org/asterisk-cmd-record/
; https://www.asteriskguru.com/tutorials/record.html
; Syntax Record(filename:format|silence[|maxduration][|option])
; The sound file will be saved in /var/lib/asterisk/sounds 
; with the name asterisk-recording0, asterisk-recording1, etc.
exten => 1000,1,Ringing()
exten => 1000,n,Wait(3)
exten => 1000,n,Playback(soundtest)
exten => 1000,n,Answer()
exten => 1000,n,Wait(1)
exten => 1000,n,Record(asterisk-recording%d:ulaw|5|30|skip)
exten => 1000,n,Wait(2)
exten => 1000,n,Playback(${RECORDED_FILE})
exten => 1000,n,Wait(1)
exten => 1000,n,Playback(beep)
exten => 1000,n,Wait(1)
exten => 1000,n,Playback(demo-echodone)
exten => 1000,n,Playback(vm-goodbye)
exten => 1000,n,Wait(1)
exten => 1000,n,Hangup()
; Ende des Echo-Tests
; https://www.voip-info.org/asterisk-tips-testing-number/
; https://www.voip-info.org/asterisk-tips-and-tricks
; Die soundtest habe ich selbst besprochen und
; in das Sounds-Verzeichnis kopiert
Vorwahlen: Dann habe ich mir etwas für die Vorwahlen einfallen lassen. Die Zeichen * und # lassen sich leider wegen dem Callthrough nicht verwenden. Für die Vorwahl von IpTel wähle man 884, weil auf der Taste 4 auch ein i steht. für Dus.net gilt die Vorwahl 883, weil das D wie Dus.net auf der Taste 3 vorkommt. So dienen die Buchstaben auf der Tastatur als Merkhilfen.
Inzwischen bin ich dabei die Konfigurations-Dateien mit Kommentaren und erklärenden Links zu versehen, die sich aus Notepad++ direkt aufrufen lassen. Der kleine Asterisk-Server ist im Prinzip fertig.
Der Trick mit den Vorwahlen ist eigentlich ganz einfach. Hier ein Beispiel aus dem Dialplan der extension.conf:
exten => _883X.,1,Dial(SIP/${EXTEN:3}@dusnet,60,r)
Alle Nummern, die mit 833 anfangen, werden an dusnet zum Herauswählen an die in Asterisk fest definierte Variable EXTEN übergeben. Vor dem Wählen werden die ersten drei Ziffern abgeschnitten. Deshalb steht hinter EXTEN eine :3. Tippt jemand zum Beispiel 883678910 ein, dann geht die Nummer zu dusnet, da sie mit 833 anfängt. Vor dem Wählen werden die ersten drei Ziffern entfernt und gewählt wird tatsächlich nur 678910. „X“ steht für eine Ziffer von 0 bis 9, und der Punkt steht für beliebig viele Stellen oder anders gesagt beliebig viele „X“. Übrigens steht hier @dusnet, weil es einen entsprechenden Abschnitt [dusnet] in der sip.conf gibt.
Version 3 vom 4.3.2019: Mit Sip2Sip klappt das Callthrough jetzt auch, nachdem der Anfang durch zwei Zeilen mit „ringing()“ und „answer()“ ergänzt wurde. Bitte die Kommentare lesen. Die Links in den Konfigurationsdateien lassen sich mit Notepad++ direkt aufrufen. In der Version3.zip befinden sich neben den Konfigurations-Dateien auch die notwendigen zusätztlichen Sound-Dateien, die aus urheberrechtlichen Gründen nur in Verbindung mit Asterisk Verwendung finden dürfen.
Das neue Callthrough-Script, das jetzt auch mit Sip2Sip einwandfrei funktioniert:
[callthrough]
; Prompt caller to key-in number to be dialed and to finish with #
; Nach der Ansage Nummer (ev. mit Vorwahl) waehlen und mit # bestaetigen
