23.11.2023 (überarbeitet)
Der NE602 ist ein beliebter Mischerbaustein zur multiplikativen Mischung von Frequenzen, welcher neben einer Gilbertzelle außerdem einen leicht beschaltbaren Oszillator enthält. Mit dem NE602, der sich problemlos durch einen NE612, SA612 oder SA602 austauschen lässt. Inzwischen habe ich mit den NE602 einige Schaltungen aufgebaut, die ich hier zur Anregung vorstellen möchte.
Der SA612 ist ein integrierter Schaltkreis, der als Mischverstärker (Mischerbaustein) verwendet wird. Er gehört zur Familie der sogenannten „Gilbert-Zellen“ und kann auch unter den Bezeichnungen SA602, NE612 oder NE602 auftreten. Die Gilbert-Zelle ist eine Schaltungstopologie, die häufig in Mischern und Modulatoren verwendet wird.
Der SA612 wurde von der Firma Signetics (heute Teil von ON Semiconductor) entwickelt und wurde erstmals in den 1970er Jahren auf den Markt gebracht. Es handelt sich um einen Doppel-Mischverstärker, der in verschiedenen Anwendungen wie Radios, Kommunikationsempfängern und anderen Hochfrequenzanwendungen eingesetzt wird.
Ein häufiger Anwendungsbereich des SA612 ist in der Empfängersektion von Kurzwellenradios oder Amateurfunkgeräten. Er wird oft als Mischer eingesetzt, um das eingehende Hochfrequenzsignal mit einem lokalen Oszillatorsignal zu mischen und so das gewünschte Zwischenfrequenzsignal zu erzeugen, das dann weiterverarbeitet wird.
Die Entwicklung solcher integrierten Schaltungen, einschließlich des SA612, war entscheidend, um den Aufbau von Hochfrequenzschaltungen zu vereinfachen und die Leistung zu verbessern. Integrierte Mischverstärker wie der SA612 ermöglichen es, viele externe Bauteile zu ersetzen, was die Schaltungsgröße reduziert und die Zuverlässigkeit verbessert.
Es ist wichtig zu beachten, dass der SA612 nicht mehr der neueste Stand der Technik ist, und es gibt möglicherweise modernere Bausteine für ähnliche Anwendungen auf dem Markt. Dennoch hat der SA612 einen wichtigen Platz in der Geschichte der Halbleiterbausteine für Hochfrequenzanwendungen.
Was man als Praktiker unbedingt über den NE602 wissen sollte: Den NE602 und seine nahezu identischen Verwandten gibt es als SMD-Bauteil oder im 8-poligen DiL-Gehäuse, zu dem wir für Versuchsaufbauten eher greifen.
Die Versorgungsspannung am Pin 8 sollte zwischen 5 und 8 Volt liegen. Pin 1 und 2 bilden den symmetrischen Eingang mit einer Impedanz von etwa 3 kOhm. Pin 3 ist immer mit Masse verbunden. Pin 4 und 5 bilden den symmetrischen Ausgang mit einer Impedanz von etwa 3 kOhm. Der Eingang oder Ausgang lässt sich auch unsymmetrisch betreiben. Dann beträgt die Impedanz nur 1,5 kOhm. Unter
http://techdoc.kvindesland.no/radio/b1/20051213190607573.pdf und
http://www.n5dux.com/ham/files/pdf/Single-Chip%20Frequency%20Converter.pdf und
gibt es mehr Informationen, die ich im Internet direkt über Suchmaschinen gefunden habe. Überhaupt findet man jede Menge Anregungen mit den Suchbegriffen NE602, NE612, SA612 oder SA602.
Der NE602 im DiL8-Gehäuse mit nach oben gebogenen Beinchen in einer mit der Manhattan-Style-Technik aufgebauten Schaltung.
Der NE602 ist nicht besonders großsignalfest, weshalb oft Dämpfungsglieder und Eingangsfilter an seinem Eingang von Vorteil sind. Darüber gibt es zahlreiche zum Teil übertriebene Diskussionen im Internet. Beim Mischen wird der Träger weitgehend unterdrückt. Dies kann aber durch externe Beschaltung verhindert werden, um zum Beispiel eine Amplitudenmodulation zu erzielen.