; Beim Vertippen * und von vorne anfangen
exten => s,1,Ringing()
exten => s,2,Answer()
exten => s,3,Set(NR=)
exten => s,4,Background(vm-enter-num-to-call)
exten => s,5,Background(vm-then-pound)
exten => s,6,Set(TIMEOUT(response)=30)
exten => s,7,WaitExten
exten => _X,1,Set(NR=${NR}${EXTEN})
exten => _X,2,Goto(s,6)
exten => *,1,Goto(s,3)
exten => #,1,NoOp(${NR})
exten => #,2,Playback(vm-dialout)
exten => #,3,NoOP(Dialing Now)
exten => #,4,NoOp(Dialing ${NR})
exten => #,5,Dial(SIP/${NR},45,tT)    ; nur zu Sip-Telefonen die in sip.conf definiert
exten => #,6,Playback(beep)              ; macht Beep, wenn keine Nebenstellen gewaehlt
exten => #,7,Goto(telefone,${NR},1)  ; springt zum Context [telefone] mit den anderen nummern
exten => #,n,HangUp()
Die Vorwahl- und Testnummern lauten wie folgt:
      ; Wahlregeln fuer die Wahl des ausgehenden Providers ; Merkhilfe: ;(fuer Iptel 884, weil I auf der Taste 4 steht) ;(fuer Personal-Voip 887, weil P auf der Taste 7 steht)  ; sipgate        - alle Nummern, die mit 0 beginnen ; iptel          - 884 ; personalvoip   - 887 ; dusnet         - 883 ; antisip        - 882 ; Sip2Sip        - 8877 ; personalvoip1  - Vorwahl 123456789 (geheim halten)   ; Zusammenfassung Testnummern  ; Auf Asterisk-Server: ; 222    Echotest ; 1000   Eigene Stimme abhören ; 331    Musik ; 332    Musik ; 333    Musik ; 2424   Uhrzeit : 880073 Callthrough testen  ; Sipgate: ; 10000  willkommen bei Sipgate ; 10005  Eigene Stimme abhören  ; Iptel: ; 1248   Musik ; 124816 Echo  ; Personal-Voip: ; 600    Echo  ; Dus.net ; 999    Echo  ; Sip2Sip ; 3333   Musik ; 4444   Echo
Sicherlich kommen noch weitere Ergänzungen und Verbesserungen hinzu. Desweiteren kann jeder individuelle Kurzwahlen im Dialplan der extensions.conf eintragen. In Planung ist die Einbindung von Voipfone. Damit wäre man in den UK kostenlos über das öffentliche Telefonnetz erreichbar.
Linphone ergänzt – Nachtrag vom 6.3.2019: Inzwischen ist Linphone nach dem üblichen Schema eingebunden. Leider erlaubt der Sip-Server von Linphone keine reinen Zahlen als Username.
Allgemeines Prinzip zum Einbinden fremder Sip-Server: Um das allgemeine Schema zum Einbinden fremder Sip-Server für das Hinein- und Herautelefonieren besser zu erkennen, sind die Platzhalter mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet. „benutzername“ sollte nach Möglichkeit immer eine Zahl sein, damit sie sich wählen lässt. Bei Linphone ist dies leider nicht erlaubt. Das Beispiel ist trotzdem mit Linphone erklärt.
Ergänzung in der sip.conf:
register => benutzername:passwort@sip.linphone.org/benutzername
; ausgehende Linphone Leitung benutzername
[linphone]
context=linphone-in
host=sip.linphone.org
username=benutzername
secret=passwort
fromuser=benutzername
fromdomain=sip.linphone.org
canreinvite=no
qualify=yes
nat=yes
insecure=very
type=friend
Ergänzung in der extenions.conf:
; Optional Weiterleitung auf Linphone-Nummern
; wer vom Asterik-Server 1234567 wählt kann mit
; sip:donaldduck@sip.linphone.org sprechen und nutzt als
; Anrufer sip:benutzername@sip.linphone.org

exten => 123456,1,Dial(SIP/donaldduck@linphone,60,r) 

 

; Einwahl-Nummer von Aussen ueber CallThrough
[linphone-in]
; von aussen  benutzername waehlen
exten => benutzername,1,Goto(callthrough,s,1)

Der Vorteil ist, dass sich über den Asterisk-Server mit einem Linphone-Sip-Account andere Sip-Server und öffentliche Telefonnetze erreichen lassen. In der extensions.conf eingetragene Linphone-Sip-Accounts lassen sich sogar über öffentliche Netze anrufen.

Über Linphone kommt man mit einem normalen Tastentelefon, das nur Nummern wählen kann, nicht in den Asterisk-Server hinen, da in diesem Beispiel die Buchstabenfolge „benutzername“ zu wählen wäre. Das Softphone CSipSimple kann jedoch Buchstaben wählen.

Sipgate über VPN-Tunnel – Nachtrag vom 8.3.2019: Sollte es mit Sipgate über VPN-Tunnel aus einem Android-Smartphone nicht klappen, weil die Sprachübertragung in einer oder beiden Richtungen nicht funktioniert, bietet sich als Lösung die App „Germany VPN“ aus dem Google Play Store an.
Beim Android-Smartphone sind für den Sipgate-Account im Expertenmodus von CSipSimple folgende Änderungen vorzunehmen: 1. Bei „Erlaube das Umschreiben von SDP…“ ist ein Häkchen zu setzen. 2.  Bei „STUN for SIP“ ist „Deaktiviert“ auszuwählen.
Über „Germany VPN“ funktionieren auch Telefonate von und zu Asterisk-Nebenstellen, welche auf CSipSimple eingerichtet sind. Mit diesem VPN-Tunnel lassen sich auch problematische WLAN-Zugänge knacken, die VoIP gesperrt haben. Mit den Werbeeinblendungen auf „Germany VPN“ muss man leben.
CSipSimple nicht mehr im Google Playstore – Nachtrag vom 8.3.2019: Dieses äußerst leistungsfähige Sip-Softpone für Android ist nicht mehr im Google Playstore vorhanden. Der Download von CSipSimple als APK-Datei befindet sich hier oder hier oder direkt hier. Ältere Versionen und der Source-Code befinden sich unter https://code.google.com/archive/p/csipsimple. Anleitungen zum Installieren von APK-Dateien finden sich nach kurzer Suche im Web.


CSipSimple für Android ermöglicht Telefonate über WLAN oder über den Datenfunk der Mobilfunknetze. Verschiedene Accounts unterschiedler Internettelefonieanbieter lassen sich gleichzeitig anlegen. Es ist manchmal empfehlenswert die Echo-Unterdrückung abzuschalten. Die Sprachqualität ist von der eines normalen Telefon kaum zu unterscheiden. Ein Headset mit Mikrofon erlaubt eine bequemere Handhabung. Eine Verknüpfung zur Telefonliste von Android ist empfehlenswert. 


CSipSimple: Die Anmeldung des Asterisk-Servers hier am Beispiel der Nebenstellle 1003. Rot verdeckt ist die lokale IP der Fritz!Box mit dem Asterisk-Server. Befindet sich das Telefon auch außerhalb des LANs, muss hier die öffentliche IP des Asterisk-Servers mit der Portangabe nach dem Doppelpunkt eingetragen werden.  Die 5064 des Beispiels ist der gewählte Port des Asterisk-Servers.

Die im Google Playstore erhältliche App MizuDroid scheint dem Aussehen nach auf CSipSimple zu basieren. Es exisitiert eine ausführliche Anleitung als PDF.

Ausblick auf einen Raspberry Pi: Inzwischen ist ein Raspberry Pi 3 B+ eingetroffen, der auf seinen Einsatz als Asterisk-Server wartet.


Auf einem Raspberry kann ein Asterisk-Server ebenfalls laufen. Der Stromverbrauch wäre auf ihm geringer und gleichzeitig könnte er andere Aufgaben erledigen, z.B. als Drucker-Server dienen und Musik oder Videos abspielen (für eine hochauflösende Ansicht bitte auf das Bild klicken).

Einbindung von Voipfone – Nachtrag vom 12.3.2019: Voipfone ist ein britischer VoIP-Anbieter, welcher eine kostenlose Telefonnummer des britischen öffentlichen Telefonnetzes anbietet. Die Anmeldung gelang mir mit meiner schwedischen Adresse und einen Tag später erhielt ich die Zugangsdaten und tatsächlich eine britische Telefonnummmer, welche mit 0560 beginnt. Mit dieser Vorwahl sind in im UK solche Nummern gekennzeichnet, die VoIP-Anbieter vergeben.

Die Registrierung dieser Telefonnummer scheiterte auf der Fritz!Box 7360. Ältere Forenbeiträge bestätigten das Voipfone sich auf neuere Fritz!Boxen nicht betreiben lässt.

Erfolgreich verlief die Einbindung dieser Voipfone-Nummer nach dem üblichen Schema auf meinen Asterisk-Server, wobei ich mich nach der Anleitung https://www.voipfone.co.uk/Asterisk_Setup.php orientierte. Nachfolgend dafür die Einträge in der sip.conf:

register => 3abcdefg:3abcde@sip.voipfone.net/3abcdefg
; 3abcdefg = 8-stellige Nummer des Voipfone-Accounts
; 3abcde = 6-stelliges Passwort des Voipfone-Accounts
; ausgehende Voipfone Leitung 0044 560xxxxxxxx
[voipfone]
context=voipfone-in
host=sip.voipfone.net
username=3abcdefg
secret=3abcde
fromuser=3abcdefg
fromdomain=sip.voipfone.net
outboundproxy=sip.voipfone.net
canreinvite=no
qualify=yes
nat=yes
insecure=very
dtmfmode=rfc2833
type=friend