Der Oszillator des NE602 lässt sich auf vielfältige Weise mit LC-Schwingkreisen, Quarzen und Keramikresonatoren gestalten, wobei diese noch in ihrer Frequenz gezogen werden können. An Pin 6 kann ein externer Oszillator angeschlossen werden, dessen Pegel nicht mehr als etwa 100 mVs betragen sollte.
Ursprünglich wurde der NE602 oder seine Verwandten für den Einsatz von Mobiltelefonen der ersten Generationen entwickelt. Inzwischen ist er unter Radiobastlern und Funkamateuren ein sehr beliebter Baustein geworden.
Schaltungsbeispiele zur Anregung: Für eine ausführliche Beschreibung bitte den Links unter den Schaltbildern folgen.
1. Mischer für einen Superhet mit LC-Ozillator:
Beschreibung unter „Verbesserungen am Mittelwellen Superhet mit Quarzfilter„. Der Eingang und Ausgang sind unsymmetrisch gestaltet. Der Oszillator besteht aus einem LC-Schwingkreis mit einem Drehkondensator.
2. Mischer für einen Konverter mit einem externen Oszillator:
Beschreibung unter „Einfacher Mittelwellenkonverter für einen DVB-T-USB-Stick„. Das Mittelwellenband wird um 125 MHz nach oben verschoben, um das Signal einem DVB-T-Stick zuzuführen. Der Oszillator ist ein externer TTL-Oszillator.
3. BFO für SSB-Empfang oder 12 kHz-Ausgang für einen 455-kHz-ZF-Filter:
Beschreibung unter „DRM-Mischer„. Der Oszillator ist hier mit einem Keramikresonator aufgebaut, der mit parallel geschalteten Kondensatoren gezogen wird, um eine ZF von 12 kHz zu erreichen.
4. DRM-AM-Empfänger für 3995 kHz:
Beschreibung unter „DRM-RX für 3995 kHz„. Die Empfangsfrequenz wird schmalbandig ausgefiltert und auf 8 kHz heruntergemischt, um dieses Signal einem Soundkartenprogramm zur weiteren Dekodierung mit Hilfe digitaler Signalverarbeitung zur Verfügung zu stellen. Beim 78L06 sind im Schaltbild Pin 1 und 3 versehentlich vertauscht.
5. 12-kHz-ZF-Ausgang für einen FT-747GX:
Beschreibunt unter „DRM mit FT-747GX„. Um mit handelsüblichen Quarzen von einer ZF bei 8,215 MHz auf 12 kHz zu kommen, wurde die ZF in zwei Stufen heruntergemischt. Beim 78L06 sind im Schaltbild Pin 1 und 3 versehentlich vertauscht.
6. AM-Demodulation mit einem NE602:
Beschreibung unter „AM-Superhet für Mittelwelle mit Quarzfilter„. Der NE602 ist als AM-Demodulator beschaltet. T1 stellt eine Phasenumkehrstufe dar, um das Eingangssignal an Pin 1 und Pin 2 gegenphasig zuzuführen.
Beschreibung unter „Verbesserungen am Mittelwellen Superhet mit Quarzfilter„. Hier ist dem als AM-Demodulator beschaltete NE602 ein der Video-Verstärker NE592 vorgeschaltet. Die Schaltung kann als Grundlage für AM-Empfänger als Demodulatortastkopf dienen.
7. AM-DSB-Modulator:
Beschreibung unter „AM-Modulation mit einem SA612 (oder SA602, NE612, NE602)„. Je nach Einstellung von P1 kann das NF-Signal mit AM oder DSB moduliert werden. Die AM-Modulation ist sehr sauber.
8. Konverter für den Empfang des Tropenrundfunkbandes auf 75m:
Beschreibung unter „Empfangs-Konverter von 3,5 – 4,0 MHz für das 75m-Band„. Konverter für den Empfang des 75m-Tropenbandes mit einem normalen Kurzwellenempfänger.