Die Vorwahl für UK ist +44. Mit 0044560xxxx gelang vom deutschen Sipgate der Anruf meiner neuen britischen Nummer. Allerdings klappte das Callthrough nur von der Android-App CSipSimple. Von normalen DECT-Telefonen wurde die Eingabe der Nebenstellen-Nummern nicht erkannt. Als Notbehelf richtete ich in der extensions.conf eine direkte Weiterleitung auf eine Nebenstelle ein:

[voipfone-in]
; von aussen aus den öffentlichen Netzen
; Voipfone 0044 560xxxxxx wählen
; 3abcdefg durch die 8-stellige Voip-Account-Nummer
; ersetzen
; 123456 ist durch die Nummer der Nebenstelle
; zu ersetzen.
; exten => 3abcdefg,1,Goto(callthrough,s,1)  ; Weiterleitung zu callthrough
exten => 3abcdefg,1,Dial(SIP/123456,45,tT) ; direkte Weiterleitung auf Nebenstelle 123456
Das Heraustelefonieren funktionert einwandfrei, was sich mit den kostenlosen Nummern 155 (Willkommens-Ansage) und 152 (Echo-Test) in Erfahrung bringen lässt:
exten => 155,1,Dial(SIP/155@voipfone,60,r)     ; voipfone Willkommens-Ansage
exten => 152,1,Dial(SIP/152@voipfone,60,r)     ; voipfone echotest
Schade, dass Callthrough noch nicht einwandfrei funktioniert, aber immerhin bin ich jetzt über eine britische Nummer zu erreichen. Vielleicht brauche ich sie eines Tages.

IdeaSip – Nachtrag vom 15.03.2019: Inzwischen habe ich mir einen Account bei dem Sip-Server IdeaSip besorgt, den ich bei Gelegenheit einbinden werde und im Prinzip wie Iptel, AntiSip und Sip2Sip als kostenlose Insellösung funktioniert. Die Willkommensansage auf 201 und der Echotest auf 301 funktionieren. Die Tests habe ich mit PhonerLite durchgeführt. Nach der Anmeldung erscheint eine neue Seite mit seinen Zugangsdaten, die man sich abspeichern sollte, vor allen Dingen die Telefonnummer, die gleichzeitig der Username ist. Und sein Passwort natürlich. Eine E-Mail-Benachrichtigung erfolgte erst nach einigen Stunden. IdeaSip lässt sich laut http://ideasip.com/support/faq.php#asterisksetup in Asterisk einbinden.

Als nächstes käme dann CallCentric und VoipTalk an die Reihe. Kein Mensch braucht jedoch so viele Telefonnummern.

Nebenstellenanlagen-Projekt abgeschlossen (12.4.2019)? Da bin ich mir nicht so sicher. Inzwischen habe ich auf diversen Flohmärkten einige gebrauchte Telefone zusammentragen können. Darunter befinden sich einige  DECT-Telefone und zwei Wählscheibentelefone, so dass die Nebenstellenanlage inzwischen aus fast einem Dutzend internen Nummern besteht, deren Endgeräte sich über die gesamte Wohnung und im Keller verteilen. Notwendig ist das für die hausinterne Kommunikation selbstverständlich nicht, da ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht nur wenige Schritte zu Fuß bedeutet. Der Stand der Technik wären Smartphones als ständige körpernahe Begleiter. Im Grunde hinke ich mit meiner Nebenstellenanlage 10 Jahre in der Zeit hinterher. Da aber nur gebrauchte Geräte zum Einsatz kommen, sind die Kosten nicht der Rede wert. Nicht zuletzt ist die Sprachqualität hervorragend, viel besser als bei Amateurfunk, wobei der Vergleich scherzhaft zu verstehen ist. Mal sehen, was ich mir noch einfallen lasse. Falls jemand ein kleines Telefonmuseum in seinen eigenen vier Wänden errichten möchte, ist er mit Asterisk und Fritz!Boxen gut bedient.

Ein neues gebrauchtes Telefon kommt hinzu (18.4.2019): Siehe Bild unten. Flohmarktfund für 50 Kronen (5 Euro): Komfort-Telefon PreView Top der Telematic AB, wahrscheinlich aus den 1990er Jahren, Nummernspeicher mit LCD-Display, keine Freisprecheinrichtung. Eine Stunde Putzen mit der Zahhnbürste, Lappen und Glasreiniger ließ das Gerät fast wie neu erstrahlen. Benötigt sechs AAA-Batterien. Betriebsanleitung liegt nur auf Schwedisch vor. Im Betrieb an der Buchse FON einer Fritz!Box 7360.  Das Telefon ist nun auf meinem Schreibtisch und klingelt bei allen eingehenden Anrufen. Es ermöglicht das Telefonieren im alten Stil als Mobilfunk noch viel zu teuer war und das Internet in den Kinderschuhen steckte.

Gesprächsweiterleitung funktioniert mit der der R-Taste zu allen Telefonen, die an der gleichen Fritz!box angeschlossen sind. Um z.B. das DECT-Telefon 611 zu erreichen, ist R**611 einzutippen und dann den Hörer auflegen. Gespräche auf der Asterisk-Nebenstellenanlage lassen sich mit der #-Raste transferien. Möchte man das Gespräch auf die Nebenstelle 1022 weiterleiten, ist #1022 einzutippen. Mit diesem Telefon sind nun 10 interne Telefone im Einsatz.

Natürlich ist das nicht mehr zeitgemäß, denn ein jeder hat heute sein Smartphone ständig dabei und ist damit von überall permanent erreichbar. Dabei kommen meistens der klassische Mobilfunk oder WhatsApp zum Einsatz.


Flohmarktfund für 50 Kronen (5 Euro): Komfort-Telefon PreView Top der Telematic AB, wahrscheinlich aus den 1990er Jahren, Nummernspeicher mit LCD-Display, keine Freisprecheinrichtung. Eine Stunde Putzen mit der Zahhnbürste, Lappen und Glasreiniger ließ das Gerät fast wie neu erstrahlen.


LCD-Anzeige des schwedischen Analog-Tastentelefons Preview Top. Heinrich im Nummernspeicher ist über *129#1005 zu erreichen. 
*129# ist die Anbieterauswahlnummer in der Fritz!Box und 1005 ist die Nebenstellennummer. Mit # wird der Wählvorgang abgeschlossen, was den Wählvorgang beim SIP-Protokoll beschleunigt (Name und Nummer sind fiktiv).

Projekt jetzt wirklich abgeschlossen?? Mit der Installation eines  Wandtelefons (Flohmarktfund für 50 Cent) in der Garage gehe ich davon aus, dass das Telefon-Projekt vorerst abgeschlossen ist.


Wandtelefon der Haustelefonanlage in der Garage. Darüber eine Tafel mit den wichtigsten Telefnummern. Wer die geheime Vorwahl kennt, kann auch von hier über das öffentliche Festnetz in die weite Welt telefonieren.

Das Telefon (Doro AFTI 20) ist vermutlich knapp 20 Jahre alt, hat starke Gebrauchsspuren an der Lackierung und funktioniert aber immer noch einwandfrei. Gefunden habe ich es auf dem Dachboden eines Second-Hand-Laden in einer Kiste zwischen alten Telefonen und Kabeln. Gereinigt wurde das Gehäuse mit Vanisch Oxy und einer Zahnbürste für die Entfernung des Drecks bis in die letzten Ritzen. Die Bedienungsanleitung ließ sich im Internet auftreiben. Zum Glück hatte der Vorbesitzer des Hauses einen Telefonanschluss in die Garage verlegen lassen. Ein DECT-Telefon hätte natürlich auch funktionert. Aber so ist der Stil der ausgehenden 1990er Jahre gewahrt. Ich bin mal wieder mit meinen Projekten 20 Jahre hinter dem aktuellen Stand der Technik.

Derzeit sind 11 Telefone im Einsatz. Fast alle stammen aus Flohmarktbeständen. Die Materialkosten der gesamten Anlage betragen einschließlich der Fritzbox weniger als 50 Euro, wobei die gebrauchte Fritzbox 7170 und das Wählscheibentelefon W49 die teuersten Komponenten darstellen.

Ein Film für eingefleischte Telefon-Romantiker: Die Bedeutung des Telefons in einer amerikanische Kleinstadt der 1950er- oder 1960er-Jahre. Heile Welt pur, ein netter Chef, ein sympathischer Telefontechniker an seinem ersten Arbeitstag an der frischen Luft beim besten Wetter, überhaupt viele nette und artige Leute, jede Menge Kabel, klappernde Relais und Wählscheibentelefone. In diesem Film kommt garantiert kein Jugendlicher vor, der auf sein Smartphone starrt. Hingegen herrscht ein Lebensgefühl voller Aufbruchstimmung und Optimismus.

 

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The Town and the Telephone (https://archive.org/details/Townandt1950) ist ein Werbefilm aus den 1950er Jahren und stellt die Bedeutung des Telefons für das städtische Leben in den USA dar.

Zukünftige Telefon-Projekte: Ich überlege mir eine Telefonzelle in den Garten zu setzen. Allerdings hat meine bessere Hälfte die Hoheitsgewalt über den Garten. Daraus wird wohl nichts.